Das Ende einer Männerdomäne: Zahnmedizin wird weiblicher

Der Beruf des "Zahnarzt" wird weiblicher. | Foto: Initiative proDente e.V. Köln
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  • Der Beruf des "Zahnarzt" wird weiblicher.
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Zum Internationalen Tag der Frau am 08. März verweist die Landeszahnärztekammer Hessen auf den hohen Frauenanteil in den zahnmedizinischen Berufen und die vielen Zahnärztinnen, die als Chefin einer Praxis oder auch in den Vorständen der Berufskörperschaften ehrenamtlich Verantwortung übernehmen.

Chefetagen sind nach wie vor Männersache in den Staaten der EU. Dies belegen neueste Zahlen der Europäischen Kommission, der zufolge im Schnitt nur 14 Prozent der Frauen Vorstandsmitglieder in Wirtschaftsunternehmen sind. Deutschland liegt mit gerade drei bis vier Prozent deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Die Appelle der Europäischen Kommission und vieler Regierungen an die Wirtschaftsunternehmen, sich zur Erhöhung des Frauenanteils in den Vorständen und Aufsichtsräten zu verpflichten, zeigen bislang in ganz Europa nur sehr verhalten Wirkung. In ganz Europa? - Nicht ganz, denn zumindest einzelne Berufe weichen hinsichtlich der Frauenquote positiv von diesen wenig erfreulichen Durchschnittswerten ab. Zu diesen Berufen zählt „der Zahnarzt“!

Bereits die Zahlen der erfolgreichen Abschlüsse an den zahnmedizinischen Fakultäten des Landes Hessen zeigen nur allzu deutlich das Ende der einstigen Männerdomäne des Zahnarztberufes. Derzeit sind mehr als 70 Prozent der Studienabgänger weiblich - Tendenz steigend. Zu den Gründen für das wachsende Interesse junger Frauen am Studium der Zahnmedizin und an der Tätigkeit als Zahnärztin, kann, neben der heilenden, kommunikativen und eigenverantwortlichen Seite des Berufs, auch die unternehmerische Herausforderung gezählt werden. Um die Führung eines Wirtschaftsunternehmens wie einer Zahnarztpraxis, mit angestellten Kolleginnen und Kollegen, Assistenzpersonal und den Praxisteams, zu übernehmen und in Freiheit zu gestalten, müssen Zahnmedizinerinnen kaum Hürden überwinden. Neben der Chance, an oberster Stelle der Hierarchie ein Unternehmen leiten zu können, ist es aber auch das flexible Zeitmanagement, das den Zahnarztberuf für Frauen attraktiv macht. Durch mehr Flexibilität wandelt sich das entweder - oder von beruflichem Aufstieg und der Entscheidung für Kinder und Familie zu einem sowohl - als - auch.

„Der Beruf der Zahnärztin erlaubt es den Frauen, aufgrund der flexiblen Arbeitszeiten und vor allem durch gemeinschaftliche Berufsausübung, die Lebensziele Karriere und Familie gleichermaßen zu verwirklichen. Dies gilt auch für den Ausbildungsberuf der Zahnmedizinischen Fachangestellten, der deshalb im Ranking der beliebtesten Ausbildungsberufe unter den Top 15 zu finden ist und fast ausschließlich von Frauen ergriffen wird“, kommentiert Dr. Elke Vietor, Vorstandsmitglied der Landeszahnärztekammer Hessen, die neben ihrer zahnärztlichen Tätigkeit für die Förderung und Weiterentwicklung der dualen Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten zuständig ist. Gemeinsam mit ihren beiden Kolleginnen Dr. Ursula Einkopf und Dr. Claudia Bonn-Spitzhüttl vom Kreisvorstand der LZKH und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZVH) im Kreis Marburg nimmt sie den „Internationalen Tag der Frauen“ zum Anlass, sich an die weibliche Öffentlichkeit zu wenden.

"Wir appellieren zum Internationalen Tag der Frau sowohl an junge Frauen, den Beruf der Zahnärztin zu ergreifen als auch an alle Zahnärztinnen, sich noch mehr als bisher in die ständische Selbstverwaltung einzubringen und damit die starke weibliche Seite der Zahnmedizin auch in der Standespolitik zu verstärken.“

Kontakt:
Landeszahnärztekammer
Hessen
Annette C. Borngräber
Rhonestr. 4,
60528 Frankfurt
069 427275-114
E-Mail: borngraeber@lzkh.de
Internet: www.lzkh.de

Bürgerreporter:in:

Herbert Köller aus Stadtallendorf

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