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Das elektrische Temperatur-Wechselbad

  • Eine Erfindung aus der Zeit nach dem II. Weltkrieg, produziert in Stadtallendorf.
  • Foto: DIZ/Stadtmuseum Stadtallendorf
  • hochgeladen von Herbert Köller

Das „DIZ – Stadtmuseum“ in Stadtallendorf zeigt in loser Folge Fotografien aus seinem umfangreichen Archiv. Das Foto des Monats April 2019 führt uns in die Zeit nach dem II. Weltkrieg und soll eine Hommage an die Menschen sein, die oftmals unbemerkt die Entwicklung unserer Stadt nachhaltig beeinflusst haben.

Die Entwicklung Allendorfs/Stadtallendorfs vom Bauerndorf zum Industriestandort wurde wesentlich von den Vertriebenen und Flüchtlingen, die nach dem Zweiten Weltkrieg hierher kamen, geprägt. 1954 stellten sie 50 Prozent der Ortsbevölkerung. Viele hatten bei der Vertreibung und der Flucht aus ihrer Heimat alles verloren. Sie brachten in die neue Heimat oftmals nur das mit , was sie am Leibe trugen oder ein geringes Handgepäck. Sie brachten aber auch etwas anderes mit: Kulturelle und soziale Kompetenz, Wissen und Ausbildung. Manch einer hatte ein Hochschulstudium, andere hochwertige handwerkliche Ausbildungen. Dieses "unsichtbare Fluchtgepäck" brachten sie in der neuen Heimat ein. Sie wurden Teil des neuen Gemeinwesens, gründeten Vereine und Parteien und gründeten Firmen. Manche dieser Firmen, heute würde man sie als "Start ups" bezeichen, wurden Erfolgsgeschichten, manche scheiterten aber auch.

Schon oft wurde zu Recht gesagt, dass Allendorf/Stadtallendorf seit dem Zweiten Weltkrieg eine Erfolgsgeschichte erlebt hat: von der kleinen Landgemeinde zu einem der wichtigen Industriestandorte in Hessen. Häufig wird in dem Zusammenhang an die großen Firmen gedacht, die heute das Bild von Stadtallendorf beherrschen.

Dabei wird schnell vergessen, dass die Anfänge Ende der vierziger und zu Beginn der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts sehr bescheiden waren. Eine der Firmengründungen dieser Zeit war der Spezialgerätebau von Ingenieur Emil Rotsch. Rotsch mietete etwa 1950 das WASAG-Gebäude 3242 in der Nähe der Wache II und arbeitete dort an elektrisch-medizinischen Geräten, wie dem hier gezeigten elektrischen Temperatur-Wechselbad, auf das er ein Patent angemeldet hatte. Das Gerät sollte bei Rheumatismus, Ischias, Durchblutungsstörungen und anderen Leiden helfen. Ob das Gerät tatsächlich verkauft wurde, wissen wir leider nicht. Sollte jemand ein solches Gerät in Besitz haben, ist das DIZ gern bereit über einen Ankauf zu verhandeln.

Wie so viele andere wurde auch diese kleine Firma von der Entwicklung zum einen im medizinischen Bereich als auch in der Zeit des Wirtschaftwunders überholt und verschwand von der Bildfläche.

Emil Rotsch hatte jedenfalls das Gebäude noch 1958 gemietet, als die Verwaltung des Geländes vom Treuhänder des OKM-Vermögens auf den Bund überging. Die Akten der Aufbaugesellschaft lassen nicht darauf schließen, dass die Firma an einen anderen Standort in Allendorf umgezogen ist. Damit verliert sich die Spur eines Erfinders, der Teil der Entwicklung Allendorfs zu Stadtallendorf war.

Heinrich Wegener
DIZ/Stadtmuseum Stadtllendorf
Aufbauplatz 4
35260 Stadtallendorf
Tel.: 06428/4498932
oder 707-424
info@diz-stadtallendorf.de

  • Eine Erfindung aus der Zeit nach dem II. Weltkrieg, produziert in Stadtallendorf.
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  • Interessant, diese Beschreibung eines medizinischen Gerätes heute zu lesen.
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