150 Motorradfahrer erbaten Gottes Segen

Die Stadtallendorfer Pfarrkirche Christkönig war in diesem Jahr Gastgeber des Ökumenischen Motorradgottesdienstes
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Bereits zum zwölften Mal trafen sich Motorradfahrer in Stadtallendorf um zu Beginn der neuen Saison Gottes Segen für sich und ihre Maschinen zu erbitten. Motorradgottesdienste gibt es auch in Hessen viele, ein ökumenischer, wie in Stadtallendorf, den ein evangelischer und ein katholischer Pfarrer gemeinsam zelebrieren, der ist eine Besonderheit.
Auch die Kirche, in der der Ökumenische Motorradgottesdienst stattfindet, wechselt jährlich zwischen der evangelischen Herrenwaldkirche und der katholischen Kirche Christkönig, in der man sich in diesem Jahr traf. Und so waren auch Maschinen mit Kennzeichen der Nachbarkreise zu sehen. Viele Motorradclubs aus der Umgegend nahmen die Einladung der gastgebenden „Motorradfreunde Marburger Land e.V.“ an und kamen in den Marburger Ostkreis.
In jedem Jahr nimmt die Resonanz der Zweiradfahrer zu und so waren es diesmal 150 Motorräder, die sich vor der Pfarrkirche in der Stadtallendorfer Albert-Schweitzer-Straße versammelten.
Zwei Dinge waren in diesem Jahr aber neu: Mit Pfarrerin Steffanie Busch und Pfarrer Diethelm Vogel begrüßten zwei neue Geistliche die Zweiradpiloten und erstmals trug ein Pfarrer, Diethelm Vogel, unter seinem Meßgewandt eine Motorradkluft, denn er ist im Besitz eines Motorradführerscheins und fuhr bei dem anschließenden Motorradkorso mit.
Bei seiner Begrüßung kam Pfarrer Vogel dann auch sehr schnell auf den Punkt: „Sind Sie mit dem Mordinstrument da?“ fragte ihn eine Pfarrgemeinderätin bei einer Sitzung, als sie einmal vor der Kirche seine Maschine stehen sah! Er könne die Reaktion dieser Frau und ihre Vorbehalte verstehen, erklärte der Seelsorger: „Bei aller Freude, die wir bei unserem Hobby empfinden, müssen wir uns immer der Gefährlichkeit und unserer Verantwortung gegenüber uns und den anderen Verkehrsteilnehmern bewußt sein!“
Pfarrerin Busch bekannte in ihrer Predigt, auch sie hätte sich gerne an diesem Tag eine Motorradkombi angezogen, denn die Motorradfahrer würden damit ihre Zusammengehörigkeit demonstrieren. Sie, Pfarrerin Busch, sei ein wenig neidisch, wenn Kinder, aber auch Erwachsene ihre Aufmerksamkeit auf Motorräder und Fahrer lenken, wenn sie auftauchten. „und auch ich, so muß ich gestehen, schaue gerne hin! Wer sind wir noch,“ so stellte sie provozierend die Frage, „wenn man alle materiellen Dinge wie Auto, Haus, Motorrad verlieren?“ Sie forderte die Zuhörer auf neben den materiellen Dingen Gott nicht zu vergessen! Im Anschluß an den Gottesdienst, der musikalisch von Gemeindereferentin Andrea Franke mit Tochter Alexandra und Bruder Thomas Paul gestaltet wurde, segnete Pfarrer Vogel die Motorräder, die den Vorplatz der Pfarrkirche komplett füllten.
In Begleitung zweier Polizeimotorräder der Motorradstaffel in Cölbe zog sich dann ein Lindwurm von Bikes auf einer 40 Kilometer langen Route durch den Ostkreis Marburg/ Biedenkopf. Besonders beeindruckt waren die Zweiradpiloten, von den vielen Kindern, aber auch Erwachsenen, die ihnen am Straßenrand zuwinkten.
Nach ihrer Rückkehr warteten im Pfarrgarten Kaffee, Kuchen, kühle Getränke und Köstlichkeiten vom Grill auf die Korsoteilnehmer. Bei sogenannten „Benzingesprächen“ wurde bis in den Abend hinein über Vor- und Nachteile der verschiedenen Motorradmodelle, über die Touren im vergangenen Jahr und die Planungen der bevorstehenden Reisen diskutiert. Das Vorstandsteam mit Jürgen Wasserberg, Horst Weber, Marianne und Ludger Pitz zeigten sich äußerst zufrieden mit der stetig wachsenden Resonanz und Matthias Schneider, der schon vor zwölf Jahren dem ersten Motorradgottesdienst in Stadtallendorf beiwohnte, erinnert sich, daß damals sieben Piloten in Motorradkleidung in der Kirche saßen,die sich eher als fehlplatziert empfanden und der geplante Motorradkorso fiel dem ströhmenden Regen zum Opfer. „… und heute füllen wir eine ganz Kirche!“

Bürgerreporter:in:

Günter Köller aus Marburg

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