10 Jahre Karrieretag Soest - mit Gründer-Interview

Prof. Dr.-Ing. Reinhard Spörer mit den Karrieretag-Mitarbeiterinnen Yvonne Fuchs und Miriam Heimlich am 22. April 2017 im Foyer des Audimax auf dem Campus Soest der FH SWF. Bild Copyright © Karrieretag Soest.
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  • Prof. Dr.-Ing. Reinhard Spörer mit den Karrieretag-Mitarbeiterinnen Yvonne Fuchs und Miriam Heimlich am 22. April 2017 im Foyer des Audimax auf dem Campus Soest der FH SWF. Bild Copyright © Karrieretag Soest.
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Karrieretag

Einfach.Machen. *)

Eine schwere Knieverletzung zwang Dr. Reinhard Spörer vor Weihnachten 2007 für drei Wochen ins Krankenbett: Diese "Liegezeit" nutzte er für die Erfindung und Umsetzung des ersten "Karrieretag Soest", gleich mit 24 Ausstellern bereits bei der ersten Ausgabe dieser Jobmesse im Frühjahr 2008.

Explosion durch Kundenorientierung

Wegen des gelungenen Konzeptes und der zielorientierten Umsetzung explodierten die Ausstellerzahlen und ebenso die Besucherzahlen in den Folgejahren geradezu:
- 2008: 24
- 2009: 84
- 2010: 104
- 2011: 124
- 2012: 144
- 2013: 144

Nach diesen Höhepunkten gab Prof. Dr.-Ing Spörer den Karrieretag wegen seiner bevorstehenden Pensionierung an seinen Nachfolger Prof. Dr.-Ing. Andreas Brenke ab.

10 höchst erfolgreiche Jahre

Die vier Bilder entstanden anlässlich der Feier zum 10-jährigen Jubiläum des "Karrieretag Soest" am 22. April 2017 auf dem Campus Soest der Fachhochschule Südwestfalen: Diese Jobmesse ist weiterhin Katalysator für Unternehmen und junge Leute beim erfolgreichen Start in den Beruf.

Hier ist die Pressemeldung der FH SWF zum Jubiläum.

*)
Einfach.Machen.
Das ist das Lieblingsmotto des Erfinders und Umsetzers Prof. Dr.-Ing. Reinhard Spörer. Und wie es bei Erfindern oft so ist, werden deren zukunftsträchtige Ideen zu Anfang oft verkannt/bekämpft: In der Hochschule brauchte Spörer drei Jahre sehr intensiven Einsatzes, bis die Hochschule die riesigen Chancen dieser Idee erkannte. Und diese ab dann auch unterstütze.

Erfinder-Basis in Langenhagen:
http://www.RS.Consult.Spoerer.Info

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Steht voll hinter dem Karrieretag:
Interview mit Prof. Dr. Reinhard Spörer

Im Januar hatten wir Gelegenheit, uns mit dem Gründer des Karrieretags zu treffen und mit ihm über die Anfänge dieser Jobmesse zu sprechen.

Karrieretag:
Herr Prof. Spörer, wir freuen uns, dass Sie extra zu uns gekommen sind, um mit uns eine kleine Rückschau zuhalten. Es sind ja jetzt gerade Minusgrade - es ist Glatteis, wie sind Sie hergekommen?

Spörer:
Mit dem Zug, und normalerweise hätte ich auch mein Fahrrad mitgebracht, das war mir aber heute doch etwas zu heikel.

Karrieretag:
Stimmt es dass Mobilität ein großes Thema für sie ist?

Spörer
Ja, unbedingt. Denn nur wer sich bewegt, kann etwas in Bewegung setzen. Ich bin in meiner Zeit als Professor hier an der Hochschule immer schon von Hannover aus gependelt.

Karrieretag:
Es ranken sich schöne Geschichten darum, wie Sie darauf gekommen sind, hier in Soest diese einzigartige Karrieremesse zu initiieren. Man erzählt sich, dass es Ihnen regelrecht langweilig wurde, als sie einmal wegen eines Unfalls längere Zeit „aus dem Verkehr gezogen“ waren.

Spörer:
„Das war vor Weihnachten 2007 wegen einer Knieverletzung. Ich hatte einen Bänderriss und habe den ersten Karrieretag 2008 quasi im Rollstuhl und mit Krücken organisiert. Stichtag war für mich der 20. Dezember, da musste ich meiner Frau versprechen, fertig zu sein, denn da haben wir Hochzeitstag.

Karrieretag:
Den ersten Karrieretag haben Sie also quasi im Alleingang organisiert – waren da am Anfang Hürden zu überwinden oder sind Sie offene Türen eingerannt?

Spörer:
Meine Devise ist: Einfach machen. Mich zu bremsen ist ohnehin zwecklos. Eine
Herausforderung waren zu der Zeit allerdings die verschärften Sicherheits-
bestimmungen. Die Brandkatastrophe am Flughafen Düsseldorf hatte damals einiges geändert. Ich hatte aber auch das große Glück, zu der Zeit mit meiner Praktikantin Irina Paul eine großartige Unterstützung zu haben. Sie hat die ersten drei Karrieretage mitorganisiert und einen tollen Job gemacht.

Karrieretag:
Gab es die Idee zu dem Karrieretag schon vorher oder gab es so etwas wie ein
Schlüsselerlebnis?

Spörer:
Mein Gedanke war: Ein Campus ohne Karrieretag geht ja eigentlich nicht.

Karrieretag:
Woran haben Sie gemerkt, dass es in unserer Region den Bedarf für eine solche Messe gibt - war der Bedarf eher auf Seiten der Unternehmen oder eher bei den Studierenden zu sehen?

Spörer:
„Das war mehr die Fürsorge eines Lehrenden für die Studierenden. Die endet für mich nicht mit dem Studienabschluss. Ausschlaggebend war meine Lehre in den höheren Semestern. Ich habe etwa 250 Absolventen und viele Abschlussarbeiten betreut. Es ging mir hauptsächlich um die Verbesserung der Bewerbersituation und darum, den Campus in der Industrie bekannter zu machen. Die Leute müssen schließlich einen Job finden.

Ich sehe mich aber auch weniger als Ideenlieferant, sondern als Ideensortierer und Umsetzer. Die Ideen sind gewissermaßen da. Es gab also diese Notwendigkeit und ich habe meine akademische Freiheit genutzt. Die Hochschule und deren Organisation haben mich da von Anfang an großartig unterstützt.

Karrieretag:
Wie sehen Sie den Karrieretag jetzt in der Region verankert – was unterscheidet ihn aus Ihrer Sicht von anderen Messen dieser Art?

Spörer:
Es ist die Art, wie die Studierende des Campus Soest in dieses Projekt eingebunden
sind. Sie sind durch ihre Mitarbeit projekterfahren. Es ist ja nicht nur eine Messe für Studierende sondern mit Studierenden. Bei diesem Event sind bis zu 100 Helfer involviert.

Karrieretag:
Zehn Jahre sind in unserer schnelllebigen Zeit schon eine stolze Zahl. Ist der Karrieretag so geworden, wie Sie sich das 2007 vorgestellt haben?

Spörer:
„Dass sich der Karrieretag so entwickelt hat ist ein Glücksfall. Es war das richtige
Produkt zur richtigen Zeit und wir haben gewissermaßen eine sehr große Marktnische gefunden.

Karrieretag:
Als Sie den ersten Karrieretag organisiert haben, gab es noch keine Smartphones. Die Social Media Netzwerke steckten noch in den Anfängen und Facebook war derzeit in Deutschland noch nahezu unbekannt. Was meinen Sie, wird es den Karrieretag in zehn Jahren noch geben?

Spörer:
Ja, ganz klar - davon bin ich fest überzeugt. Trotz der fortschreitenden Digitalisierung sind das persönliche Gespräch und der damit verbundene gute Eindruck durch nichts zu ersetzen. Das selektiert die Datenflut. Aber die Entwicklung ist rasant. Man muss nicht nur „auf dem Laufenden sein“ sondern davor. Also vor dem Laufenden.

Karrieretag:
Was könnte also aus Ihrer Sicht noch optimiert werden?

Spörer:
Es wäre schön wenn es zum Beispiel wieder eine App für Smartphones gäbe. Die
hatten wir im Jahr 2012, und sie ist sehr gut angenommen worden. Ich biete an, für den Karrieretag auch eine App kostenfrei selber zu produzieren, für Android und natürlich auch für Apple.

Karrieretag:
Herr Prof. Spörer, was war das beeindruckendste Erlebnis für Sie während Ihrer Zeit als Organisator?

Spörer:
Auf dem letzten Karrieretag, den ich organisiert habe, war die Feuerwehr mit einem Hubwagen vor Ort. Da habe ich es mir nicht nehmen lassen und habe mir das Ganze
einmal aus 30 Meter Höhe von oben angesehen. Das war großartig.

Schön war aber auch am Ende des ersten Karrieretages mein kleines Konzert für die
24 ausstellenden Unternehmen. Ich habe auf meiner Posaune gespielt, und keiner ist weggelaufen.

Karrieretag:
Herr Prof. Spörer, haben Sie abschließend noch einen Tipp für unsere Besucher, die den Karrieretag zum ersten Mal besuchen?

Spörer:
Ja - gut vorbereiten und dabei locker bleiben!

Karrieretag:
Herr Prof. Spörer, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Bürgerreporter:in:

Reinhard Spörer aus Langenhagen

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