Buchplauderei meiner im März 2017 gelesenen Bücher

Literatur ist ein riesiges Land, zu dessen fernen Grenzen ich mich aufgemacht habe, die ich aber unmöglich erreichen kann.
Diese Worte legt Alan Bennet, ein populärer britischer Dramatiker, Königin Elisabeth von England in dem Buch "Die souveräne Leserin" in den Mund. Die Queen entdeckt das Lesen für sich und entflieht damit ihrem politischen Alltag. Sie kann gar nicht mehr genug davon bekommen, sehr zum Leidwesen ihrer Umgebung.

Der Autor erzählt eine liebenswerte, mit feinsinnigem britischem Humor gespickte Geschichte über das britische Staatsoberhaupt. Jeder, der gerne liest, wird sich in der lesesüchtigen Queen wiedererkennen.
Alan Bennet vermittelt dabei vor allem die wunderbare Leidenschaft des Lesens und die Macht der Literatur.
Deshalb habe ich gleich noch einmal zu einem Buch aus der Feder von Alan Bennet gegriffen. "Ein Kräcker unterm Kanapee" umfasst sechs Kurzgeschichten, bei denen man für kurze Zeit Anteil am Leben von sechs sehr unterschiedlichen Menschen und ihren Schicksalen nimmt!
Bei diesen Kurzgeschichten bekommt man einen guten Einblick in die menschliche Psyche. doch bei jeder Geschichte - mag sie noch so humorvoll geschrieben sein - klingt der Ernst des Lebens durch. Aber trotz aller Tragik gelingt es Bennet, den Leser durch seine Schreibweise immer wieder zum Schmunzeln zu bringen.

Schmunzeln kann man auch bei dem Krimi „Weißwurst-Connection“, dem achten Band von Rita Falk. Ihr Kommissar Franz Eberhofer ermittelt diesmal im neu eröffneten SPA-Hotel „Heimatwinkel“ in seinem Heimatdorf Niederkaltenkirchen. Dort wird ein Toter in der Badewanne gefunden. Eberhofers Bauchgefühl sagt ihm, dass es Mord war.
Bei Rita Falks Eberhofer-Krimis steht nicht das Verbrechen im Vordergrund, sondern eher das Dorfleben im fiktiven Niederkaltenkirchen.
"Weißwurst-Connection" ist nach dem altbekannten Schema mit dem üblichen Eberhofer-Klamauk aufgebaut. Wirklich neue Ideen gibt es nicht, der Schreibstil ist für mich nach wie vor gewöhnungsbedürftig, aber als leichte Unterhaltung ist der Krimi durchaus lesenswert.

Lesenswert ist auch „Wir trugen immer Matrosenkleider“, die Autobiographie von Susanna Agnelli, der Enkelin des Fiat-Gründers. Susanna Agnelli erzählt die Geschichte ihres Lebens. Sie beschreibt eine Kindheit mit einer strengen Erziehung durch den despotischen und einflussreichen Großvaters. Sie schildert ihre Jugend im Schatten des Faschismus und Krieges, und sie erzählt auch von Liebe.
Überhaupt versteht es Susanna Agnelli, einfühlsam und ohne Wertungen Menschen zu schildern, auch findet man keine Spur von Selbstdarstellung oder Rechtfertigung, sie steht zu sich selbst.

Zu sich selbst stehen, bzw. zu sich selbst finden, ist auch das Thema im zweiten Band der „Tuchvilla“- Trilogie von Anne Jacobs. In die „Töchter der Tuchvilla“ finden die Töchter der Fabrikantenfamilie Melzer, Elisabeth und Kitty, ihren Weg durch die stürmischen Zeiten des ersten Weltkrieges. Marie, die Schwiegertochter wächst über sich hinaus, als sie in schwierigen Zeiten die Leitung der Firma übernehmen muss.
Man kann gespannt sein, wie´s weitergeht ….

Eine schöne Frühlingszeit mit spannendem Lesestoff wünscht Euch Sabine

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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