Buchplauderei über meine im Monat November 2018 gelesenen Bücher

Nun ist er doch ins Land gezogen, der triste November, aber wie sagt ein chinesisches Sprichwort: „Zündet man eine Kerze an, erhält man Licht. Vertieft man sich in Bücher, wird einem Weisheit zuteil. Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.“

Das erste Buch, das ich Euch heute ans Herz legen will, ist der schöne Bildband:
„Schöne Frauen: Von Haut und Haaren, Samt und Seife - die gepflegte Frau in der Kunst“
Die Germanistin und Kunsthistorikerin Karin Sagner erzählt in ihrem Bild-Text-Band die Geschichte der weiblichen Schönheit. Schönheitsideale haben sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geändert. Weibliche Schönheit und Anmut inspirierten Künstler zu allen Zeiten. Ihre Gemälde und Zeichnungen spiegelten die Schönheitsvorstellungen der jeweiligen Zeit wieder.
Der Kunstbildband erzählt nicht nur die Kulturgeschichte über die Schönheit, am Ende des Buches finden sich auch Rezepturen für Schönheitselexiere.

„Das Marzipanmädchen“ ein Roman von Lena Johannson entführt uns aus dem Reich der Schönheit ins Reich der süßen Genüsse.
Der historische Frauenroman beginnt mit der Erzählung im Mai des Jahres 1948. Die Lübecker Marzipanfabrik Andresen wird nach den schweren Kriegsjahren wieder eröffnet. Im Rückblick wird die Geschichte von Marie Kröger erzählt, die ihren Weg geht und sich dabei über zahlreiche Konventionen ihrer Zeit hinwegsetzt. Als junges Mädchen hatte Marie, die in wohlhabenden Kreisen aufgewachsen war, von einer Karriere als Balletttänzerin geträumt.
Doch als ihr älterer Bruder stirbt, soll sie die Konditorei der Familie übernehmen.
Nach anfänglichem Widerstreben meistert sie mit Mut, sozialem Engagement, Herzenswärme und Lebenslust ihr nicht immer einfaches Leben!
Besonders gelungen sind die Abschnitte, in denen Lena Johannson beschreibt, wie Marie neue Kreationen mit Marzipan entwirft.
Man sollte dieses Buch nicht lesen, ohne ein Stück Marzipan in Reichweite zu haben...

Solche Köstlichkeiten waren ihrer Namensvetterin Marie des Brebis fremd.
Die Geschichte der Marie des Brebis wurde aufgezeichnet von dem französischen Bestsellerautor Christian Signol.
Die Biografie trägt den Untertitel „Der reiche Klang des einfachen Lebens“ und lässt uns immer wieder staunen, wie reich dieses Leben trotz seiner Einfachheit und Bescheidenheit war. Trotz aller Entbehrungen und vieler Verluste hat Marie ein Leben voll inneren Reichtums und Schönheit gelebt und dies in ihren einfachen, aber wunderschönen Beschreibungen ausgedrückt: „Immer wusste ich, was Glück bedeutet, dass man zufrieden ist mit dem, was man hat und sich so akzeptiert, wie man ist“.
Die poetisch beschriebenen Landschaften des französischen Hochlandes mit seinen Wachholdersträuchern, den Düften und den Schafherden weckt eine Sehnsucht nach unberührter Natur und Lebendigkeit, die den meisten heute leider unbekannt und fremd geblieben ist. Auch die Gemeinschaft und der Zusammenhalt der dort ansässigen Menschen zu Beginn des letzten Jahrhunderts lassen uns spüren, was uns in der heutigen Zeit abhanden gekommen ist.
"Marie des Brebis" ist ein wunderschönes Buch voller Lebensweisheit, auch wenn man diese Naturverbundenheit in der heutigen Zeit nicht mehr so leben kann.

Eine besinnliche Advents- und Lesezeit wünscht Euch Sabine

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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