Mühle, Burg, Kirche: Rodenberg am Deister bietet interessante Ausflugsziele

Wahrzeichen des Städtchens: Die Windmühle auf dem alten Rodenberg
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Bad Nenndorf am Deister kennen viele Hannoveraner. Doch kurz hinter dem Kurort liegt eine kaum bekannte ländliche Kleinstadt, die ebenfalls für einen Ausflug einiges Sehenswertes zu bieten hat.

Hoch oben im Deisterwald stößt der Wanderer auf die Reste der Heisterburg, eine Wallburg aus dem Mittelalter. Doch auch der kleine Ort am Fuße des Höhenzuges verfügt durchaus ebenfalls über einige Sehenswürdigkeiten für den kulturell interessierten Ausflügler.

Das Wahrzeichen des Städtchens ist die Windmühle auf den Rodenberg. Ursprünglich besaß Rosenberg drei Wassermühlen. 1729 wurden diese jedoch durch ein Hochwasser zerstört. Erst 120 Jahre später beschloss der Rat den Bau einer neuen stadteigenen Windmühle. 1850 rückten dann endlich die Bauarbeiter an und ein Erdholländer wuchs in die Höhe. 1916 gab der Müller auf, das Mahlwerk wurde an die Mühle in Wichtringhausen verkauft. Seit 1977 bemühte sich die „Interessengemeinschaft Windmühle“ um den Erhalt des Rodenberger Wahrzeichens. Wegen der Corona-Einschränkungen ist das benachbarte Gasthaus leider nicht ständig geöffnet.

Einst war Grove ein eigenständiger Ort. Nachdem im 30jährigen Krieg die Rodenberger Kirche zerstört wurde, mussten die Einwohner der Stadt seit 1643 das Gotteshaus im benachbarten Grove auf der anderen Seite der Aue besuchen. Die St. Jacobi-Kirche in Grove geht in ihrem Ursprung auf das Jahr 1040 zurück. Das Gotteshaus ist spätgotisch mit romanischen Bauresten; der heutige Grundriss stammt aus dem Jahr 1437.

Neben der Höhenburg in den Wäldern des Deisters gab es auch im Städtchen unten im Tal eine Burg. Wahrscheinlich erbauten hier die Herren von Schaumburg schon im 13. Jahrhundert eine Wasserburg. Im Spätmittelalter wurde die Anlage zu einem Schloss umgebaut; der Burggraben aber blieb. Nach einem verheerenden Brand 1859, der auch die Stadt selbst heimsuchte, wurde das Schloss bis auf den einstigen Palas, dem heutigen Ständehaus, abgebrochen. Nach vierjährigen Ausgrabungen konnten dann 2005 einige Reste der alten Festungsanlagen wieder ausgegraben und gesichert werden. Sie bilden jetzt eine Art Freilichtmuseum auf dem Burggelände. Im Ständehaus selbst lädt ein kleines Heimatmuseum ein, sich mit der Geschichte des Schaumburger Städtchens zu beschäftigen.

Nicht alt und historisch, sondern schmackhaft und kühle Erfrischung: eine Eisdiele wenige Schritte entfernt besitzt einen weit über den Ort hinusgehenden Ruf und lockt Kunden von weither an. Sicherlich ein leckerer Abschluss für den Tagesausflug ins Schaumburgische.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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