Unwohlsein contra Wohlsein
Leben wir nicht eigentlich in einem Land, in dem wir gut und gerne leben - hallo, Angela Merkel

Foto: Pixabay

Myheimatler stellen Beiträge zuhauf ein zu lokalen und sublokalen Themen. Ihnen ist das auf der Plattform myheimat, auf der man ja schließlich schreiben soll und kann, was einem am Herzen liegt, anscheinend wichtig. Etwa Sonnenauf- und untergänge sowie das Durchstreifen der Natur genauso wie Hinweise auf lokale Geschehnisse spielen eine große Rolle, doch ein Beweis dafür, dass es für viele Menschen unserer Heimat, die man auch auf Gesamtdeutschland ausdehnen kann, eigentlich keine fundamentalen Probleme gibt, ein Zeichen für weitgehende Zufriedenheit. Doch stopp!

Zufriedenheit der Menschen in Deutschland? Das stimmt doch nicht. Manche Myheimatler drücken mit ihren Beiträgen jenseits der Sonnenaufgänge doch immer wieder ihre Wut aus, auch wenn diese oftmals im Nebel verharrt. Gut, wir leben in Krisenzeiten (Flüchtlingsfrage, Klimakrise, Ukrainekrieg). Frühere Existenzkrisen, verbunden mit Wirtschafts-, Beschäftigungs- und finanziellen Absicherungsfragen scheinen nicht mehr die Rolle zu spielen wie noch vor Jahrzehnten. Deutschland hat da wohl viel erreicht trotz mancher Baustellen, die es im Zuge der jüngeren Entwicklung neu ergeben hat. Und die oben angesprochene Wut mancher Myheimatler, manch einer mag diese als Luxusphänomen betrachten, offenbart sich zuweilen in diffusem Ausdruck eines Unwohlseins, der die Meinungsfreiheit, gar die Demokratie in Gefahr wähnt. Soweit völlig okay, dürfte es immer schon gegeben haben. Aber Demokratie ist weder Diktatur noch Autokratie, jeder Einzelne in Deutschland ist - wohlgemerkt - nur einer von inzwischen 84 Millionen und sollte das Mehrheitsvotum der Bevölkerung bei allen Veränderungsmöglichkeiten zunächst einmal respektieren, auch wenn er anderer Meinung ist.

Wenn ich als einer von 84 Millionen ein Urteil über Deutschland hier abgeben darf, so weiß ich natürlich um die bestehenden Baustellen, weiß aber auch, dass wir im Großen und Ganzen sehr zufrieden sein können mit unserem Land, in dem wir leben. Die stellvertretenden "Sonnenaufgänge" hier auf myheimat geben davon Kunde. Wenn ich da an andere Länder denke außerhalb der EU, aber auch innerhalb der EU, dann kann ich nur, da bin ich mir umfassender Zustimmung sicher, dankbar dafür sein, hier zu leben. Und das auch, wenn ich politisch an die aktuell regierende Ampelregierung denke, von der ich nicht weiß, ob sie die Legislaturperiode durchsteht. Doch wenn ich dann den aktuellen Umfrageaufschwung für die AfD sehe, so fasse ich mir an den Kopf, sehe den Aufschwung als Ausdruck des diffusen Protests und nehme ihn aber angesichts meiner demokratischen Einstellung hin. Ich bin schließlich nur einer von 84 Millionen, Wahlberechtigte natürlich weniger.

Na ja, das soll mal reichen.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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