Special Olympics World Games
Gestern Eröffnungsfeier in Berlin - Inklusionsereignis? Es ergeben sich Fragezeichen!

Foto: Pixabay

Respekt unter Menschen, ja, finde ich wichtig und richtig, und dabei ungeachtet der Fähigkeiten der einzelnen Menschen. Die Achtung vor Menschen und der Ermöglichung deren Teilhabe am gesellschaftlichen Miteinander darf nicht abhängig gemacht werden von deren geistigen und/oder körperlichen Fähigkeiten. Diesem Gedanken versucht seit langer Zeit die Inklusion gerecht zu werden, der Gedanke des Zusammenschlusses aller Menschen unter gemeinsamen Dächern. Damit verbunden ist eine hehre Absichtserklärung, der aber nicht selten Grenzen aufgezeigt werden, die jenseits des Respektpostulats liegen, das völlig zu Recht besteht.

Gestern wurden die Special Olympics World Games in Berlin eröffnet, gestaltet und gestemmt von Menschen mit und ohne Handicap, gesteuert wohl hauptsächlich von Menschen ohne Handicap. Die Paralympics als Olympische Spiele der körperlich eingeschränkten Menschen sind schon lange bekannt im Bewusstsein der Öffentlichkeit, die Special Olympics World Games als Olympische Spiele der geistig eingeschränkten Menschen nach meinem Eindruck noch nicht.

Die Organisatoren der Special Olympics World Games schreiben: 

"Die Special Olympics World Games sind die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Tausende Athlet*innen mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten miteinander in 26 Sportarten an.
Vom 17. bis 25. Juni 2023 finden die Special Olympics World Games in Berlin statt – und damit erstmals in Deutschland.
Wir freuen uns auf ein internationales, buntes Fest des Sports für mehr Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung."

Die Hervorhebung der Sportveranstaltung, völlig okay. Aber ich stolpere über den Begriff "größte inklusive Sportveranstaltung". Wo ist da der Zusammenschluss aller Athleten und Athletinnen, wo ist das gemeinsame Messen der sportlichen Leistungen? Ich sehe da nichts. Ich sehe die Paralympics genauso wie die Special Olympics als exklusive Events, das eine für körperlich eingeschränkte, das andere für geistig eingeschränkte Sportlerinnen und Sportler. 

Sowohl die Paralympics als auch die Special Olympics schenken den teilnehmenden Menschen Beachtung und auch Respekt, was ich nur gutheißen kann, aber dass es sich bei beiden olympischen Veranstaltungen um inklusive Veranstaltungen handelt, erschließt sich mir nicht.

Widerrede, um mir eventuell die Augen zu öffnen, sind erwünscht.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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