Basketball Beko BBL 33. Spieltag: ratiopharm Ulm – EWE Baskets Oldenburg

Kein Ulmer stoppt Rickey Paulding auf dem Weg zur 64:63-Führung für Oldenburg ©Michael Stauner
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  • Kein Ulmer stoppt Rickey Paulding auf dem Weg zur 64:63-Führung für Oldenburg ©Michael Stauner
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Für ratiopharm Ulm ging es am 33. Spieltag der Beko BBL Saison 2010/2011 praktisch um nichts mehr. Die Saison wird das Team von Coach Mike Taylor im hinteren Mittelfeld beenden. Im Rahmen der Möglichkeiten, so Taylor. Die EWE Baskets Oldenburg dagegen brauchten den Sieg, um die Chancen auf die Playoffs zu erhöhen. Das Team von Predrag Krunic ging nach einem kampfbetonten und ausgeglichenen Spiel beim 86:91 als Sieger aus der Kuhberghalle.

Mit Per Günther, Sebastian Betz auf der ungewohnten Position 3 und Robin Benzing diesmal auf der 4, sowie den beiden US-Amerikanern Lee Humphrey und „Big“ John Bryant startete der Gastgeber gegen Mindaugas Lukauskis, Eddie Gill, Aron Baynes, Luka Bogdanovic und Rickey Paulding. Gerade Letzterer durfte sich in der Anfangsphase des Spiels viel zu frei bewegen und werfen. Am Schluss hatte Paulding von 19 Würfen zehn verwandelt und daraus 24 Punkte gemacht.

Chorknaben aus Oldenburg dominieren 1. Viertel
Schnell hatten die Ulmer zum Auftakt fünf Teamfouls beisammen. Das erste Viertel gehörte den Oldenburgern. Nicht nur auf dem Court, den sie mit 18:25 auf der Haben-Seite verließen. Auch der lautstarke Oldenburger Anhang auf der Tribüne gab den Ton an und verspottete gar die Heimspieler. „Das war super, das war elegant“, wurde Benzing getrietzt, nachdem er einen Offensiv-Rebound unbedrängt ins Aus fallen ließ. Später wurde er an der Freiwurflinie mit dem Chorus „Robin ist nervös“ verunsichert. Auch Günther wurde beim Freiwurf permanent gehänselt. „Du hast die Haare schön“, stimmten die Oldenburger an, wenn der Lockenkopf nach Fouls an der Linie stand. Aus dem Konzept bringen ließ sich Günther jedoch nicht. Sieben von acht Bällen verwandelte er im Laufe der 34:08 Minuten, die er auf dem Feld verbrachte, von der Freiwurflinie. Dazu kamen bis zur Schlusssirene neun von zwölf aus dem Feld versenkte Bälle.

Günther überragend, Mason-Griffin mit Schwächen
Zwar kam der quirlige und aggressive Fast-Break-Spieler nicht ohne Fehlpässe aus, doch mit seinen Tempoverschärfungen und seinem guten Zusammenspiel insbesondere mit Benzing, wurde Günther zum Mann des Tages auf Ulmer Seite. Er traf aus allen Lagen, suchte sich meist den Weg durch die Mitte, hatte dennoch immer wieder das Auge für besser postierte Mitspieler, war stets anspielbar. Günther hielt ratiopharm Ulm mit 26 Zählern auf Kurs. Im Gegensatz zum kleinen Schwergewicht Tommy Mason-Griffin. Bei den übers Knie gebrochenen, riskanten Dribblings und mehreren miserablen Pässen zitterten und fluchten die Fans. Noch dazu gewährte Mason-Griffin den Oldenburgern durch seine Fehler mehrere Kontermöglichkeiten und brachte die Hausherren in Rückstand. Den Ulmern gelang es zwar kurzfristig, mit 34:33 die Führung zu übernehmen, doch bis Ende des 2. Viertels hatten die EWE Baskets Oldenburg schon ein 40:42 daraus gemacht.

Niemand kann Paulding stoppen
Immerhin war der rund 3000 Besucher starke Ulmer Anhang samt Trommlern inzwischen wach, wodurch man die Oldenburger Fans nur noch bei Freiwürfen hörte. Sie sahen ein Basketballspiel, bei dem sich die beiden Mannschaften nichts schenkten. Das 3. Viertel begann mit einem Dreier von Benzing zum 43:42. Doch weil auf der anderen Seite Paulding seine Klasse bei einem erfolgreich zum Abschluss gebrachten Dribbling gegen vier Ulmer aufblitzen ließ, blieben die zehn Minuten ausgeglichen. Ein Blick auf die Anzeigetafel vor dem abschließenden Viertel verriet ein knappes 68:69.

Campbell behält die Nerven
Auch ins 4. Viertel starten die Ulmer besser. Double-Double für Bryant, der seinen Vertrag bis 2013 verlängert hat. Der Koloss tippte nicht ganz perfekte Würfe seiner Kollegen dank seiner Körpergröße oftmals einfach in den Korb und sammelte mit 13 Punkten die zweitmeisten Zähler für sein Team – wie Bogdanovic auf der anderen Seite. Nur, dass Bryant dazu noch 16 Rebounds für Ulm holte. In dieser Statistik führt Big John die Liga weiterhin mit großem Vorsprung an.

Eine gute Minute vor Schluss stand es 82:84. Dreier Betz, Dreier Oldenburg. Die Fans in der Kuhberghalle waren nicht mehr auf ihren Sitzen zu halten. Es knisterte förmlich vor Spannung. Louis Campbell, stets Kaugummi kauend, ließ sich Zeit beim Angriff – und traf. 85:89 Noch acht Sekunden. Auszeit Ulm.

Benzing holte zwei Freiwürfe gegen Lukauskis raus, verwandelte aber nur einen. War Robin etwa nervös? Auszeit Oldenburg. Es folgten drei Einwürfe der EWE Baskets und drei Fouls der Ulmer, die damit beim fünften Teamfoul angekommen waren. Endstand 86:91.

Stimmen zum Spiel:
Predrag Krunic (Coach EWE Baskets Oldenburg): „Es ist nicht so einfach, hier zu gewinnen. Besonders weil wir noch ein bisschen Drucks wegen der Playoffs haben. Aber wir haben einen guten Job gemacht, vor sehr vielen unserer Fans.“

Mike Taylor (Coach ratiopharm Ulm): „I was very pleased with many of the guys in the team. They performed in a very positive way. We’ve got guys with good character!”

Randnotiz:
43:19 Rebounds zeugen von Lufthoheit der Ulmer Spatzen in der Kuhberghalle. Die Erfahrung der Oldenburger machte letztlich den Unterschied in einem Basketballspiel auf Augenhöhe, dem Coach Taylor „tremendous passion“ zusprach. Die Cheerleader der Be Famous Cheer Company, immerhin bayerischer Vizemeister in der Kategorie Junior-All-Group-Stunt, zeigten in den Coaching-Pausen Tanzeinlagen und Hebefiguren.

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Neusäß

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