"Mit der Gesamtentwicklung des Neusässer Stadtzentrums bin ich zufrieden"

Auch bei Schnee im Einsatz: Bürgermeister Hansjörg Durz bei einer Ansprache
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mh bayern: Im Sommer dieses Jahres wurde das neue Geschäftszentrum auf dem Gloggerareal eröffnet und somit ein weiterer wesentlicher Beitrag zur Entwicklung der Stadtmitte geleistet. Wie ist die Resonanz der Neusäßer Bürger auf dieses Geschäftszentrum?

Hansjörg Durz: Verschiedene Seiten haben mir bestätigt, dass sie das neue Geschäftszentrum für sehr gelungen halten. Außerdem ist sehr positiv, dass die Bürgerinnen und Bürger dieses neue Zentrum als ersten sichtbaren Schritt für die Entwicklung der Stadtmitte wahrnehmen.

mh bayern: Auch der Neusäßer Bahnhofsbereich soll umgestaltet werden. Welche Vorschläge gibt es hinsichtlich der äußeren Umgestaltung?

Hansjörg Durz: Geplant sind unter anderem barrierefreie Zugänge, Außenbahnsteige und eine verbesserte Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln. Außerdem sollen die Bahnsteige erhöht und an einem Geh- und Radweg, parallel zur Bahnlinie, gearbeitet werden.

mh bayern: Inzwischen wurden Abstimmungsgespräche mit der Deutschen Bahn geführt. Zu welchem Ergebnis sind die Stadt Neusäß und die Deutsche Bahn dabei gekommen?

Hansjörg Durz: Was die Umgestaltung des Bahnhofes in Neusäß betrifft, gibt es jetzt eine mit der Deutschen Bahn abgestimmte Planung. Die Verantwortlichen der Deutschen Bahn sagen, dass auf der Nordseite solange nichts geändert werden kann, bis die Entscheidung gefallen ist, ob ein drittes Gleis realisiert wird. Auf der Südseite hingegen sind vorab Veränderungen möglich. Im nächsten Schritt wollen wir das Gelände in die Städtebauförderung aufnehmen lassen und damit versuchen, hierfür Zuschüsse zu bekommen. Im Anschluss wollen wir dann mit den ersten Maßnahmen beginnen. Einen genauen Zeitpunkt kann ich leider noch nicht nennen, da jeder Schritt mit der Bahn abgestimmt werden muss und somit nicht in unserer Hand liegt.

mh bayern: Wie sind die Gespräche mit den Grundstückseigentümern im südlichen Umfeld des Rathauses bezüglich des geplanten Rathausplatzes verlaufen? Lassen sich die Vorhaben wie geplant umsetzen oder muss notfalls umdisponiert werden?

Hansjörg Durz: Gespräche mit den Grundstückseigentümern laufen immer noch. Ziel ist es, den neuen Rathausplatz, die Erweiterung der Tiefgarage sowie die Bebauung für die Stadt und die Grundstückseigentümer vereinbar zu machen. Dafür sind sehr konkrete Planungen notwendig, die deshalb noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.

Ein wichtiger Schritt, der bereits getan ist, war der Umbau der Stadthalle, wodurch neue Lagermöglichkeiten für die Stadthalle geschaffen wurden. Damit werden die bisherigen Lagerflächen, die gegenüber angemietet waren, nicht mehr benötigt und könnten abgerissen werden.

mh bayern: Welche Brennpunkte bestehen nach wie vor, was den Umbau des Neusäßer Stadtzentrums betrifft, und wie zufrieden sind Sie persönlich mit der bisherigen Gesamtentwicklung?

Hansjörg Durz: Ein Brennpunkt im positiven Sinne, ist das „Haus der Musik“. Hier gibt es einen Stadtratsbeschluss über den Zeitplan und die Umsetzung der Baumaßnahme. 2012 befinden wir uns zuerst noch in der Planungsphase und werden dann den Bestand abreißen. Anfang 2013 erfolgt der Baubeginn für das „Haus der Musik“ und den neuen Veranstaltungsraum des „Stereotons“.

Mit der Gesamtentwicklung des Neusässer Stadtzentrums bin ich zufrieden. Den Ideenwettbewerb und die Beteiligung der Öffentlichkeit haben wir im Sommer 2009 abgeschlossen und heute – rund zwei Jahre später – ist das neue Geschäftszentrum auf dem ehemaligen Glogger-Areal bereits realisiert. Außerdem konnten wir das ehemalige Postgebäude kaufen, es gibt eine konkrete Umsetzungsplanung für das „Haus der Musik“ und bei den Planungen zum neuen Rathausplatz sind wir in den Gesprächen mit den Grundstückseigentümern sehr weit. Außerdem ist der Neubau des Beruflichen Schulzentrums, nördlich von seinem bisherigen Standort, beschlossene Sache. Dies hat auch Auswirkungen auf die Entwicklung unserer Stadtmitte. Auf der bisherigen Fläche des Beruflichen Schulzentrums, das an das Areal für die Stadtmitteentwicklung angrenzt, ist eine Neubebauung vorgesehen. Es hat sich also wirklich sehr viel getan und es entwickelt sich viel.

mh bayern: Aufgrund steigender Gewerbesteuereinnahmen rechnet die Stadt Neusäß mit enormen zusätzlichen Einnahmen. Wie hoch belaufen sich diese Gelder im Jahr 2011 und welche Investitionen sind für nächstes Jahr geplant?

Hansjörg Durz: Wir rechnen 2012 mit 7,6 Millionen Gewerbesteuereinnahmen. Die geplanten Investitionen sind sehr umfangreich und vielseitig. Unter anderem werden die Gelder für die Entwicklung der Stadtmitte und des neuen Gewerbegebietes an der Entlastungsstraße verwendet. Außerdem investieren wir in die Infrastruktur, das Kanalnetz und in die Sanierungen von Schulen und Kindergärten. Des Weiteren fließen Gelder für das „Haus der Musik“ und den Ausbau der Breitbandversorgung. Und auch unsere Vereine werden wir bei deren Investitionen fördern.

mh bayern: Wird es auch in den nächsten Jahren so gut um die wirtschaftliche Lage der Stadt Neusäß bestellt sein wie bisher? Wie entwickelt sich die Gewerbesteuer?

Hansjörg Durz: Im Bereich der Gewerbesteuer liegt der Vorteil von Neusäß in seiner heterogenen Struktur. Wir sind nicht von wenigen Großbetrieben abhängig, sondern haben viele kleine und mittelständische Betriebe, was eine sehr solide Basis darstellt. Glücklicherweise haben wir dadurch die vergangene Wirtschaftskrise nicht so sehr gespürt. Deshalb sind wir optimistisch, dass unsere Haupteinnahmen aus der Gewerbesteuer in den nächsten Jahren stabil bleiben. Hinzu kommt das neue Gewerbegebiet, mit dem wir als Wirtschaftsstandort noch attraktiver werden wollen.

mh bayern: Welche Neuerungen gibt es im Neusäßer Schulzentrum? Sind noch ergänzende Erweiterungsbauten geplant?

Hansjörg Durz: Eine für Neusäß sehr positive und zukunftsweisende Entwicklung wurde vom Landkreis mit dem Neubau des Beruflichen Schulzentrums beschlossen. Dieser ist für 2013 geplant. Darüber freuen wir uns sehr.

mh bayern: Herzlichen Dank für das Interview!

Bürgerreporter:in:

Tamara H. aus Neusäß

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