Murchison Falls Nationalpark und Ziwa Rhino Sanctuary

Mächtig: Murchison Falls
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  • hochgeladen von Michael S.

Im Murchison Falls Nationalpark erwischt uns ein Regenschauer. Kurz, aber heftig. Beeindruckend ist der Namensgeber des Parks. Die mächtigsten Wasserfälle der Welt sind weit davon entfernt, die größten zu sein, aber dennoch sehr imposant.

Vier der Big Five finden wir problemlos im Murchison Falls Nationalpark. Die beiden Leoparden, die satt und ruhig in den Bäumen sitzen, hätten wir ohne Guide allerdings niemals entdeckt.

Faszinierend finde ich die Löwin mit Tracker-Halsband, die ihren Riss direkt vor unserem Jeep über die Straße bis zu einem dornigen Gestrüpp schleift, wo sie ihre Beute in Sicherheit bringt. Alle paar Meter muss die Löwin anhalten, um zu verschnaufen. Wir hören sie klar und deutlich keuchen.

Die nächste spannende Beobachtung liefert der Murchison Falls Nationalpark uns nur kurz darauf – und sie macht deutlich, warum die Löwin den beschwerlichen Beutetransport auf sich genommen hat. Eine Gruppe Geier versammelt sich gierig um einen liegengebliebenen Riss. Den viel größeren Marabu, das als Aasfresser ebenfalls partizipieren will, lassen sie nicht heran. Stattdessen geben sie einem Geier einer anderen Art den Vorzug. William erklärt uns, dass dessen Schnabel scharf genug sei, um den Körper zu öffnen. Die Mehrheits-Geier hätten ohne ihn wohl lange vergeblich um den Riss gestanden, bis sie an die Eingeweide herangekommen wären. Also lassen sie den einsamen Kollegen seine Arbeit verrichten, geben ihm dann eine angemessene Frist, sich die besten Teile einzuverleiben, ehe sie sich selbst am gedeckten Tisch bedienen. Als der Hunger nach vielen Minuten endlich gestillt zu sein scheint, ist der Marabu an der Reihe.

Die Giraffen im Murchison Falls Nationalpark sind von unterschiedlicher Farbe. Das ist mir bei vorherigen Safaris in anderen Ländern nicht aufgefallen. Angeblich sind die Männchen dunkler. Auch eher selten zu beobachten: sitzende Giraffen. Wer Tiere authentisch in freier Wildbahn beobachten möchte, ist im Murchison Falls Nationalpark und Uganda generell aufgehoben.

Nicht fotografieren konnte ich leider ein Tier, das mich an einen Schakal erinnerte. Es hatte irgendetwas im Maul, war aber zu schnell wieder aus meinem Blickfeld.

Die Murchison Falls sehen wir uns zum Abschluss noch von unten an: unsere Nil-Bootsfahrt führt uns auf dem Wasserweg so nah an die Wasserfälle heran, dass es eben nicht gefährlich wird – und das ist nicht so wirklich nah.

Ziwa Rhino Sanctuary

Am nächsten Vormittag – und damit noch innerhalb von 24 Stunden – komplettieren wir die Big Five. Im Ziwa Rhino Sanctuary fahren wir mit dem Jeep in einen Abschnitt, in dem die Ranger zuletzt Nashörner gesehen haben. Dort steigen wir aus und folgen dem Fährten lesenden lokalen Guide. Tatsächlich stoßen wir rund 20 Minuten später auf eine Nashorn-Mutter mit ihrem Jungtier. Wir nähern uns dem Koloss und seinem Spross bis auf ungefähr 25 Meter. Bislang hatte ich freie Nashörner nur durch ein Fernglas als Punkt am Horizont gesehen. Unfassbar, dass wir uns den Tieren hier zu Fuß nähern dürfen. Schließlich gelten Nashörner als aggressiv und über kurze Distanzen als schnell. Sollten wir flüchten müssen, dürften wir nicht geradeaus vor dem Nashorn davonlaufen, mahnt der Guide. Denn auf kurze Strecken hätten wir keine Chance, das Nashorn würde uns einholen und ungespitzt in den Boden (oder gegen einen Baum) rammen. Wir müssten im Ernstfall seitlich ausweichen, denn Nashörner sehen schlecht und peripher. Aber die Rhinos bleiben friedlich – und es kommt noch besser: nur fünf Minuten Fußmarsch weiter grast eine weitere Nashorn-Mutter mit ihrem Kind.

Vom Ziwa Rhino Sanctuary aus fahren wir zu den Schimpansen in den Kibale Regenwald.

Alle Bilder dieses mehrteiligen Uganda-Reiseberichts unterliegen dem Urheberrecht (C) Michael Stauner und dürfen nicht ohne Genehmigung des Fotografen verwendet werden.

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Neusäß

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