Fotografie
Mehr als 50 Jahre Fotofreunde Neusäß

KIAI  | Foto: Wolfgang Ottlik
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Unser Verein ist schon über 50 Jahre alt. In der Gründungszeit haben sich Fotobegeisterte noch daran erfreut, in Dunkelkammer, Filme und Bilder zu entwickeln und die Resultate zu beurteilen. Diafotografie stand weit im Vordergrund und alles war nur analog. Das war die Zeit, in der sich die Fotofreunde Neusäß 1970 zusammengefunden haben. Erst als Foto- und auch als Videoclub. Seit 2014 sind wir ein eingetragener Verein.

Es hat sich in diesen fünf Jahrzehnten viel verändert, technologisch und gesellschaftlich. Aber eines ist gleichgeblieben: die Freude und der Spaß an der Fotografie und am Bild, das uns Momente festhält, die sonst einfach weg sind.

Heute ist die Mitgliederstruktur so bunt gemischt wie unsere Bilder und Motive: jung und alt, männlich und weiblich und aus allen Bevölkerungsschichten. Das macht unser Vereinsleben spannend, überraschend und motivierend. Um bei uns mitzumachen, benötigt man nur die Liebe zur Fotografie. Equipment steht im Hintergrund – das Bild macht der Fotograf und nicht die Kamera. Jeder ist bei uns willkommen.

Regelmäßiger Austausch

Alle zwei Wochen treffen wir uns am Montagabend in der Begegnungstätte St. Ägidius. Die persönliche Begegnung steht im Mittelpunkt. Es werden Fotos angeschaut, Workshops veranstaltet und Hilfestellung gegeben.

Ohne Ziele geht es auch bei uns nicht: Jedes Jahr formulieren wir ein gemeinschaftliches Motto und tragen viele unterschiedliche Motive und Bilder zusammen. Daraus wird gemeinsam eine Ausstellung zusammengestellt, die über mehrere Wochen im Neusäßer Rathaus der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Bei der Wahl des Jahresthemas sind natürlich die augenblicklichen Interessen aller Mitglieder wichtig. Es wird demokratisch abgestimmt. Wenn das Thema feststeht, geht es mit dem fotografieren los. Dabei sind keine Grenzen gesetzt. Jeder versucht das Thema aus seiner Sicht und mit seinen Mitteln zu interpretieren und zum Thema passende Fotos zu machen.

Bei unseren Treffen werden die Fotos gezeigt. Es wird diskutiert ob und wie das Foto zum Thema passt. Fremde Sichtweisen sind dabei eine gute Erfahrung für jeden. Verbesserungsvorschläge zu Blickwinkel, Ausschnitt und Technik werden diskutiert. Auch hier entstehen immer wieder Lerneffekte und Horizonterweiterungen.

Das fotografieren ist ein wunderschönes Hobby. Alleine macht es schon Spaß. Aber mit Gleichgesinnten zusammen zu fotografieren, organisieren und kreativ zusammen zu arbeiten ist ein Mehrwert den man nur selten hat.

Wie kommen die Bilder an?

Waren wir im ersten Teil unserer Saison ganz auf das Fotografieren fokussiert, rückt dann das Zeigen unserer Bilder in den Vordergrund. Die spannenden Fragen dabei "wie reagiert wohl unser Publikum" "und welches Publikum werden wir überhaupt bekommen." Die früher üblichen Plakate sind nicht mehr gefragt, man bekommt auch keine Plätze mehr dafür. Wer liest welche Zeitungen? …und wie kann man es den Redakteuren schmackhaft machen, einen Artikel über uns zu bringen? Bei MyHeimat. ist das ja kein Problem, online jedenfalls nicht. Man schreibt und lädt hoch. Es gibt aber immer noch viele Papierleser, da sollte man doch auch in die gedruckte Ausgabe kommen. Was welcher Werbekanal uns gebracht hat, kann man hinterher eventuell durch Bemerkungen der „Kunden“ herausbekommen.

Aber Sie kommen doch? Ich kann Sie ja noch anspitzen mit dem Hinweis, dass wir eine Befragung nach den Lieblingsbildern unserer Besucher durchführen. Etwas Glück, und Sie gewinnen Ihr Lieblingsbild bei der Verlosung im Herbst.

Diesjähriges Motto: Genau Hingeschaut

Vielleicht fragen Sie sich da: Muss man nicht immer genau hinschauen, um ein gutes Bild zu fotografieren? Ja, das stimmt. Aber mit diesem Motto thematisieren wir das Sehen selber.

Was ist „SEHEN“?

Reicht da ein: „Ach, da ist ja was!“, „Ist ungefährlich“, „Ist mir nicht im Weg“, „Hab ich schon mal wo gesehen“ oder „Kenne ich schon“? In diesen Fällen ist Sehen nur ein kleines Hilfsmittel zur Alltagsbewältigung. SEHEN kann aber auch eine Form der Verständigung sein. „Ich zeige Dir zum Beispiel in einem Bild, was ich sehe, Du aber vielleicht nicht. Ich zeige auch was ich denke und fühle“. SEHEN kann so zu einem Mittel der Erkenntnis von Dingen, Sachverhalten oder Gedanken werden.

In der Ausstellung schauen wir ganz Nah hin. Da tun sich auch nicht alltägliche Dinge auf. Und dann, im vermeintlich grauen Alltag gibt es Situationen, die normalerweise übersehen werden, im Foto aber zur eingehenden Betrachtung eingefroren sind. Dabei lässt sich geheimnisvolles und überraschendes entdecken.

Wir haben eine ganze Reihe solcher Bilder eingefangen. Kommen Sie und schauen auch Sie mit uns genau hin! Die Ausstellung kann noch bis zum 7. September zu den Öffnungszeiten des Rathauses in der Rathausgalerie bei freiem Eintritt besichtigt werden.

(Text: Ulrich Weber)

Bürgerreporter:in:

Florian Handl aus Augsburg

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