„Weißblüth"

"Aufschrei 11:38 Uhr", 2017, Tusche auf Papier, 48 x 36cm; ©: Konstanze Sailer
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  • hochgeladen von Karl-Uwe Lehmann

Kunstinitiative „Memory Gaps ::: Erinnerungslücken“ von Konstanze Sailer gedenkt NS-Opfern mit Ausstellungen in Münchner Straßen, die es geben sollte.


Judis Weißblüth (* 15. September 1939 in München; † 16. oder 17. März 1943 im Konzentrationslager Auschwitz) wohnte seit ihrer Geburt im Kinderheim der Israelitischen Jugendhilfe in Schwabing, Antonienstraße. Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen lebte sie infolge der behördlichen Auflösung des Kinderheims ab 1942 im sogenannten Barackenlager, einem Sammellager in der Knorrstraße in München Milbertshofen, danach im Sammellager im Stadtbezirk Berg am Laim in der Clemens-August-Straße. Am 13. März 1943 wurde Judis Weißblüth gemeinsam mit den verbliebenen Erzieherinnen nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort am 16. oder 17. März – im Alter von dreieinhalb Jahren – ermordet.

Bis zum heutigen Tag existiert in München keine Straße, die ihren Namen trägt. Hingegen ist nach Agnes Miegel nach wie vor eine Straße in München benannt, ebenso wie in Dutzenden weiteren Städten und Orten Deutschlands. Die in Königsberg geborene Schriftstellerin und Balladendichterin Miegel unterzeichnete mit 87 weiteren SchriftstellerInnen 1933 das „Gelöbnis treuester Gefolgschaft“ für Adolf Hitler, war Mitglied der NS-Frauenschaft, nahm Einladungen und Ehrungen der Hitlerjugend an und wurde 1940 NSDAP-Mitglied. Anstelle von Agnes Miegel sollte zumindest in München Bogenhausen künftig an Judis Weißblüth erinnert werden.

Zur Ausstellung von Memory Gaps: "Weißblüth", 01.-30. Juni 2017

Bürgerreporter:in:

Karl-Uwe Lehmann aus Berlin

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