ansonsten einfach Martin fragen...

„Guten Tag, hier ist der automatische Anrufbeantworter von Georg Flöter.
Ich bin im Moment nicht zuhause, das heißt... also im Moment, jetzt gerade, bin ich schon zuhause, weil ich ja sonst das Band nicht besprechen könnte, aber es ist ja denkbar... Obwohl, so oft bin ich eigentlich gar nicht weg.
Vielleicht mal bei den Schröders drüben, weil ja einer auf das Kind aufpassen muß, seit die Mutter im Krankenhaus ist, ansonsten einfach Martin fragen, Martin, der den Kiosk vorm Haus hat. Der weiß immer Bescheid, denn ich bin höchstens mal drüben beim Griechen zum Essen, obwohl... da geh ich auch nimmer so oft hin, weil bei dem die Gyros-Portionen auch immer kleiner werden.
Aber der Arzt hat eh gesagt, dass ich etwas kürzer treten sollte, wegen dem Cholesterin und so.
Also, kommt’s auch schon mal vor, dass ich n’ Stückchen weiter zu dem Fischladen runter geh und mir n’ Brathering reinziehe.
Aber dann krieg ich jedesmal dermaßen Durst und muß auf dem Heimweg noch am Getränke-Markt vorbei und mir ne Halbe kaufen. Die trink’ ich aber dann meistens gleich dort. Aber alles in allem, länger als ne Stunde oder so bin ich eigentlich nie weg.
Also, wie gesagt, der Martin vom Kiosk, der weiß auf jeden Fall immer Bescheid, obwohl der auch mal n schlechten Tag hat, wo ihm dann alles Wurst ist.
Dann sagt er auch mir nix.
Aber, fast hätte ich’s vergessen. Beim Martin muß man dann aber nach Flöterich, meinem Spitznamen fragen und wie gesagt, wenn er muffig ist, dann einfach hartnäckig bleiben.
Ansonsten ist meine Balkontür immer einen Spalt auf, wenn ich da bin. Das kann man aber nur sehen, wenn man auf der anderen Straßenseite genau vor dem Schaufenster des Schreibbaren-Ladens steht.
Übrigens, die können notfalls auch Auskunft geben, denn die kennen mich auch.
Allerdings, klingeln bei mir an der Haustür ist meistens zwecklos, weil die Klingel nämlich oft gar nicht geht oder es ganz woanders klingelt. Die Kinder spielen da oft herum dran und tauschen aus Jux die Namensschilder aus. Dann steckt mein Namenschild an der Klingel von den Meiers. Die sind aber gar nicht da, weil die nämlich beide arbeiten.
Eine Möglichkeit wär vielleicht noch, beim alten Herrn Möbius zu klingeln, die Klingel ganz unten links. Der ist nett, der leiht sich nämlich immer den Tapeziertisch von mir aus, für den Flohmarkt.
Möbius ist eigentlich immer zuhause und geht kaum raus.
Aber bei dem dann auf jeden Fall öfter und länger klingeln lassen, weil der schlecht hört. Wenn der nämlich dann gerade im Bad oder in der Küche ist und sein Radio laut hat, dann macht er auch nicht auf, auch wenn er daheim ist.
Er hört’s einfach nicht.
Aber auf keinen Fall bei Schulzes klingeln, die grüßen mich schon seit Wochen nicht mehr. Neugierig wie die sind, werden die zwar den elektrischen Öffner an der Haustür betätigen, nur, um dann durch den Spion zu sehen, wer es ist. Aber aufmachen, aufmachen tun die nie.
Aber, was wollen Sie im Treppenhaus, wenn ich eh nicht da bin?
Dann wär’s aber eh besser, Sie rufen später noch mal bei mir direkt an, vielleicht bin ich ja dann auch schon wieder da. Oder sie setzen sich auf die Treppe und warten bis ich komme. Wenn ich selber allerdings in der Wanne sitze, dann hör ich das Telefon oft gar nicht, kann’s aber auch nicht näher ranziehen, weil die Schnur nicht lang genug ist.
Oh - jetzt ist das Band fast voll und ich muß Schluss machen.
Aber wenn alle Stricke reißen, dann holen Sie sich im Schreibwarengeschäft gegenüber was zum Schreiben und lassen sich halt von den Schulzes einfach aufmachen, und wenn sie dann schon im Treppenhaus sind, dann können sie mir ja auch ne Nachricht auf einem Zettel in den Briefkasten werfen.
Und wenn Sie dann auch Namen und Adresse drauf haben, dann schreib ich auch ganz bestimmt zurück.

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Kreiner aus München

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