Kriege und Hunger kennen keinen Jugendschutz

Friedhelm Brebeck kommentierte seinen Fernsehbeitrag aus Sarajevo über den Einschlag einer Mörsergranate auf den Markt in der Vase Miskina-Straße, er könne keine schöneren Bilder zeigen, denn es gäbe keine. Dieser Fernsehbilder vom 27. Mai 1992 prägen die kollektive Erinnerung an die Belagerung der Bosnischen Hauptstadt bis heute. War es richtig diese Bilder zu zeigen? Waren diese Bilder dem Fernsehpublikum zuzumuten?

Noch während wir darüber nachdenken erreichen uns Bilder aus Kairo. Drei Soldaten prügeln auf eine Ägypterin ein. Schläge auf den Kopf, Tritte in den Bauch. Zwei Passanten, die der Verletzten helfen wollen, als die Soldaten von ihr ablassen, ereilt das gleiche Schicksal. Wir sehen einen Armee-Offizier, der mit seiner Pistole mehrfach in die Menge feuert. Wir sehen Soldaten ein Lager von Demonstranten räumen. Es hat sich, seitdem der Übergangsrat die Macht in Ägypten übernommen hat, wohl nichts geändert.

Abgerissene Gliedmaßen in Sarajevo, Soldaten prügeln auf eine junge Frau ein, Häuser brennen, Kinder verhungern. Bevor wir uns fragen, ob diese Bilder zumutbar sind, sollten wir uns fragen, wie lange wir anderen Menschen diese Realitäten zumuten wollen. Unter denen, für die das gezeigte Grauen alltäglich ist, sind auch Kinder. Offenbar hat vor Ort keiner auf die Altersfreigabe geachtet.

Bürgerreporter:in:

Tom Buntrock aus München

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