Projekt Gemüsebeet in Erding: Pflanzen und Selbstwertgefühl wachsen im Gleichschritt

Bereits zum zweiten Mal hat die Kontakt- und Begegnungsstätte von Prop e.V. für Menschen mit Suchthintergrund ein Gemüsebeet am Gersthof gepachtet. Projektleiterin Nikolina Naatz erklärt: „Da die Besucher*innen den gesamten Wachstumszyklus von Anfang bis zum Ende durch ihre Mitarbeit beim Setzen, Pflegen und Ernten erst ermöglichen, wird ihr Selbstwertgefühl dadurch merklich gestärkt. Dieses langfristige Arbeiten weist in der Kombination mit dem Aspekt des Gebens und Teilens einen wertvollen pädagogischen Aspekt auf. Mit eigener Arbeit etwas Sinnvolles zu bewirken und so produktiv an der Gesellschaft teilzuhaben erzeugt ein wohltuendes Gefühl des Gebraucht-werdens und der Zugehörigkeit. Zusätzlich stärkt die Gartenarbeit an der frischen Luft die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, das Wohlbefinden und das Gemeinschaftsgefühl.“
Das rund 50qm große Stück Acker vor den Toren Erdings ist von der Prop Kontakt- und Begegnungsstätte (kurz: KoB) in der Landshuter Straße 15 in weniger als zehn Minuten zu erreichen. Das ist wichtig, denn aktuell gibt es viel zu tun: Die Pflanzen müssen zwei- bis viermal pro Woche gepflegt werden. Ein Teil der Ernte wandert demnächst direkt in den Kochtopf der KoB. Der Rest des Ernteertrags wird der Erdinger Tafel gespendet.

Das Projekt Gemüsebeet begann im Februar, als die Samen der Pflanzen auf den Fensterbrettern in Töpfe eingesetzt wurden. Nach und nach war zu beobachten, wie die Keime austrieben und mit der Zeit zu fertigen Pflänzchen wurden. Im Mai wurden die immer noch relativ kleinen Pflanzen zum Beet transportiert und dort eingesetzt. Das Gießen, Unkraut jäten, Stützen und Stutzen der Pflanzen und das Auflockern der Erde erledigen die Besucher*innen mit Begeisterung und Zuverlässigkeit. Der Lohn dafür ist es, den Pflanzen von der Aussaat an teilweise buchstäblich beim Wachsen zusehen zu können. Nach und nach gibt es verschiedene Lebensmittel in lokal angebauter Bio-Qualität. Eine kleine Auswahl: Salate, Tomate, Melone, Kürbis, Zucchini, Kohlrabi, Kartoffel, Zwiebel, Spinat, Bohne, Erdbeere, Karotte etc. Selbst angebaute und geerntete Lebensmittel schmecken allen Beteiligten am besten und geben dem Mittagessen, das täglich in der Einrichtung zum Selbstkostenpreis angeboten wird, eine zusätzliche (Geschmacks-)Note.

Bürgerreporter:in:

Christiane Stenzel aus München

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