Kocherlball 2005 Dotschenball oder Kocherlball

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Kommt und seht
Kommt macht mit

Dotschenball oder Kocherlball
© Brigitte Obermaier, Muenchen, 2008-07-19

Anno 1880:
Sonntag ganz in der früh zwischen fünf und acht Uhr trafen sich regelmäßig die Dienstmädchen, Köchinnen, Hausdiener, Chauffeur und sogar die Soldaten um sich vergnüglich dem Tanz hinzugeben. Viel Zeit zum Feiern und zum Kennenlernen blieb nicht. Die vornehmen Haushalte hielten die Dienstboten unter strengen Regiment.
Es dauerte gerade mal bis 1904, dann wurde es der Polizei zuviel und das gemütliche Beisammensein wurde wegen „Anstößigkeit“ verboten.
Der Englische Garten feierte 1989 den 200. Geburtstag und die Altmünchner Tradition durfte wieder aufleben. Seitdem kommen wir, die Münchner und Gäste gerne zum außergewöhnlichen Kostümball um die Jahrhundertwende um das Tanzbein zu schwingen.

Anno 2008:
Morgens noch im grauen Dunst, so gegen vier Uhr Anno 2008, sind im Englischen Garten schon die ersten Gäste auf dem Wege zum Kocherlball. Sie wollen die Ersten sein, die ein schönes Plätzchen unter den ca. 15.000 Gästen finden.
Um 6 Uhr pünktlich geht es los. De Musi’ spuilt auf und endli kenna die Bediensteten ihr Tanzbein schwingen. So wie Anno dazumal um 1880.

Sonntag, den 20. Juli 2008 rund 15.000 Menschen werden ab 6.00 Uhr erwartet
Es spielen. Köschinger Saitntratzer und die Waldramer Tanzlmusi unter der Leitung von Heinrich Zapf
Musik: Landler, Zwiefache, Polka und Boarische sind die auserwählten Tänze die um den Chinesischen Turm stattfinden.
Essen: Altbayrische Schmankerl gibt es rund um den Platz zu kaufen.

Kaltmamsell Koch Köchinnen Putzfrauen Raumkosmetikerin Chaffeur Dienstmagd Schuhputzer
Wen gab es damals noch?

Kleidungszwang gibt es nicht, aber wer was auf sich hält kleidet sich in alter Tradition mit Rüschen und Schirm, geschniegelter Frisur und Dienstbotenkleidung. Erst dann gehört man so richtig dazu.

Das schönste dabei ist, jeder der den Kocherball besucht bringt sein eigenes Essen mit:
Kuchen, Apfelstrudel, Salate, Brote, Wurst, Käse,
Blumenstrauß, Tischdecke, Servietten, Besteck und Teller
Kaffee und Tee, Sekt und Wein, Bier muss man kaufen,
Wahrlich der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, ....
nur dem Platz ... um den sollte man schon um vier Uhr Morgens verteidigen, sonst heisst es abseits auf der taufrischen Wiese noch seine eigene Decke ausbreiten.

Kocherlball 1998
© Brigitte Obermaier, München, 6.6.1998

Wenn am Horizont die Sonne aufgeht
Und die Herrschaft fest noch schläft
Die Bediensteten sich, psst, auf leiser Sohle.
Entspannen zum eigenen Wohle.

Ist der Chinesische Turm der Treffpunkt.
Für Madl und Buam, für Alt und Jung.
Das Tanzbein wollen sie heut schwingen.
Niemand kann sie zur Arbeit zwingen.

Man trifft sich zum Frühaufsteher Balle.
Heute sind eingeladen jedoch Alle.
Musik spielt auf, nicht ganz leise.
Dazu Tanz in alter Brauchtumsweise.

„Die schöne Münchnerin“ kann man sehen.
Der Tanzkreis läßt der Dirndl Röcke wehen.
Fesch sind sie und gerne bereit.
Zum Tanzen wie zur Biedermeierzeit

Ob Tracht oder Gwand, München lädt jedes Jahr ein.
Macht Euch recht hübsch und fein.
Los geht es um sechs, kommt alle herbei.
Um zehn Uhr ist der Spektakel wieder vorbei.

Fotos:
Rückblick auf 2005 von Brigitte Obermaier

Bürgerreporter:in:

Brigitte Obermaier aus Ismaning

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