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1943: Deportationsbeginn Münchner Roma und Sinti – 2018: Die Schande bleibt!

  • Die Männer des Lancy Falta Syndicate spielen den starken Frauen auf
  • hochgeladen von Erich Neumann

Bei der Hype zum Weltfrauentag blieb sie, obwohl der Termin – auf den Tag genau zum Beginn der Verhaftungswelle zur Deportation Münchner Sinti und Roma in das Vernichtungslager Ausschwitz-Birkenau – nicht passender hätte fallen können, nahezu unbeachtet: die Auftaktveranstaltung “Starke Frauen der Sinti und Roma“ im Kulturcafe Milbertshofen in eine, von vielen Facetten geprägte Gedenkwoche.

Angesichts der neu aufgekommenen Auswüchse an Extremismus, Hass und Rassismus, mehr als nur überfällig und ebenso unverständlich als die, bei Vielen, längst zu Vielen, völlig fehlende geschichtliche Erinnerung und Verantwortung: die beschämend geringe Besuchsresonanz, sowohl der deutschen Bevölkerung, als aber auch der Sinti und Roma selbst.

Alexander Diepold, von der ausrichtenden Madhouse gemeinnützige GmbH, hat mit großem Engagement eine bewegende Skizzierung ebenso erschütternder Verfolgungen, als bewundernswertester Lebensleistungen zusammengefügt, wozu Gitarrist Lancy Falta und Sängerin Erika Reiter den musikalischen Auftakt gaben.

Nach Begrüßungsworten von Historikerin Dr. Sabine Schalm vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München, welche Hoffnung auf eine vertiefende Zukunft machten, präsentierten Alexander Diepold und Iovanca Gaspar Frauenprofile, welche bei einer zurückliegenden 10-tägigen Ausstellung im Gasteig eine große und positive Resonanz fanden und von denen einige Damen auch persönlich anwesend waren.

Wie wichtig es ist, dass Sinti, Roma und Jenische, die Grenzen zwischen ihnen überwinden und in Gemeinschaft erstarken, zeigt explizit das antiziganistische Schicksal der herzkranken und von akuter Wohnungsnot bedrohten Rosita Broschinski. Ihr, auch behördlich Widerfahrendes gegenüber Juden: nicht auszudenken, welcher Aufschrei losgetreten würde und erschallte. Es kann aber nicht angehen, dass eine andere verfolgte Minderheit noch immer geächtet wird.

Wie gut Integration und Miteinander gelingen, zeigt die Besetzung des Lancy Falta Syndicate, welches mit dem ihm eigen Jazz-Stil für hochklassige musikalische Umrahmung sorgte.

Ohne die Lebensleistungen der übrigen Protagonistinnen zu schmälern, sei stellvertretend und als allseits gern gesehener Gast, Uta Horstmann genannt: die langjährige Wegbegleiterin der Bürgerrechtsbewegung deutscher Sinti und Roma. 1980 hatte sie am Hungerstreik in Dachau teilgenommen und wurde 2017 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Wie wenig die Bürger- und Menschenrechte der abfällig als Zigeuner Deklarierten nach wie vor und gerade im öffentlichen Leben Bedeutung haben, dafür steht exemplarisch Gisela Kollmann, deren Enkel ein Todesopfer des OEZ-Attentates ist.
Enkelin Mandy war als amtierende Kickbox-Weltmeisterin die jüngste der vorgestellten starken Frauen und der hoffnungsvolle Blick eine Zukunft, deren positive Gestaltung allemal lohnend ist und keinesfalls den falschen Individuen überlassen werden darf!

Hatten die Nazis den Spruch geprägt: Kauft nicht bei den Juden, sollten, nein müssen wir Alle pragmatisch zusammenstehen und nicht nur über die unsäglichen gegenwärtigen Auswüchse klagen, sondern sie mit deren eigenen Waffen schlagen: Kauft nicht bei Extremisten und Rassisten kann, ja sollte ein erster Ansatz sein, diesen Spuk nachdrücklich auszutrocknen!

Die anstehende Gedenkwoche gibt differenzierte Möglichkeiten, sich zu den damaligen Geschehnissen und der heutigen Notwendigkeit eines nie wieder zu informieren:

10. März, 18.00, Freie Christen Gemeinde Jeschua München JGM, Hanauer Straße 54, Gedenkgottesdienst

12. März, 19.00, Polizeipräsidium Ettstraße 2, Joachim Schröder, Vortrag Die Münchner Kriminalpolizei und die Deportation 1943
13. März, 15.00, Platz der Opfer des Nationalsozialismus, Gedenkfeier mit Kranzniederlegung, Namenslesung und ökumenischem Gebet
14. März, 19.00, NS-Dokumentationszentrum, Max-Mannheimer-Platz 1, Siegfried Heilig, Zeitzeugenbericht und 19.00, Kultur- und Bürgerhaus Pelkovenschlössl, (Moosacher) St.-Martins-Platz 2, Attentat am OEZ: Hintergründe, Einordnungen und Folgen
15. März, 18.00, Stadtarchiv München, Filmsaal 2.OG, Winzererstraße 68, Rechercheworkshop
17. März, 14.00, KZ-Gedenkstätte Dachau, Rundgang und 19.00, Kulturzentrum 2411, Blodigstraße 4, Poetry Slam
19. März, 18.30, Neues Rathaus, Kleiner Sitzungssaal, Marienplatz 8, Vortrag, Performance und Diskussion, Behar Heinemann und Alexander Diepold

Weitere Informationen: www.madhouse-munich.com

Erich Neumann, freier investigativer Journalist
über DFJ Deutsche-Foto-Journalisten e. V. www.dfj-ev.de
Medienunternehmer im Gesundheitsbereich
Postfach 11 11, 67501 Worms
GSM +49 160 962 86 676
e-Mail e.neumann@cmp-medien.de
www.cmp-medien.de

© Bild: www.cmp-medien.de CC – Lancy Falta Syndicate umrahmt musikalisch
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Gitarrist Lancy Falta und Sängerin Erika Reiter beim musikalischen Auftakt
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Begrüßung Dr. Sabine Schalm und Alexander Diepold
© Bild: www.cmp-medien.de CC – zwei starke Frauen Edith Grube (L) und Behar Heinemann (R) im Gespräch mit einer ganz besonders starken: Bundesverdienstkreuzträgerin Uta Horstmann (M)
© Bild: www.cmp-medien.de CC – viel zu viele Plätze blieben im Zuhörerraum frei
© Bild: www.cmp-medien.de CC – angeregte Gespräche vor …
© Bild: www.cmp-medien.de CC – … und nach der Veranstaltung
© Bild: www.madhouse-munich.com CC – Flyer

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  • Gitarrist Lancy Falta und Sängerin Erika Reiter beim musikalischen Auftakt
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  • Begrüßung Dr. Sabine Schalm und Alexander Diepold
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  • zwei starke Frauen Edith Grube (L) und Behar Heinemann (R) im Gespräch mit einer ganz besonders starken: Bundesverdienstkreuzträgerin Uta Horstmann (M)
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  • … und nach der Veranstaltung
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8 Kommentare

So sehe ich das auch, Thomas.

> "Extremismus, Hass und Rassismus wird immer von Menschen ausgeübt, schneit es nicht vom Himmel und die unsäglichen Auswüchse sind in Absatz 2 benannt, Oft hilft einfach Lesen vor dem Kommentieren!"

Glashaus.

Genau deshalb ja mein Einwurf, dass man nicht besser ist, wenn man die gleichen Methoden benutzt, wie die anderen Extremisten, Rassisten usw. über die man sich aufregt...

Man redet sich eben gern damit raus, dass der Zweck die Mittel heiligt...

Das ist halt menschlich, wenn wir so handeln ... aber man sollte das wenigstens zugeben...

Aber so oder so, wiederholt man die Geschichte durch so ein Verhalten...

> "Aber wir, unsere und die nachfolgenden Generationen tragen die Verantwortung, dass sich solche Taten nicht wiederholen. Und wenn wir nicht aufpassen, kann sich das ganz schnell wiederholen."

Wie gesagt, wiederholt es sich ja ständig... und immer fühlen sich die Täter im Recht, weil ihr Motiv/Zweck ja gut ist... und das Handeln rechtfertigt...

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