Bösperde Schützen wollen Leukämiepatienten Hoffnung schenken

10. September 2015
16:00 - 20:00 Uhr
Schützenhalle, 58706 Menden (Sauerland)
Schon seit mehr als 20 Jahren organisiert der Schützenverein immer wieder in enger Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke.
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“Leben schenken!“ Diesen Aufruf zur Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke startet der Schützenverein Holzen-Bösperde zusammen mit der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei. Am Donnerstag, 10. September 2015, 16 bis 20 Uhr, kann sich jeder gesunde, junge Erwachsene bis 40 Jahre in der Schützenhalle, Bahnhofstraße, in Menden-Bösperde (Märkischer Kreis) als potenzielle Stammzellspender registrieren lassen.

Schon seit mehr als 20 Jahren organisiert der Schützenverein immer wieder in enger Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Anlass war bislang stets eine dringende Suche nach einem passenden Stammzellspender für einen Leukämiepatienten aus der Region. 1995 traf es eine dreifache Mutter aus Bösperde, 2012 war es ein Junge, der um sein Leben kämpfte. Der Schützenverein hat es immer geschafft, viele Hundert Menschen dazu zu bewegen, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Achim Rose gehörte mit zum Organisationsteam. Er weiß: „Mit jedem neu gewonnen Spender erhöht sich die Chance, dass einem an Leukämie erkrankten Menschen das Leben gerettet werden kann.“
Denn jedes Jahr erkranken etwa 11 000 Menschen an Leukämie – allein in Deutschland. Viele davon sind Kinder oder Jugendliche. Wenn Chemotherapie und Bestrahlung nicht helfen, ist eine Stammzelltransplantation die letzte Chance. Das funktioniert jedoch nur, wenn sich gesunde Spender als mögliche Lebensretter zur Verfügung stellen. In Spenderdateien wie der weltweit vernetzten Stefan-Morsch-Stiftung sind derzeit 25 Millionen Menschen registriert, nichtsdestotrotz ist es oft noch ein Glücksfall, wenn sich ein passender Spender findet. Bundesehrenoberst Karl Jansen von den Schützen ist der Schirmherr dieser neuen Aktion im September. Er will dem Glück durch diesen Aufruf auf die Sprünge helfen: „In meinem Königsjahr vor 20 Jahren fand in der Schützenhalle meines Heimatvereins Holzen-Bösperde-Landwehr 1857 e.V. die erste Typisierungsaktion für die leider viel zu früh verstorbene Fia Zimmermann statt. Sie war auch Schützenkönigin unseres Vereins gewesen.“ In Erinnerung an sie und für alle anderen an Leukämie erkrankten Menschen übernimmt er gerne die Schirmherrschaft. Karl Jansen: „Eine Typisierungsaktion bedeutet immer Hoffnung auf neues Leben. Jeder gesunde Erwachsene sollte sich am Donnerstag, 10. September, als potenzieller Lebensretter registrieren lassen. Denn wir wollen Leben schenken!“
Zusammen mit Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, verweist er darauf, dass man sich vorab über die wichtigsten Ausschlusskriterien informieren sollte.
Spendenkonto: Kreissparkasse Birkenfeld: IBAN: DE35 5625 0030 0000 0797 90 BIC-SWIFT: BILADE55XXX

Wer kann sich als Stammzellspender registrieren lassen?

Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren aufnehmen lassen. Wer nicht älter als 40 Jahre ist, kann kostenlos typisiert werden. Gleiches gilt für Jugendliche ab 16 Jahren – vorausgesetzt die Eltern stimmen zu. Doch es gibt Ausschlusskriterien für die Stammzellspende, über die man sich vor der Typisierung informieren sollte – schwere Krankheiten und die Zahl der Schwangerschaften sind relevant.
„Typisierung“ lautet der Fachbegriff für die Aufnahme in die Stammzellspenderdatei: Ist der Gesundheitsfragebogen unterschrieben, wird eine Speichelprobe abgenommen. Daraus werden die Gewebemerkmale des Spenders analysiert. Die Merkmale werden bei der Spenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert und anonym an das deutsche Zentralregister übermittelt. So stehen sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung.
Es gibt im deutschen Gesundheitssystem kaum öffentliche Mittel für die Typisierung von neuen Spendern. Auch die Krankenkassen dürfen nach den geltenden Sozialgesetzen die Kosten der Ersttypisierung von Spendern nicht übernehmen. Die Kassen sind nur für die Vergütung von Leistungen für einen konkreten Patienten zuständig und dazu zählen Ersttypisierungen bei der Neuaufnahme von Spendern nicht. Die Spenderdatei finanziert die Typisierung deshalb überwiegend aus Spenden. Für die Neuaufnahme eines Spenders entstehen der Stefan-Morsch-Stiftung Kosten in Höhe von mehr als 50 Euro. Wer also aus gesundheitlichen Gründen nicht dazu in der Lage ist, sich typisieren zu lassen, kann trotzdem helfen, die Typisierung geeigneter Spender durch Geldspenden zu finanzieren. Gleiches gilt für Spender über 40 Jahre und Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften.
Mehr Info: Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de), gebührenfreie Info-Hotline 08 00 - 766 77 24, info@stefan-morsch-stiftung.de.
Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von mehr als 400 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).

Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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