Auf den Spuren einer alten Fanfare

Nicht einfach zu spielen.

Beim Umbau des Museum-Archiv im Teufelsturm, dem Westfälischen Karnevalsmuseum entdeckten die Museumsmitarbeiter Achim Finck und Detlef Albrecht einen guterhaltene Fanfare mit der Gravur BWH-13 und dem Emblem Musikhaus Alexander Mainz, dass sich als interessantes Stück herausstellte und wahrscheinlich eine wechselvolle Geschichte aufzuweisen hat.
Der erste Anlaufpunkt für eine Recherche, war das heimische Musikhaus Jost, wo freundlicherweise Bernd Jost sich der Fanfare annahm und einige Auskünfte über den guten Zustand des Instrumentes erteilen konnte. Der nächste Weg für Detlef Albrecht war eine Anfrage beim Hersteller der Fanfare der Rheinländischen Musikinstrumentenfabrik GmbH, Musikhaus Alexander aus Mainz, die uns mit folgenden Informationen helfen konnte; Soweit man das den Bildern entnehmen kann, haben Sie eine Fanfare in B, evtl. auch in C,. Dieses Instrument wurde vermutlich 1950/51 gebaut zur Zeit der Gründung der Bundeswehr und gehörte somit zur Erstausstattung eines Heeresmusikkorps der Bundeswehr. Daher die Gravur BWH-13. Dieses Instrument könnte für einen Sammler interessant sein. Einmal ins Recherchefieber gekommen haben wir sofort an das Zentrum für Militärmusik der Bundeswehr mit Dienstsitz in Bonn gewandt und über
Herrn Major Dr.Heidler einige aufschlussreiche Informationen zur Fanfare bekommen; Es handelt sich um einen Fanfarentyp, der von der Fa. Gebr. Alexander Mainz in den 1960er Jahren für die Bundeswehr gefertigt wurde. Anhand der Kennung lässt sich das Instrument dem ehemaligen Heeresmusikkorps 13 Münster zuordnen, wenngleich weitergehende Unterlagen dazu nicht mehr vorhanden sind. Instrumente dieses Typs waren damals für die zu den Musikkorps gehörenden Spielmannszüge beschafft worden, wurden jedoch nach unseren Erkenntnissen nicht musikalisch verwendet. Im Bereich der Divisionen hingegen wurden damals ebenfalls Spielmannszüge gebildet - diese gehörten nicht zum Militärmusikdienst ! - die ebenfalls mit diesen Instrumenten ausgestattet waren. Das Führen von Signalinstrumenten, wozu auch Fanfaren gehören, hat in deutschen Streitkräften eine lange Tradition, wobei letztmalig diese Sonderform noch in der NVA eine gewisse "Pflege" erfuhr. Für die Bundeswehr liegen nach derzeitigem Stand keine weiterreichenden Erkenntnisse bzw. auch Bildmaterialien zu diesen Instrumenten bzw. zur Musikzierpraxis vor. Und damit stellt sich uns und auch dem Major Dr.Heidler die Frage?
Wie kam das "gute Stück" in das Archiv des Westfälischen Karnevalsmuseum im Teufelsturm, oder gehört es mit zum Bestand des MKG-Fundus. Wer kann Hinweise zu diesem Instrument geben, vielleicht meldet sich ja der ehemalige Besitzer bei uns im Teufelsturm.

Die Möglichkeit das Instrument zu besichtigen, gibt es am Samstag dem 06.September ab 12 Uhr, zur Geburtstagsfeier 66 Jahre Mendener Karnevalsgesellschaft Kornblumenblau im Teufelsturm und natürlich jeden Donnerstag ab 20 Uhr oder Sonntag ab 11 Uhr im Turm.

Bürgerreporter:in:

Detlef Albrecht aus Menden

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