Leiter des Bushidokai erhält Ehrung

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Am vergangenen Wochenende unterrichtete das Stiloberhaupt des Shingitai-Ryu in Saal Aikido und Iaido. Der kleine und damit elitäre Kreis wurde von Wolfgang Wimmer aus Meitingen bei Augsburg am Samstag in die noch recht unbekannten Formen des Schwertziehens dieses Stils eingeführt bzw. bei Fortgeschrittenen vertieft. Patrick Dimayuga (Frankreich) begründete das Shingitai, was so viel wie der dreifache Weg bedeutet: Shin steht für den geistigen, Gi für den technischen und Tai für den körperlichen Weg der Kampfkünste. Nach Dimayugas Tod im Jahre 2016 trat sein langjähriger Freund Wolfgang Wimmer die Nachfolge in Frankreich und Deutschland an. Er ergänzte und vertiefte die von Dimayuga bereits entwickelten Formen des Schwertziehens. Diese sind durchaus anspruchsvoll, weil die harmonischen und leicht tänzerisch anmutenden Bewegungen des Aikido mit einer realistischen Sichtweise der Schwerttechniken vereint wurden, was die Saaler Budoka sowie Gäste ins Schwitzen brachte – körperlich wie geistig.

Am Ende des ersten Tages hatten die Saaler Vereinschefs Moser und Perzl als Verbandsfunktionäre des Verbandes Asiatischer Kampfkünste e.V. noch eine besondere und ehrenvolle Aufgabe zu bewältigen. Wolfgang Wimmer wurde aufgrund seiner Verdienste um die Verbreitung der japanischen Kampfkünste mit dem 8. Dan Aikijitsu und Jiu-Jitsu geehrt, er gehört damit zur weltweiten Elite von Kampfkünstlern.

Der Sonntag stand dann im Zeichen des Shingitai-Aikido, welches Leichtigkeit und Effizienz in perfekter Weise vereint. Beide Stilbegründer, Dimayuga wie auch Wimmer, kommen aus verschiedenen und vielfältigen Kampfkünsten Japans und so stand vom ersten Moment ein klare Bewegungslehre in diesem Stil im Vordergrund. Gerade dies macht Shingitai auch so wirkungsvoll in der Kombination und im Austausch mit anderen Budoarten. Dabei wurde Wimmer nicht müde, ruhig und in gewohnt sympathischer Art und Weise auf Fehler und Ungereimtheiten der übenden aufmerksam zu machen. Im Fokus des Shingitai steht die Arbeit an sich selbst, auch dies wurde jedem Teilnehmer des Budoseminares in Saal schnell klar, als gegen Mittag das lehrreiche Seminar mit Wolfgang Wimmer zu Ende ging. Für ein Wochenende war Saal wieder das Zentrum eines gemeinsamen Budoweges für Kampfkünstler.

Der Verband asiatischer Kampfkünste e.V. wurde 1997 von Wolfgang Wimmer mit anfänglich knapp 100 Mitglieder und den notwendigen 7 angeschlossenen Dojo/Dojang gegründet, mit Sitz in der Marktgemeinde Meitingen. Seit Verbandsgründung steht Wimmer als 1. Vorsitzender und Ehrenpräsident zur Verfügung. Im Laufe der nunmehr 20 Jahre Verbandsgeschichte ist es ihm, seinen Bemühungen und unaufhörlichen Engagement zu verdanken, dass sich mittlerweile über 3500 Personen diesem angeschlossen haben und die Mitglieder, neben dem Bundesgebiet, aus Australien, Italien, Schweiz, Belgien, Slowenien und Frankreich kommen. An vielen Wochenenden ist er als Referent der von ihm gelehrten Budokünste Jiujitsu, Iaido, Aikido und Aikijitsu unterwegs, neben vielen Orten im Bundesgebiet auch nach Slowenien, Schweiz, Spanien, England, Amerika, Portugal, Österreich, Australien, Malta, Frankreich und auch nach Japan selbst.

Daneben ist es auch der Verdienst von Wimmer internationale, intensive Kontakte für den Verband aufgebaut zu haben, beispielsweise nach Israel, Spanien, Portugal, Malta, England und Österreich. Seit 2000 ist Wimmer als Repräsentant des Dai Nippon Butoku Kai in Deutschland aktiv - einer Vereinigung die 1895 unter der Schirmherrschaft des japanischen Kaiserhauses gegründet wurde. Zuletzt erhielt Wimmer für diese Tätigkeit in Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheit, Prinzessin Akiko von Mikasa in Kyoto eine Ehrung. 1995 gründete Wimmer den Bushidokai. Wimmer selbst betreibt seit 1983 japanische Budokünste.

Letztes Jahr, nach dem Tod seines französischen Freundes und langjärigen Wegbegleiters, Hanshi Patrick Dimayuga, wurde Wimmer zum Präsidenten des französischen Verbandes „Shingitai“ gewählt, ist Stilnachfolger als 2. Soke des Shingitai Ryu, setzt das Erbe fort und leitet daneben das Dojo seines verstorbenen Freundes in St. Pardoux I`Ortigier (Correze, Limoges) und begleitete dessen Witwe mit Rat und Tat.

Aufgrund der vielseiten und -fältigen, ehrenamtlichen Tätigkeiten von Wolfgang Wimmer wurde dieser 2004 mit dem französischen Orden „Merite et Devoucement Francais in Gold", 2012 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und mehrfach mit der Ehrennadel in Gold der Marktgemeinde Meitingen ausgezeichnet. Daneben erhielt er zahlreiche Ehrungen im Bereich Budo, beispielsweise auch die Verleihung des Ehrentitel Kyoshi (zweithöchster in den Budokünsten) vom VaK e.V. und in Kyoto/Japan im Rahmen der Weltveranstaltung der Dai Nippon Butoku Kai im Jahr 2012.

Seit Verbandsgründung organisiert, koordiniert und führt Wimmer die alljährlichen Verbandsveranstaltungen, mit kompletter Organisation der Anreisen der aus verschiedenen Ländern kommenden Referenten, deren Aufenthalt und Shuttle-Service, bis hin zu speziellen Sightseeing-Touren im Bayerischen Raum durch. Beispielsweise kommen zum nächsten Bundeslehrgang 300 Teilnehmer, 29 Referenten aus 12 Ländern – dies alles wird durch den Erlinger alleinig organisiert und geplant, unterstützt von einem kleinen Orgateam.

Bürgerreporter:in:

Bushido-Kai Meitingen aus Meitingen

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