Die Sportplatzpflege in den Zeiten des SARS-CoV2

Eine Pumpe, eine Leitung, ein Beregner - und viele Helfer, die sich kontaktlos beim Verstellen abwechseln.
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Eine abgesagte Jahreshauptversammlung, ein entfallener Trainingsauftakt und der Sportplatz als Sperrzone: Auch an der TSG Lechbruck Waltershofen geht die Corona-Pandemie nicht spurlos vorbei. Die allgemeine Ruhe, die sich im Zuge der erlassenen Maßnahmen breit macht, ist selbst für den Hobbyverein, der ohnehin nicht allzu viel Verkehr auf heimischem Rasen gewohnt ist, eine Herausforderung.

So mussten alle sonntäglichen Trainingseinheiten der Jugend sowie der Erwachsenen bis auf Weiteres abgesagt werden. Ebenso entschied man sich, auf die Vatertagsfeier im Mai zu verzichten, und das Fußballturnier im Juli auszurichten, wie es geplant war, scheint unter den aktuellen Umständen ebenfalls nicht vernünftig. Hier heißt es zusammenhalten und den kameradschaftlichen Sportsgeist für andere Teil der Gesellschaft im Auge zu behalten, für die aktuell weniger Zusammenkunft ein ungleiches Mehr an Entlastung bedeutet.

Als Turn- und Sportgemeinschaft arbeitet man nicht nur sportlich meist im Plural, auch die Pflege des Sportgeländes benötigt oftmals mehr als nur zwei helfende Hände. Die Holzarbeiten, die man noch rechtzeitig Anfang März in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Meitingen abgeschlossen hatte, wären unter den aktuellen Umständen nicht möglich gewesen. Es handelte sich um ein kurzes Vergnügen, das das halbe Duzend Helfer mit dem halben Duzend an gefällten Bäumen hatte: Es brauchte nur einen Tag, um den Großteil des geschlagenen Holzes vom Platz zu schaffen. Auschlaggebend hierfür war die spontane Zusammenkunft einiger erfahrener Holzarbeiter, denen hiermit ein großer Dank gilt! Seitdem wird nun die Pflege des Rasens in Angriff genommen. Zum einen war da eine großflächige Säh- und Striegelaktion im März, noch vor Pandemieausbruch, die schweres Gerät und viel ehrenamtliche Unterstützung in Anspruch nahm. Vielen Dank nochmals an die fleißigen Rasenpfleger! Seitdem spürte man jedoch die volle Präsenz des Virus: Arbeiten konnten meist nur allein oder zu zweit mit genügend Abstand erledigt werden - eine Beschränkung, die bei der Fülle an Holz und Astwerk, das es zu entsorgen galt, schon eine gewisse Mehrbelastung zur Folge hatte.

Aktuell gilt: Kleine Lösungen für wenig Hände

Doch neben der Verbreitung von SARS-CoV2 gibt es auch noch andere tiefgreifende Veränderungen, unter denen neben Landwirten und Landwirtinnen ein jeder zu stöhnen hat, der sich um sattes Grün bemüht: Die „trockene Jahreszeit“ naht. Seit mehreren Jahren bereits paart sich mit der Freude über gutes, frühlingshaftes Wetter immer auch die Frage, wann es denn endlich wieder regnet - ohne, dass dies gleich zu Überflutungen führt. Aber lässt der Regen auf sich warten müssen alternative Wege gefunden werden, Wasser auf den Rasen zu bringen. Großer Dank gilt dem Vorstand der Feuerwehr Waltershofen, Fabio Scharbert, sowie dem Kommandanten der Meitinger Wehr, Robert Scherer, die hilfsbereit (und kontaktlos) einige Schläuche und weitere Wasserförderausrüstung zur Verfügung gestellt haben, um eine Bewässerungslösung zu installieren, die selbst durch einen Mann in Betrieb genommen und mobil gemacht werden kann.

Wenig überraschend ist, dass sich trotz der Ausgangsbeschränkungen weiterhin Besucher auf und unter dem Sportplatz tummeln, wenn auch keine Menschlichen: Krähen, Wühlmäuse, Maulwürfe und Kleinvögel fühlen sich unter den aktuell ruhigen Bedingungen auf unserem heimischen Rasen pudelwohl. Ebenso sieht man ab und an den ein oder anderen Feldhasen übers Gras rennen. Heimspiel sozusagen für viele der Nachbarn, denen der Trubel am Sportplatz sonst bisher etwas zu viel war. Das sorgt wenigstens in anderer Hinsicht für ein bisschen mehr Nähe in einer sonst sehr kontaktarmen Zeit.

Eine Pumpe, eine Leitung, ein Beregner - und viele Helfer, die sich kontaktlos beim Verstellen abwechseln.
So sah es noch Anfang März auf dem Sportgelände aus.
Bürgerreporter:in:

Maximilian Braun aus Meitingen

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