Die Lüge vom teuren Ökostrom - Warum die Stromrechnung wirklich so hoch ist.

Hier sind Ausschnitte aus der letzten Monitor-Sendung vom 21.10.10:

Prof. Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung: "Ökostrom ist so erfolgreich, dass er in der Tat den vier großen Energiekonzernen wehtut. Denn kleinere und mittelständische Anbieter sind in erster Linie diejenigen, die Ökostrom produzieren. Es senkt den Börsenpreis und stärkt damit auch den Wettbewerb. Und insofern haben die großen vier Energiekonzerne weniger Möglichkeit, ihren Strom preissteigernd zu verkaufen."

Und hier, an der Leipziger Strombörse, wird der Preis gemacht, der die Gewinne der Stromversorger bestimmt, der Börsenpreis. Er wird von Stunde zu Stunde neu festgelegt. Je mehr Strom gebraucht wird, desto teurer wird er. Zusätzliches Angebot von Ökostrom senkt die Nachfrage nach Kohle- und Atomstrom und damit den Börsenpreis. Wie groß der Preis senkende Effekt von Ökostrom ist, hat die Bundesregierung schon vor zwei Jahren berechnen lassen. Ergebnis für das Jahr 2005: zwei bis drei Milliarden, 2006: drei bis fünf Milliarden. So spart Ökostrom Milliarden. In einer korrekten Rechung müsste man das eigentlich von den Förderkosten für Ökostrom abziehen. Und was macht das RWI in seiner Studie? Es ignoriert diesen Effekt. Die Zahlen des RWI - die Kollegen vom Wuppertal-Institut haben sie nachgerechnet. Danach bleiben von 64 Milliarden Solarförderung noch knapp 55 als Gesamtsumme für 30 Jahre. Also 1,82 Milliarden pro Jahr. Übertreibt also das RWI?

Prof. Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung: "Es sind Horrorzahlen, denn es sind Berechnungen, die wirklich vom oberen Rang der Kosten ausgehen als so genanntes worst case Szenario, als schlimmstes Szenario, was angenommen werden kann. Ich glaube, man will ein bisschen Angst machen, dass man aufzeigt, welche Kosten auf die Bürger zukommen, ohne dass man seriös auch zeigt, dass es einerseits senkende Faktoren gibt und andererseits auch Nutzen gibt, die für die Volkswirtschaft gut sind."

Bürgerreporter:in:

Lothar Büch aus Meitingen

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