Sternenkinder-Initiative Meitingen
Andacht für kleine und GROSSE Verstorbene

Nach und nach werde ich Auszüge aus unserer letzten Andacht für kleine und GROSSE Verstorbene hier online stelllen.
Der Text stammt aus der Feder von Sarah Wanner und mir und darf gerne unter Angabe der Urheber geteilt bzw. weitergeleitet werden. Sofern er für weitere Andachten verwendet werden soll bitten wir um vorherige Anfrage.

Auszug aus der Andacht vom 23.9.23 in der St. Wolfgang Kirche in Meitingen:

Manch einer wird sich vielleicht fragen welchen Verstorbenen wir gedenken.
Nur die, die auf dem Meitinger Friedhof beigesetzt wurden?
Nur die, die im letzten halben Jahr verstorben sind?
Ausschließlich die, die Mitglied der katholischen Kirche waren oder die, die ein biblisches Alter erreicht haben?

Nein, diese Andacht gilt den Verstorbenen, die Sie/ihr vermissen/vermisst. Unabhängig, wo, wann und wie lange deren Weg auf Erden verlief.
Ihr Verstorbener war vermutlich kein über die Landesgrenzen hinaus bekannter Held, und hat der Welt wahrscheinlich auch kein kulturell bedeutendes Erbgut in Form von Musikstücken, Literatur oder architektonischen Weltwunder hinterlassen. ABER: Für Sie/Euch war bzw. ist der Verstorbenen bedeutend. - Ein Held des Alltags, ein Herzensmensch, ein wichtiger Teil für Sie/Euch und Ihre/Eure Familien, der Sie/Euch geprägt hat. Und das ist viel mehr wert als Ruhm, materielles und dergleichen.
Das Leben selbst ist ein Wunderwerk und Zeit mit geliebten Menschen verbringen zu dürfen ist ein Geschenk.

Vielleicht fragen sich auch manche, warum es neben Allerheiligen und Allerseelen noch eine extra Andacht für Verstorbene braucht.
Aber das Erinnern an verstorbene Lieblingsmenschen sowie die damit verbundene Trauer ist nicht allein an diese beiden Festtage gebunden.

Dass Menschen froh sind, wenn sie einen Ort der Trauer haben und sie ihre Trauer nicht verstecken müssen, das haben die positiven Rückmeldungen zu der im letzten Jahr errichteten Gedenkstätte für GROSSE und kleine Verstorbene am hiesigen Friedhof bestätigt. Es ist vielen Menschen ein Bedürfnis, ihre Trauer zu leben und ihr Ausdruck zu verleihen.

Unsere heutige Gesellschaft ist sehr schnelllebig. Nahezu Jeder unterliegt dem Leistungsdruck und dem Ehrgeiz in allen Bereichen Höchstleistungen zu erbringen. Für ein zur Ruhe kommen und längere Trauerphasen bewusst aushalten nimmt man sich kaum Zeit.

Es besteht der weit verbreitete Aberglaube, vermeintlich immer funktionieren zu müssen für Mitmenschen, die Firma, den Verein.

Dabei ist es so wichtig, seine Trauer auch leben zu dürfen. Man muss nicht immer 2oo Prozent geben, man darf auch einfach mal ein bisschen herunterfahren und den Fokus auf sich selbst und seine Trauer legen um sodann Lebensenergie auftanken zu können und neue Wege einzuschlagen.

Bürgerreporter:in:

Nicole Kessler aus Meitingen

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