Alle - die gleiche Chance?

Und ich denke an den Text "Spuren im Sand": In manchen Situationen unseres Lebens trägt uns Gott.  Einfach bei Google "Spuren im Sand" eingeben! Eines meiner Lieblingstexte!
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  • hochgeladen von Markus Christian Maiwald

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Schule ist das größte Experimentierfeld der Welt.
Eine Reform jagt die andere. Und jede verheißt das Heil der Schüler. Immer wieder taucht ein neues Ei des Columbus auf.
Das Ziel sollte sein: Die Schüler sollten zu Erfolgserlebnissen geführt werden. Sie sollten Spaß am Lernen haben. Am wichtigsten aber sollte sein: Alle sollten die gleiche Chance haben.

Das eine sehr gute Idee - doch in der Wirklichkeit gleiche Chancen für alle?
Das ginge nur, wenn alle Menschen gleich wären. Sie sind es aber nicht. Nicht einmal Geschwister, nicht einmal eineiige Zwillinge.

Wir Menschen sind eben unterschiedlich begabt.
Der eine hat die Mathematik mit der Muttermilch eingesogen, dem anderen bleibt sie ein Buch mit sieben Siegeln. Der eine ist hochmusikalisch, hat vielleicht sogar das absolute Gehör, der andere bringt Steine zum Erweichen, wenn er versucht, zu singen. Der eine ist eine Sportskanone, der andere denkt nur an Sport und ist schon erschöpft.
Das Einzelkind wächst anders auf als ein Kind mit vielen Geschwistern. Ein Großstadtkind ist anderen Reizen und Versuchungen ausgesetzt als ein Kind auf dem flachen Land, wo sie Fuchs und Hase gute Nacht sagen und vielleicht nicht einmal ein Internetanschluß möglich ist. Und ein deutsches Kind wird unbewußt durch das Umfeld anders geprägt als ein arabisches Kind oder ein Bantu.

Kein Mensch gleicht dem anderen.
Gott sei dank! Das ist gut so. Es wäre doch total langweilig, wenn wir uns alle glichen wie ein Ei dem anderen, obwohl sie beim genauen Hinsehen total verschieden sind. Gott hat uns als Menschen geschaffen, als Personen, als Individuen. Schon das Kleinkind ist eine volle Persönlichkeit, ein ganzer Mensch.

Und dennoch an einer Stelle haben wir die gleiche Chance: Vor Gott!
Vor ihm sind wir alle gleich:
König oder Bettelmann, Kind oder Erwachsener, Reicher oder Armer, Phantast oder Realist, stark oder schwach, usw. - egal
Egal, welche Beschreibung wir uns selber geben, welche Rolle wir lieben, wie andere uns sehen.
Vor ihm sind wir alle gleich:
hoffnungslos verloren, ausgeliefert, dem Tode verfallen.

Und dann geschieht es:
Gott sieht mich an. Er streckt seine Hand aus und packt zu. Er hält mich, dass ich nicht falle.
Woher ich das weiß?
Ich habe es selbst erfahren. Als ich mich verrannt hatte in eine Sackgasse des Lebens, als ich den falsche Weg gegangen, als ich mich nicht mehr bewegen konnte, habe ich es erfahren. Als ich ganz am Ende war, da war er da. Er stellte mich in sein Licht und seine Liebe da. Ich wußte wieder, dass es einen Weg für mich gibt. Ich wußte, da ist jemand, der mich liebt, der mir sagt, dass ich wichtig bin. Die Todesstarre und -kälte fiel von mir. Gott rief mich in meine Gottesebenbildlichkeit hinein.
Christus zog mich in sein Licht der Auferstehung.
Ich konnte dann irgendwann selber wieder strahlen und so den Menschen Orientierung geben. Ich konnte Wärme weitergeben in dieser oft so kalten Welt. Klar bis dahin war es ein weiter Weg. Es war wie ein Auferstehung mitten im Leben.

Diese Gelegenheit haben alle.
Jeder ist Kind Gottes. Freut Euch, sagt Christus, Eure Namen sind in den Himmel eingeschrieben.
Jeder Mensch ist wertvoll.
Jeder hat seine Aufgabe. Jeder hat seinen Weg.

Keiner ist so schlecht, dass er aufgeben müßte.
Keiner ist so fein, dass ihn Gott nicht verstehen würde. Christus nahm die Ehebrecherin an, den raffgierigen Zöllner Matthäus. Simon Petrus, der ihn drei Mal verfährt, wird sogar zum Fels. Auch der Reiche tut ihm Leid, der nicht teilen kann, der sich nicht von seiner Habe trennen konnte. Und sogar für den Nikodemus und seine schwierigen Frage hat er Zeit. Ihm wurde er zum Geburtshelfer. Nikodemus wußte am Ende, dass er Kind Gottes ist, an dem Gott wohl gefallen hat. Das gilt uns allen. Sogar denen, die ihn verrieten, verbaut er nicht die Gelegenheit. Er sagt: “Vater, vergib ihnen!”

Dieses Chance haben wir alle. Und von dieser Chance leben wir.
Und deswegen wir als “christlich geprägtes Abendland” den Auftrag, jeden Menschen, so gut es eben geht und bezahlbar ist, beim Weg ins Leben, beim Entfalten der Talente, die jeder Mensch hat, zu helfen.
Und, liebe Leserin, lieber Leser, machen Sie es wie Jesus:

Geben Sie jedem Menschen wieder eine Chance - egal, was er an Ihnen verbrochen. Es heißt doch: “Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern!” Gar nicht so leicht! Nein, verflucht schwer. Klar, werden Sie an menschliche Grenzen geraten, doch allein es zu versuchen, adelt Sie schon.

Geben Sie jedem Tag sein Chance.
Jeder Tag ist ein Geschenk. Füllen Sie Ihre Zeit voll aus! Brechen Sie immer wieder neu auf und wissen Sie dabei: Wir sind von guten Mächten wunderbar geborgen. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Ihnen eine behütete Zeit: Machen Sie es gut!

Ihr Pfarrer Markus C. Maiwald aus Meitingen

PS: Danke, Peter Pudel, für unser nächtliches Gespräch und Deine Worte. Du gabst meiner Betrachtung den letzten Schliff! Du wirst Deine Worte entdecken!
Gott segne Deine Frau und Dich - liebe Grüße!
http://www.myheimat.de/meitingen/profil/4690/peter...
2. PS: Vielen Dank, liebe Leserin, lieber Leser, dass Du bist jetzt durchgehalten hast - ich hoffe, es war etwas begeisterndes und belebendes für Dich dabei - danke für Deine Zeit!

Bürgerreporter:in:

Markus Christian Maiwald aus Augsburg

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