Fliegerbombe hält Meitingen erneut in Atem

Sie hielt den Ortskern Meitingens 8 Stunden lang in Atem: Eine 5-Zentner-Bombe aus dem 2. Weltkrieg - zum Fundzeitpunkt noch immer mit 120 Kilogramm Sprengstoff und intaktem Zünder bestückt.
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  • Sie hielt den Ortskern Meitingens 8 Stunden lang in Atem: Eine 5-Zentner-Bombe aus dem 2. Weltkrieg - zum Fundzeitpunkt noch immer mit 120 Kilogramm Sprengstoff und intaktem Zünder bestückt.
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Meitingen, Samstag, 24.09.2011, 09.30 Uhr - bei Aushubarbeiten auf einem Bauplatz in der Römerstraße, gegenüber des Gasthofs Alte Post, stößt ein Baggerfahrer auf eine 5-Zentner-Bombe aus dem zweiten Weltkrieg.

Daraufhin wird das Gelände weiträumig gesperrt.

Nach dem Eintreffen der Entschärfungsspezialisten aus Ingolstadt und München, dem Zusammenzug der Einatzkräfte (insgesamt rund 230) von Polizei, Feuerwehren, BRK und ACO (Augusta Club Ordnungsdienst) und einer Teambesprechung erfolgt gegen 13.00 Uhr eine Erweiterung der Absperrung, und die Evakuierung in einem 200-m-Radius um die Bombe wird angeordnet.

Die etwa zweieinhalbstündige Evakuierung der betroffnen Anwohner endet gegen 17.00 Uhr. Gut 800 Menschen müssen Ihre Häuser auf schnellstem Weg verlassen. In der Bombe befinden sich noch immer 120 Kilogramm Sprengstoff und... ein intakter Zünder.

Rund 150 Anwohner nehmen das Angebot an und gehen zum neuen Rot-Kreuz-Heim in der Bernhard-Monath-Straße. Hier werden Sie von den Helfern mit Essen und Trinken verpflegt und im Bedarfsfall versorgt. Viele kommen vorübergehend bei Verwandten und Bekannten unter.

17:15 Uhr: Das Sprengkommando Süd bestehend aus Josef Beier und Martin Tietjen beginnt mit dem Entschärfen des Blindgängers. Um 17:30 Uhr ist die Bombe unschädlich gemacht. Die Anwohner können zurück in Ihre Häuser, die Straßensperren werden aufgehoben, der Verkehr rollt wieder.

Angeblich soll damals ein Bomber der Alliierten durch ein Flakgeschütz getroffen worden sein und musste kurz vor seiner Notlandung die brisante Ladung ausklinken. Ausgerechnet mitten ins Herz der Marktgemeinde.

Kaum vorstellbar, dass der Flieger nur noch zwei der scheinbar noch immer scharfen Waffen bei sich hatte. Es wird vermutlich nicht der letzte Bombenfund in Meitingen gewesen sein, der ans Tageslicht kommt. Erst im Januar 2007 stieß man bei Arbeiten auf dem selben Gelände auf eine Fliegerbombe, die allerdings nicht entschärft werden konnte, sondern in München kontrolliert gesprengt werden musste.

Josef Beier: "In den letzten drei Wochen haben wir bereits 36 solcher Fliegerbomben in ganz Bayern entschärfen müssen!" Gut, dass es noch solch mutige Menschen gibt!

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Prokoph aus Meitingen

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