Froschkonzert

Das Erdkrötenweibchen schleppt das Männchen bis zum Wasser
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  • Das Erdkrötenweibchen schleppt das Männchen bis zum Wasser
  • hochgeladen von Heike Thurn

Vor einigen Jahren entstand durch Renaturierung einer Wiese ein Feuchtbiotop in Cappel.
Heute wollte ich dort mal schauen welche Wildblumen schon blühen und erlebte eine Überraschung- in einem der kleinen Teiche wimmelte es von Fröschen und Kröten, die sich paarten und zum Ablaichen dorthin gekommen waren.
Die meisten tauchten ab als ich mich näherte, obwohl ich weder wie ein Storch, Kranich oder Reiher aussehe ;-) , aber einige konnte ich doch noch fotografieren.

Ein Froschleben beginnt mit der Paarung. Bei den Frühlaichern beginnt diese im zeitigen Frühjahr. Zu den ersten gehören die Springfrösche, die schon Ende Februar laichen können. Später gesellen sich die Gras- und Moorfrösche hinzu. Die Erdkröten sind rund eine Woche später dran Mitte März bis Anfang April. Diese Arten wandern oft gleichzeitig in grosser Zahl zu ihren Laichgewässern (Laichwanderung). Andere Arten wie die Laubfrösche, Unken, Wasserfrösche und Kreuzkröten (Spätlaicher) beginnen ihr Laichgeschäft erst gegen Ende April oder Mai. Dies kann dann bis in den August in mehreren Phasen (va. bei den Unken) andauern.

Das meist kleinere Männchen klammert sich während der Paarung bei fast allen Arten unter den Achseln des Weibchens. Unkenmännchen hingegen halten sich an den Lenden des Weibchens fest. Dieses trägt das Männchen bis zu mehreren Tagen auf dem Rücken, oft aber nicht länger als eine Stunde. Bei den Frühlaichern wie etwa Grasfrosch und Erdkröte "reisen" die Männchen per Huckepack zum Laichgewässer.

Hat ein Männchen noch kein Weibchen gefunden, versucht es eines durch Quaken anzulocken. Dieses Quaken kann sehr laut sein, wie bei den Grünfröschen, dem Laubfrosch oder der Kreuzkröte. Deren Schallblasen verstärken das quaken, so dass es mehrere hundert Meter bis gar Kilometer hörbar ist.

Andere Froschlurche machen leiser auf sich aufmerksam, einzelne rufen fast nicht hörbar unter Wasser. Quaken bedeutet aber nicht immer um die Gunst eines Weibchens zu werben. Manchmal dient es dazu, das eigene Territorium gegen Rivalen zu verteidigen. Dies kann zu ausgiebigen Ringkämpfen, die bis mehrere Minuten dauern, führen. Dabei versuchen sie sich gegenseitig unter Wasser zu drücken. . Wenn ein Männchen versucht ein anderes Männchen zu umklammern, stösst dieses ebenfalls einen Ruf aus, der auf den Irrtum aufmerksam machen soll.

Hat ein Pärchen sich gefunden und das Männchen sich gegen Rivalen durchgesetzt, sucht sich das Weibchen einen geeigneten Platz zum Ablaichen. Wenn das Weibchen die Eier ablegt, legt das Männchen seine Spermien sofort hinzu und verteilt sie mit seinen Hinterbeinen auf den Eiern. Die Befruchtung erfolgt ausserhalb des Körpers. Das Weibchen legt ein paar Dutzend Eier auf einmal, danach folgt eine kurze Pause. Einzelne Arten wechseln dabei den Standort (nicht weit weg), z.B. die Grünfrösche. Braunfrösche legen sie hingegen in einem Ballen, manchmal auch in zwei.

Während der Wasserfrosch seine Eier an Wasserpflanzen festheftet, schwimmen die Ballen des Grasfroschs an der Wasseroberfläche. Haben sie sich mit Wasser aufgebläht, breiten sie sich fladenförmig aus. Wenn mehrere Paare am gleichen Ort ablaichen, können bis zu mehrere Quadratmeter grosse Laichteppiche entstehen. Die Erdkröte spannt ihre Laichschnüre um Wasserpflanzen oder im Wasser liegende Äste, während die Kreuzkröte sie bloss auf den Gewässergrund legt.

Bürgerreporter:in:

Heike Thurn aus Marburg

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