Nicht für die Schule – für das Leben lernen wir

Über Generationen hat man uns Schüler mit der Lateiner-Weisheit gequält, nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir. Dass dieser Spruch, eher daher geplappert, als ernst gemeint war, scheint sich nun zu bestätigen, wie man kürzlich der Presse entnehmen konnte.

Da twitterte eine 17-jährige Schülerin, sie könne zwar ein Gedicht in vier Sprachen analysieren, aber dafür habe sie keinen blassen Dunst von Steuern, Versicherungen oder Miete. Damit traf die Meldung offensichtlich einen Nerv. Sie verbreitete sich in Windeseile und wurde inzwischen sogar zu einem Politikum. Die Bundesbildungsministerin und einige ihrer Kollegen möchten zwar weiterhin an Gedichten festhalten, befürworten aber zugleich die Notwendigkeit die Vermittlung von Alltagsfähigkeiten in den Lehrplänen zu verankern. Kritiker sehen darin eine zusätzliche Belastung von Schülern und Lehrern und möchten lieber die Eltern in die Pflicht nehmen.

Die Lösung des Problems liegt wie so oft in der Mitte. Man könnte künftig Steuerformulare, Versicherungspolicen und Mietverträge zum Beispiel im sechshebigen Jambus reimen. Eine Änderung der Lehrpläne wäre damit auch gleich vom Tisch.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Töpfer aus Marburg

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