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Irakkrieg brachte Halloween nach Deutschland

In Amerika schon lange ein regelrechter Pflichttermin, lernten wir in Deutschland mit Halloween erst in den 90er Jahren allmählich das Gruseln. Es gab kaum Verkleidungen und schon gar kein Grusel-Zubehör.

Dann kam der Golfkrieg 1991. Weil im Irak Bomben fielen, wollte in Deutschland niemand mehr Karneval feiern. Sitzungen und Rosenmontagszüge wurden abgesagt. Darunter zu leiden hatten neben den Narren Unternehmen, die in der Karnevalszeit ihr Hauptgeschäft machten. Sie blieben auf ihrem närrischen Kram sitzen, mussten Mitarbeiter entlassen und gingen teilweise Pleite.

So kam es zu einem Krisentreffen der betroffenen Unternehmen. Die sogenannte „Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwarenindustrie (DVSI)" trat zusammen und entwarf einen Plan für den Fall, dass noch einmal ein Krieg den Deutschen die Lust am Verkleiden verleiden sollte. Sie einigte sich darauf, eine Alternative zum Karneval zu schaffen und entdeckte Halloween für sich. Die Idee, eine neue Tradition in Deutschland zu schaffen, die es in den Kassen der durch den Golfkrieg gebeutelten Unternehmen ordentlich klingeln ließ. Neue Kostüme wurden geschneidert und Unmengen an Süßwaren und Deko-Material in Gruseloptik produziert.

Die Rechnung ging auf. Innerhalb von zwei Jahrzehnten setzte sich der neue Brauch durch. Für die Süßwarenindustrie ist die Gruselsaison inzwischen nach Weihnachten und Ostern das drittwichtigste Ereignis des Jahres. Für 30 Millionen Euro verkaufen Karnevalsausstatter heute Horror-Kostüme, Schminke und Partyartikel zu Halloween. Rund 700.000 Kostüme wandern alljährlich über die Ladentheken. Die Event-Gastronomie ist ebenfalls auf den profitablen Zug aufgesprungen und sorgt mit Halloween-Partys für volle Häuser. Selbst die Filmindustrie kassiert, wenn die Halloweenklassiker auf allen Programme gezeigt werden. Insgesamt führt die "neue deutsche Tradition" zu jährlichen Mehreinnahmen von rund 200 Millionen Euro.

Und wo bleiben die Kürbisse? Rund 10 000 Tonnen der Monsterfrucht wandern Jahr für Jahr als Gruseldekoration an unseren Kochtöpfen vorbei.

Wichtig für den Terminkalender: Die Halloween-Saison beginnt Anfang Oktober und endet genau am 10. November. Denn am 11.11. 11:11Uhr fällt nämlich der Startschuss für die Karnevalszeit. So gibt es immer 'was zu tun.

Informationen über Ursprung und die Hintergründe von Halloween gibt es im Artikel von Wilhelm Kohlmeyer:
http://www.myheimat.de/hannover-gross-buchholz/kul...

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12 Kommentare

Halloween ist für mich ein Fremdwort und kann mich gar nicht damit anfreunden.

Mir geht Halloween ebenfalls am Allerwertesten vorbei, man muss ja nicht alles mitmachen, nur weil andere ihren Spaß daran haben.

Ach, Christine - wenn Du wüsstest wieviele Fremdworte (besser: Lehnworte) Du so täglich verwendest...

http://de.wikipedia.org/wiki/Lehnwort#Entlehnungen...

Übrigens - feierst Du den Muttertag?
Der kommt auch aus Amiland.
http://de.wikipedia.org/wiki/Muttertag

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