Schlag den Betreuer am Lensterstrand

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Schlag den Betreuer am Lensterstrand

Mittlerweile haben sich die 136 Urlauber am Lensterstrand eingelebt. Alle haben sich aneinander und an die Abläufe gewöhnt. Auch daran, dass man von der Außenwelt nicht so richtig viel mit bekommt. Abgesehen von Nachrichten im Radio lebt man im Zeltlager am Lensterstrand doch recht zeitlos. Auf jeden Fall so zeitlos, dass jeder Sonntag eine Belastungsprobe für die Nerven der Betreuercrew ist, denn obwohl man die Frage „Wann ist denn heute Postverteilung?“ bereits gefühlte 3000 Male beantwortet hat, fragt doch immer mal wieder ein Kind. Die Betreuer antworten mittlerweile nur noch „Heute ist Sonntag, da gibt es keine Post. Und man erkennt das Sonntag ist daran, dass es zum Frühstück andere Brötchen gibt“.
Aber abgesehen von solchen Kleinigkeiten berichteten alle Betreuer, bei der abendlichen Betreuerbesprechung, von einer ausgesprochen guten Stimmung innerhalb der Zeltgemeinschaften, und abgesehen von kleineren Problemchen wie zu wenig eingepackte Unterhosen (An dieser Stelle ein kleiner Tip an die Muttis daheim: 7 Unterhosen für 20 Tage sind tatsächlich zu wenig), oder den regelmäßig stattfindenden Zeltparty´s – gemeint ist hierbei das komplette Ausräumen und Aufräumen des Zeltes und der Koffer – ist die Stimmung auf dem Zeltplatz ausgesprochen gut. So gut sogar, dass Freizeitleiter Olli öfter mal vor sich hin murmelt „Entweder haben wir uns die Kids in den letzten Jahren gut herangezogen und die sind wirklich alle so nett, oder das dicke Ende kommt noch". Aber spätestens wenn die Kleinsten zusammen mit den Größten, und die Coolsten mit denjenigen die sonst eher daneben stehen würden spielen, tanzen oder irgendwelchen Unsinn machen wächst bei der Betreuercrew die Vermutung, dass wohl Ersteres der Fall sein muss.

Der Sonntag stand noch einmal ganz im Zeichen der Erholung. So waren die Liegeplätze auf den beiden mitgebrachten Weichbodenmatten sehr begehrt, aber auch die sportlichen Aktivitäten kamen nicht zu kurz. Fußball, Trampolin, Bälle werfen etc., alle sind in Bewegung.
Auch die Bastelschränke waren so stark frequentiert, dass ein Betreuer schmunzelnd anmerkte das man doch besser eine Drehtür einbauen sollte. Egal ob ein Riesenspielfeld für Fantasy-Spiele oder Perlentiere, irgendwie hatten ständig alle etwas in der Hand. Auch die als „Tampen“ bezeichneten Schlüsselanhänger wurden so eifrig geknüpft, dass Langenhagen vermutlich demnächst damit überschwemmt werden wird.
Aber auch eine weitere Tätigkeit nimmt mittlerweile einen großen zeitlichen Anteil am Lagerleben ein – Das Haare glätten! Unentwegt sitzen Mädchen mit ihren Glätteisen im großen Aufenthaltszelt vor dem Spiegel und glätten ihre Haare. Selbst diejenigen bei denen es aufgrund der Luftfeuchtigkeit gerade mal eine Viertelstunde anhält geben nicht auf. Selbst vor dem zu Bett gehen müssen die Haare noch einmal geglättet werden, was zwangsläufig zu heftigen Staus vor den Steckdosen führt.
Nach dem Abendessen war dann wieder Programm. Die Show „Schlag den Betreuer“ sollte in ihre erste Runde gehen. Bevor es losgehen konnte musste zwar noch ein paar Mal die Frage „Ist jetzt Postverteilung?“ beantwortet werden, aber hier verwiesen die Betreuer mittlerweile auf ihre diesjährigen Crew T-Shirts, auf welchen die Antworten auf die alljährlichen Standardfragen abgedruckt sind. So lautet z.B. eine der Antworten „9, 13, 19 Uhr“, denn die Frage „Wann gibt es Essen?“ wird immer wieder gern gestellt. Und die Antwort auf der Frage nach der Postverteilung ist eben „Sonntags nicht“.
Nachdem das nun erneut geklärt war, startete die Show. Es wurde je Spielrunde zunächst ein Zelt ausgelost, und aus diesem Zelt der Teilnehmer der gegen den ebenfalls ausgelosten Betreuer antreten muss. Spannend ist diese Aktion nicht nur für die Kinder, denn auch die Betreuer wissen nicht was für Spiele sich die Organisatoren ausgedacht haben.
Als erstes musste Betreuer Dennis gegen Jan aus Zelt 15 antreten. Das Thema dieser ersten Runde war Geographie. Hierbei mussten sowohl Fragen beantwortet werden, wie auch Städte auf einer Blanko-Deutschlandkarte eingezeichnet werden. Und spätestens als Dennis Spanien als Nachbarland Deutschlands aufzählte musste er gestehen, dass man doch ziemlich nervös ist wenn man als Kandidat an der Reihe ist. Nicht zuletzt weil Jan die Taktik verfolgte erst einmal cool bleiben und den Anderen Fehler machen lassen, gingen die Teilnehmer mit 1:0 aus dieser Runde in Führung.
Im nächsten Spiel musste Betreuerin Steffi gegen Michelle aus Zelt 6 antreten. Es ging darum sich Gegenstände zu merken, und diese hinterher wieder aufzuzählen. Da beide Kandidaten einen Gegenstand vergaßen endete diese Runde unentschieden, und die Teilis blieben mit 2:1 in Führung.
Im dritten Spiel musste Betreuer Thomas gegen Caro aus Zelt 7 im Bilderrätsel antreten. Hierbei konnte Thomas zum 2:2 für die Betreuer ausgleichen, was die Stimmung beim Publikum deutlich anheizte.
Im letzten Spiel des Tages trat Betreuerin Casi gegen Pea aus Zelt 2 an. Die Aufgabe bestand darin 2 Original verpackte Ikea-Regale schnellstmöglich und fehlerfrei zusammen zu bauen. Beide Kandidaten konnten sich hierzu jeweils einen Helfer dazu holen. Die beiden Betreuerinnen Casi und Alena gingen hier sofort sehr zielstrebig und flink an die Sache heran. Bei Pea und Alina hingegen mussten erst einmal grundsätzliche Dinge geklärt werden. So versuchten die beiden beispielsweise eine ganze Weile eine Schraube links herum in den Schrank zu drehen, was merkwürdigerweise überhaupt nicht funktionierte. Da die beiden Betreuerinnen weit in Führung waren, und Olli Angst hatte, dass das zweite Regal unter Umständen nicht nutzbar sein würde, durften sich die beiden Mädels einen weiteren Helfer hinzu holen. Alex aus Zelt 16 holte auch noch einiges an Zeit heraus, konnte aber dennoch die Niederlage der Teilnehmer nicht verhindern – Aber immerhin sind beide Regale fertig. So endete die erste Folge von „Schlag den Betreuer“ mit 3:2 Punkten für die Betreuercrew.
Alle sind schon gespannt welche Spiele in den nächsten Tagen folgen werden, und wer denn in diesem Jahr den Gesamtsieg erringen wird.
Die Tagesniederlage jedenfalls nahm sich niemand zu Herzen, und nachdem die Teilnehmer ausreichend genervt hatten, wurden mal die CD mit den Lagertänzen gespielt, und die Tänze der vergangenen Jahre fast 30 Minuten am Stück hintereinander durchgetanzt. Als dann Paulchen Panther, wie jeden Abend, verkündetet das für heute wirklich Schluss ist, musste zwar noch ausdiskutiert werden das die Fliegen tatsächlich nicht aus den Zelten fliegen würden, auch wenn man die Tür auflassen würde, aber nachdem das geklärt war kehrte sehr schnell Ruhe im Langenhagener Zeltdorf ein.

Bürgerreporter:in:

Oliver Wild aus Langenhagen

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