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Von versunkenen Schlössern, fleischfressenden Pflanzen und wilden Orchideen – oder kurz – eine Fahrradtour mit dem NABU Langenhagen

  • Rundblättriger Sonnentau im Bissendorfer Moor mit "Beute" (Ameise).
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Drohend zogen die Regenwolken am Horizont und nach dem einen oder anderen heftigen Schauer am Vormittag, standen die Aussichten für die geplante Fahrradtour des NABU Langenhagen vom Kaltenweider Weiherfeld zum MOORiZ nach Resse alles andere als gut.

Dennoch fanden sich 14 Naturfreunde zur vereinbarten Zeit am Parkplatz des REWE Marktes im Weiherfeld ein und – um es vorweg zu nehmen – blieben während der Radtour trocken. Vom Treffpunkt aus starteten die Teilnehmer zum Südturm des Bissendorfer Moores um dort die Gästeführerin Lisel Köthe aus Resse zu treffen. Frau Köthe begrüßte die Teilnehmer und begann gleich viele interessante Geschichten rund um die Moore der Hannoverschen Moorgeest zu erzählen. Ein besonderes Talent von Frau Köthe ist es, die Informationen an die Teilnehmer fachlich fundiert und dennoch allgemein verständlich weiter zu geben.

Direkt am Moorrand erklärte die ehrenamtliche Mitarbeiterin des MOORiZ die typischen Pflanzen im Moor und auch wie Moore überhaupt entstehen. Besonders spannend dabei war, das es eben nicht nur ein theoretischer Vortrag war, sondern das die beschriebenen Pflanzen auch direkt betrachtet werden konnten. So bestaunten die Teilnehmer den Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze, die ihre Nährstoffe mit der Erbeutung von Insekten bezieht, verschiedene Wollgrasarten und natürlich die Moor spezifischen Torfmoosarten.

Vom Südturm aus konnte der Muswillensee sehr schön gesehen werden und Lisel Köthe konnte selbstverständlich auch die zum See gehörende Sage vom versunkenen Schloss zum Besten geben. Die Faszination Moor sprang dabei auf alle Gäste über und schnell wichen die schaurigen Gedanken zum Moor und wurden zu echter Begeisterung für einen einzigartigen und bedrohten Lebensraum. Natürlich wusste Frau Köthe auch viele kulturhistorische Details zum Moor zu berichten und erläuterte auch die damals üblichen Torfstiche, die zum Glück für die Moore der Hannoverschen Moorgeest immer nur von Hand und nie maschinell durchgeführt wurden.

Auf dem Weg zum MOORiZ gab es noch ein I-Tüpfelchen. Lisel Köthe führte die frischgebackenen Moorfans zu einer als Naturdenkmal ausgewiesenen Orchideenwiese. Hier konnte das gefleckte Knabenkraut in einer fast unvorstellbaren Fülle bestaunt werden. Diese wilde Orchideenart ist eine außerordentliche Schönheit unserer Natur und kommt ausschließlich auf sauren, nassen Böden vor. Diese Bodenbeschaffenheit findet man nur in Moorrandbereichen. Im heimischen Garten ist diese Orchideenart verloren und würde sehr schnell eingehen. Daher meine Bitte an alle Leser: Wilde Pflanzen sollen grundsätzlich an Ort und Stelle belassen werden, damit sich alle Naturfreunde daran erfreuen können.

Im MOORiZ angekommen konnte das neu erworbene Wissen mit der sehr informativen und schön gestalteten Ausstellung noch vertieft werden. Spannend war es, die historischen zum Torfstechen benötigten Werkzeuge zu sehen. Die präparierten tierischen Nutzer einer Moorlandschaft konnten aus nächster Nähe bestaunt werden und halfen so ein Bild zu ungewöhnlichen Tierarten wie Bekassine und Ziegenmelker zu erhalten. Nach der Besichtigung des MOORiZ ging es direkt zurück nach Langenhagen. In einem Punkt waren sich alle Teilnehmer einig: Wir wollen eine Zugabe! Diese soll es im nächsten Jahr in Form einer Radtour zum Otternhagener Moor geben.

Alle Informationen zum Moorinformationszentrum „MOORiZ“ finden Sie unter: www.mooriz.de

Ein Tipp für alle, die ein besonderes Rahmenprogramm für Geburtstage, Jubiläen oder andere Feierlichkeiten suchen: Lisel Köthe bietet diese Führungen auch nach Vereinbarung für Gruppen an. Der Preis beträgt pro Person 4 Euro, Kinder zwischen 12 und 16 Jahren 2 Euro, unter 12 Jahren kostenlos.

  • Rundblättriger Sonnentau im Bissendorfer Moor mit "Beute" (Ameise).
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  • Lisel Köthe erläutert den Teilnehmern wissenswertes rund um das Thema Moor.
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  • Der Rundblättrige Sonnentau ist eine typische Moorpflanze. Die im Boden fehlenden Nährstoffe erhält der Sonnentau durch den Fang von Insekten.
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  • Blühendes Wollgras im Bissendorfer Moor.
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  • Auch Wollgräser sind typische Moorpflanzen, die auf nährstoffarme Böden angewiesen sind.
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  • Torfmoose: im Detail erkennt man die filigrane Schönheit.
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  • In natürlichen Mooren sorgen hoher Wasserstand und Torfmoose dafür, dass Bäume nicht wachsen können. Nur so bleiben die für Hochmoore typischen freien Flächen bestehen. Durch die Entwäserung wird dieser natürliche Vorgang gestört, wodurch Pflegemaßnahmen erforderlich werden.
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  • Torfmoos mit Flügelfeder eines Eichelhäher. Ein wunderbarer Farbkontrast.
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  • Eine weitere schöne Moospflanze im Bissendorfer Moor.
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  • Wilde Orchideen auf einer Wiese. Diese Wiese ist als Naturdenkmal ausgewiesen.
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  • Geflecktes Knabenkraut, eine wilde Orchideenart, die auf saure, nasse Böden angewiesen ist.
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  • Blüte vom Gefleckten Knabenkraut im Detail.
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7 Kommentare

Der erste Versuch (im Rahmen eines GR-Projektes) war gescheitert. Jetzt läuft der zweite Versuch über Life+ und wenn das auch scheitert, geht es einen Schritt zurück und es soll nochmal über GR (Naturschutzgroßprojekt von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung) versucht werden....

Gut gesehen,tolle Ablichtungen,Danke für`s zeigen !

Ricky....klingt irgendwie nach wenig Erfolg. Da sind ja noch eine Menge Hürden zu nehmen.

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