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Messbarer Erfolg im Naturschutz – mindestens 205 Arten auf NABU Projektfläche »Kreyen Wisch« nachgewiesen

  • Dr. Oliver Katenhusen (rechts) beantwortete die botanischen Fragen der interessierten Teilnehmerinnen. Foto: NABU Langenhagen / Insa Brodersen
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Gute Nachrichten im Naturschutz sind rar gesät - derzeit dominieren eher Begriffe wie das „Insektensterben“ die Medienwelt. „Natürlich ist es wichtig die ökologischen Probleme unserer Zeit zu thematisieren, jedoch noch viel wichtiger ist es, mögliche Lösungen dieser Probleme anzugehen!“ lautet das Statement von Ricky Stankewitz, dem Vorsitzenden des NABU Langenhagen und gleichzeitig Naturschutzbeauftragten der Region für Langenhagen. Weiterhin erklärt Stankewitz: „Diese Überzeugung leben wir in den vom NABU Langenhagen durchgeführten Projekten auch. Allerdings stellt sich die Frage: Wie kann gemessen werden, ob die durchgeführten Maßnahmen aus ökologischer Sicht erfolgreich sind?“

Um diese Frage zu beantworten, traf sich eine Gruppe NABU Aktiver am 12. August 2018 erstmals zu einer Bestandsaufnahme der Arten auf der NABU Projektfläche »Kreyen Wisch« in Krähenwinkel. Insgesamt dreieinhalb Stunden durchforsteten die fleißigen Zähler das Gebiet mit dem Ziel, innerhalb dieser Zeit so viele Tier- und Pflanzenarten wie möglich vermerken zu können. Hin und wieder musste genauer hingeschaut werden, um den Fund korrekt zu bestimmen, wobei einfach auf das große Arsenal an Bestimmungsbüchern jeglicher Art zurückgegriffen werden konnte. Alternativ stand auch das Team zur Insektenbestimmung – Silke Brodersen und Ricky Stankewitz – zur Verfügung, die vor allem auf die kleinsten Details bei der Bestimmung von beispielsweise Heuschrecken hinwiesen.

Der Botaniker Dr. Oliver Katenhusen, der für die Kartierung extra anreiste, war Ansprechpartner für die Bestimmung der diversen Pflanzenarten. Wie üblich nahm er sich Zeit für Fragen der interessierten „Naturgucker“ und beantwortete diese in der für ihn typischen allgemeinverständlichen Art und Weise. Die anspruchsvolle Kartierungsarbeit bestätigte sich in Form einiger besonderer Funde, wie dem Acker-Filzkraut (Filago arvensis), dem Pillenfarn (Pilularia globulifera), der Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus) und dem Niederliegenden Johanniskraut (Hypericum humifusum). Auch eine seltene Bekannte, die auf der roten Liste aufgeführte „Westliche Dornenschrecke“, welche bereits auf benachbarten Flächen gesichtet werden konnte, schloss sich den Aufzeichnungen der NABU-Mitglieder an.

Trotz der Feststellung, dass eine vollständige Artenerfassung innerhalb der gegebenen Zeit schlichtweg nicht möglich sei, hatte alle Beteiligen Spaß an der Zählung und konnten einen Erfolg von unglaublichen 205 Arten verbuchen. Den größten Anteil davon stellten mit 87 Arten die Pflanzen, gefolgt von (über ein eigens beauftragtes Vogelgutachten) 62 Vogelarten und 48 Insektenarten. Außerdem konnten mit Erdkröte, Teichfrosch und Teichmolch drei Amphibienarten, sowie mit der Ringelnatter auch eine Reptilienart nachgewiesen werden. Bei den Säugetieren gibt es Nachweise aus der Fotofalle des Fuchses, Feldhasen und Baummader. Natürlich kommen noch deutlich mehr Arten auf der Fläche vor. So konnten Kleinsäuger wie Fledermäuse und Spitzmäuse gar nicht näher untersucht werden. Auch wenn es gelang die einfach zu bestimmende Wespenspinne (Argiope bruennichi) sicher zu dokumentieren, so scheiterte die Bestimmung von weiteren Vertretern innerhalb der Artengruppe der Spinnen, sowie bei Flechten und Moose an fehlenden Kenntnissen zu den Arten .“Wir suchen immer Aktive, die sich genauer mit bestimmten Artengruppen beschäftigen und so eine Bestimmung überhaupt erst möglich machen. Dennoch, auch im Bewusstsein, dass die Liste der vorkommenden Arten unvollständig ist, können wir mit dem Ergebnis der ersten Arteninventur auf Kreyen Wisch sehr zufrieden sein. Natürlich werden wir die Fläche weiterhin sehr genau im Auge behalten und weitere Funde online unter www.naturgucker.de dokumentieren.“ sagte Stankewitz abschließend.

Für weitere Informationen zur NABU Projektfläche »Kreyen Wisch« gibt es bei naturgucker einen direkten Gebietslink unter: https://naturgucker.de/?gebiet=28447103

Text: Insa Brodersen, NABU Langenhagen

  • Dr. Oliver Katenhusen (rechts) beantwortete die botanischen Fragen der interessierten Teilnehmerinnen. Foto: NABU Langenhagen / Insa Brodersen
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  • Ein besonderes "Highlight" auf der Projektfläche war der Fund einer juvenilen Ringelnatter. Foto: NABU Langenhagen / Ricky Stankewitz
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  • Die Gemeine Sichelschrecke (Phaneroptera falcata) gehört mit ihren zweifarbigen Augen zu den besonders attraktiven Heuschrecken. Foto: NABU Langenhagen / Ricky Stankewitz
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  • Winzig und selten zugleich: die Westliche Dornschrecke (Tetrix ceperoi) kommt auf »Kreyen Wisch« relativ häufig vor. Foto: NABU Langenhagen / Insa Brodersen
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  • Nur für Heuschrecken gefährlich - die Wespenspinne (Argiope bruennichi) profitiert vom Klimawandel und breitet sich immer weiter nach Norden aus. Foto: NABU Langenhagen / Insa Brodersen
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  • Auch der Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Aricia agestis) wurde von den Naturguckern gefunden. Foto: NABU Langenhagen / Insa Brodersen
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  • Ebenfalls ein schöner Falter ist der Kleine Perlmutterfalter (Issoria lathonia). Foto: NABU Langenhagen / Insa Brodersen
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  • Die Einzäung der Projektfläche wird von der Großen Heidelibelle (Sympetrum striolatum) auch als Ansitzwarte genutzt. Foto: NABU Langenhagen / Ricky Stankewitz
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  • Unscheinbar und sehr selten: das Niederliegende Johanniskraut (Hypericum humifusum) steht auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen in Niedersachsen in der Kategorie "2" - stark gefährdet. Foto: NABU Langenhagen / Ricky Stankewitz
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  • Das Niederliegende Johanniskraut (Hypericum humifusum) ist - wie viele andere auch - auf sehr nährstoffarme Böden angewiesen. Foto: NABU Langenhagen / Ricky Stankewitz
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  • Ebenfalls nährstoffarme Böden braucht der Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia). Foto: NABU Langenhagen / Ricky Stankewitz
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  • Der Pillenfarn (Pilularia globulifera) ist in Quadratmeter großen Teppichen am Ufer des Tümpels auf »Kreyen Wisch« zu finden. Foto: NABU Langenhagen / Insa Brodersen
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  • Woher das Acker-Filzkraut (Filago arvensis) seinen Namen hat, erklärt sich wohl von selbst. Foto: NABU Langenhagen / Ricky Stankewitz
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