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Kriminalität: Vorsicht vor Banden aus Rumänien. Trickdiebe, Taschendiebe, Bettler.

In deutschen Großstädten sind sie wieder unterwegs. Kleine Gruppen von 3 bis 5 ärmlich angezogenen Frauen und Mädchen. Sie sprechen vornehmlich Touristen und ältere Leute an. Meist überreichen sie einen Pappdeckel mit deutschem Text, in dem sie Mitleid einfordern. Viele von ihnen sind als Schwangere "aufgemacht". Auch mit Kind und Baby, liegend, in einer stark bevölkerten Fußgängerzone, bitten verhärmte Frauen um ein wenig Nächstenliebe. "So einer gibt man gern, die für ihr Baby, ihre Kinder sorgen will und muß. Der geht es doch noch wesentlich schlechter als selbst uns in der Krise!" Die Einnahme der Bettlerin in einer Stunde beträgt bis zu 60 Euro.

Während man als Passant den übergebenen Text durchliest, stehen die zur Gruppe gehörenden Mädchen und Frauen dicht neben und hinter dem Lesenden. Und sehr schnell sind die vielfachen Hände der Gruppe in fremden Taschen. Besonders schlimm ist der Bettelvorgang, wenn der Passant seine Brieftasche oder sein Portemonnaie zückt und der Bettelei nachgibt. Ein schneller Griff und alles ist weg. Also aufpassen! Mildtätigkeit und Mitleid auf der Straße führen dabei oft genug zum riesigen Ärgernis!

Diese Gruppen sind straff organisiert. Sie müssen ihre Beute alle zwei oder drei Stunden an einen Unterboß im Auto abgeben. Der Unterboß fährt mit dem Auto alle Gruppen in einem festgelegten Rhythmus ab und kassiert. Alle Unterbosse geben die eigesammelte "Tagesgage" an den Führer der "Familie" ab. Den kann man von einem gut situierten Geschäftsmann nicht unterscheiden. Er hat ein großes Luxusgefährt, sitzt hinten und hat einen Fahrer und Beifahrer. Und alle leben von der organisierten Kriminalität dieser Gruppen und zwar sehr luxuriös.

Auf Bahnhöfen, in Kaufhäusern, in großen Gruppen mit viel Gedränge: Da finden wir die Jugendlichen mit völlig normalem unauffälligen Aussehen, aber gepflegterem Äußeren. Die Dreier- oder Vierergruppe hat es auf den Leichtsinn der Menschen abgesehen. Und hier finden sie ein riesiges Potenzial. Potemonnaies und Brieftaschen in der offenen Tasche der Damen, in den offenen Jeans-Gesäßtaschen der Herren, die scheinen zu leuchten. Weil sie genau der Zielgruppe der Taschendiebe entsprechen. Dabei gehen sie generalstabsmäßig vor, sind in der Regel gut bis sehr gut ausgebildet und sychronisieren ihre Zielrichtung durch Zeichensprache. Ein Taschendieb organisiert die Beobachtung und koordiniert das Geschehen. Ein weiterer ist am Objekt und "zieht", während ein Dritter das Objekt ablenkt. Ein kleiner Rempler, ein unabsichtlicher Stoß auf der Rolltreppe, beim vorbeigehen und schon hat das Objekt verloren. Die so gezogene Ware ist unweigerlich weg und wird in Windeseile an den vierten Mann oder Jugendlichen weitergereicht. Den Verlust merken die Bestohlenen meist erst Stunden später. Aber dann ist es oft auch zu spät, um selbst etwas zu unternehmen.

Der erste Weg zur Verhütung solcher "Peinlichkeiten" ist die Prävention. Wer sich nicht von vornherein in die Opferrolle begibt, der hat auch nichts zu befürchten. Taschen brauchen, auch im Sommer, nicht offen getragen werden. Verschließen sie Damentaschen grundsätzlich, wie es der Hersteller vorgesehen hat. Kehren Sie Reißverschlüsse nach innen, zur Körperseite. Halten Sie ihre Taschen mit ihrem Tragearm fest an den Körper gedrückt, insbesondere in unübersichtlichen Situationen. Liebe Backpacker und Rucksackträger: Bitte die Seiten- Außen- und Untertaschen der Rucksäcke sichern oder leer lassen. Hier ist es erfahrungsmäßig sehr leicht, an das Geld anderer Leute zu kommen, da man sich selber von hinten nicht beobachten kann und fremdes Handling an seinem Gepäck nicht bemerkt.

Auch die Männer, die ihre Barschaft in einer offen geschnittenen Gesäßtasche "öffentlich anbieten", sind ein leichtes Opfer dieser spezialisierten Banden.

Diese Gruppenkriminalität ist zwar in erster Linie auf Bargeld aus. Aber zunehmend werden auch die mitgeführten Papiere zur Identifikation, Führerscheine und die Kredit- und Bankkarten zu interessanten Objekten. Sie werden dann über Umwege zu Bargeld gemacht. Der Bestohlene hat in jedem Falle das Nachsehen, da er für Ersatz sorgen muß.

Der Einsatz von Kindern in diesem Millieu ist heute fast zwingend. Werden sie von der Polizei erwischt, gibt es außer der Ermahnung kein Nachspiel, da sie unter der Altersgrenze zur Strafmündigkeit liegen.

Dass man den Hütchenspielern auf der Straße nur Glauben schenken darf, wenn man selbst schon an der zweiten Million arbeitet und das Verlieren von einigen hundert Euro als zeitvertreibenden Sport ansieht, ist wohl jedem Leser klar.

Großstädte sind das ideale Aktionsgebiet. Der Sommer ist die ideale Zeit für diese organisierte Kriminalität. Es gibt viele "dumme unvorsichtige Menschen". Sie haben wenig Kleidung an und tragen ihren Reichtum, im wahrsten Sinne des Wortes, greifbar. Die Flexibilität der "Klaubrüder" ist der schnelle Standortwechsel. Geschlafen wird in Zelten im Wald, in leerstehenden Neubauten oder Billighotels, die sich ihre Gäste nicht aussuchen können.

Wenn Ihren etwas aus dem Beschriebenen passiert ist, gehen Sie auf jeden Fall zur Polizei und melden Sie Ihre Verluste an. Sollten Sie Tatzeuge oder Augenzeuge im Vorfeld werden, informieren Sie die Polizei sofort per Handy.

  • Aussage eines älteren Taschendiebes: "Opfer gibt es im reichen dummen Deutschland genug! Man muß nur professionell arbeiten. Dazu gehört das Ausspähen der Opfer. Wir nutzen dabei deutsche Tugenden."
  • hochgeladen von Wolfgang Amadeus Austrianer
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3 Kommentare

--- schön informativder Bericht und beschreibt die Dreistigkeiten dieser Täter....

Danke für diesen informativen Bericht Austrianer.
Es ist schon dreist das die Gruppen mit Jugendlichen
arbeiten. Da ist mehr als Vorsicht geboten

Alter Hut, an den man leider immer wieder erinnert werden muss, danke :)

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