Ein Jahr Bürgermeister Hubert Fischer in Krumbach

Hubert Fischer, so lächelte er voller Optimismus vor einem Jahr
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Am 1. Mai 2008 trat Hubert Fischer offiziell als neu gewählter Bürgermeister dieses Amt im Krumbacher Rathaus an. Wenngleich er auch sein neues Büro erst am Freitag den 2. Mai bezog. Nach diesem einen Jahr Stadtoberhaupt besuchte ich für die myheimat – Leser Hubert Fischer in seinem Büro im Krumbacher Rathaus. Bei einem ganz entspannten Gespräch saß mir ein ganz offener Mann gegenüber der kein Politiker sein möchte und sein kann, sondern so wie er eben ist, offen, fair und ehrlich. Sein voller Terminkalender ließ uns nur 75 Minuten Zeit mir Fragen zu beantworten die er vorher nicht kannte.

myheimat: Vorab ein herzliches Dankeschön das Sie sich diese Zeit für mich nehmen. Ein Jahr Bürgermeister Hubert Fischer in Krumbach. Haben Sie es in dem Jahr schon mal bereut das Amt angenommen zu haben?

Bgm. Hubert Fischer: Ein klares Nein! Ich habe es nicht bereut.

myheimat: Wie viel Wochenstunden arbeiten Sie, kommt die Familie, die Hobbys zu kurz?

Bgm. Hubert Fischer: Es kommt darauf an was man als Arbeiten bezeichnen kann, ob im Rathaus oder draußen auf Veranstaltungen. Insgesamt gesehen kann es locker zu einer 60 - Stunden - Woche kommen. Wobei, wenn möglich, ich meine kleinen Kinder dann gerne auf Veranstaltungen mitnehme. Meine Frau selber ist auch sehr engagiert und somit werden die beiden Omas auch schon sehr in Beschlag genommen.

myheimat: Haben Sie noch Zeit für Ihr Hobby am Kontrabass der Hausmusik Fischer?

Bgm. Hubert Fischer: Die Stubenmusik Fischer gibt es nach wie vor mit mir am Bass. Die Auftritte beschränken sich zwar allgemein auf fünf bis sechs im Jahr und sind nicht mehr so extrem wie früher. Aber für mich ist es eine Notwendigkeit dies neben dem Beruf zu machen. Ebenso wie das Organisieren von Wanderungen beim Heimatverein, das ist mein Ausgleich.

myheimat:Wie hat sich im Verlauf des Jahres die Zusammenarbeit mit den Fraktionen im Stadtrat ausgewirkt?

Bgm. Hubert Fischer: Ich bin Bürgermeister für alle, und so will es auch der Bürger sehen. Im Allgemeinen kann ich die Arbeit als gut und fruchtbar bezeichnen, auch weil keine Fraktion die absolute Mehrheit im Stadtrat besitzt. Die Resultate erscheinen mir in der heutigen Konstellation in Form von Zusammenarbeit, wie schon gesagt, als fruchtbar und gut.

myheimat: Wie hat sich die Zusammenarbeit mit anderen Kollegen und Politikern in den Kommunen entwickelt?

Bgm. Hubert Fischer: Für mich ist eine enge und ehrliche Zusammenarbeit sehr wichtig. Ich bin wie ich bin, kein Politiker, sondern mit allen offen und ehrlich im Umgang. Und so bekommt einer auch mal etwas zu hören was er vielleicht nicht erwartet hat. Aber die Unwahrheit sagen, nur Honig ums Maul schmieren damit er zufrieden ist, das würde man mir gleich ansehen. Und so fahre ich bisher mit allen Kollegen sehr gut.

myheimat: Hatten Sie in dem Jahr Neuerungen in der Stadtverwaltung durchgeführt?

Bgm. Hubert Fischer: Wir haben in allen städtischen Einrichtungen konstruktive Veränderungen geschaffen. Ob nun im Rathaus, der Verwaltung oder im Bauhof oder im Kindergarten. Wir haben mehr Teamarbeit, mehr Verantwortung nach unten delegiert, und dies auf allen Ebenen. So werden auch mit allen Sachgebietsleitern wöchentlich am großen Tisch Gespräche geführt. Die Einführung einer Bürgersprechstunde hat sich als sehr positiv erwiesen und wird sehr gut angenommen.

myheimat: Sehen Sie in Ihrer Amtsperiode eine Chance Krumbach aus der wirtschaftlichen Talsohle herauszuholen?

Bgm. Hubert Fischer: Generell bin ich sehr optimistisch. Die Stadt Krumbach ist gegenüber anderen Städten und Kommunen sehr breit gefächert aufgestellt. Das sehe ich als sehr Positiv an. Wir stehen hier auf mehrere Standbeinen, von der Industrie über den Einzelhandel soll der Gesundheitssektor Kneippstadt ein zusätzliches Standbein geben.

myheimat: Wie stehen Sie Neuansiedlungen von Industriebetrieben gegenüber wenn lukrative Angebote auf die Stadt zukommen?

Bgm. Hubert Fischer: Leider, muss ich sagen, eine etwas sehr hypothetische Frage. Selbstverständlich sind wir dafür offen, wenn nicht gerade einer auf dem freien Feld, weil ihm das Grundstück gehört, eine Firma errichten will. Das Stadtkonzept muss passen. Die Stadt besitzt selber rund drei Hektar Gewerbegrund, dazu kommen private Gewerbegrundstücke. Und diese sind vom Preis her erschwinglich, allerdings natürlich nicht zu verschenken.

myheimat: Wann kann oder wird die Kneippstadt Krumbach zum greifen kommen? Wann rechnet sich dieses Projekt für Krumbach?

Bgm. Hubert Fischer: Wie schon gesagt, es ist ein drittes Standbein und so soll es auch bleiben, und nur so kann es sich rechnen. Krumbach wird nicht Bad Wörishofen II werden, das wollen wir ja auch gar nicht. Wir setzen auf unser gutes Krankenhaus, haben das Krumbad und wollen mit weiteren Fachärzten abgedeckt sein. Man braucht ein Fernziel, wir auch, um nicht stehen zu bleiben, um nicht aufzuhören, um immer weiter zu arbeiten.

myheimat: Ein großes Anliegen scheint die Stadtsanierung zu sein. Die Karl - Mantel - Straße soll bald in Angriff genommen werden, bis wann ist die Fertigstellung geplant?

Bgm. Hubert Fischer: Wir haben ein Einzelhandelsgutachten erstellen lassen um das wir jetzt bemüht sind umzusetzen. Der Verlauf der Attraktivität der Bahnhofstraße soll in die Karl - Mantel - Straße fließen und umgekehrt. Es gehört dazu die Geschäfte zu stärken, vor allem erst die Anbringung der Südstraße mit der Innenstadt voran zu bringen. Sehr konstruktiv war die Arbeit der Planungswerkstatt. Das Fundament ist geschaffen, wir treiben es weiter voran.

myheimat: Thema Stadtsaal, brennt vielen unter den Nägel, kann man mit einer Sanierung rechnen?

Bgm. Hubert Fischer: Der Stadtsaal kostet Geld und wird auch in Zukunft Defizite bringen. Er wird saniert werden, doch vordringlicher sind städtische Gebäude die täglich von mehreren Menschen benutzt werden. Und so werden die Prioritäten zuerst im städtischen Wohnungsbau liegen, ebenso aber bei den Schulen und Kindergärten. Dann werden auch der Stadtsaal und andere Gebäude saniert die nicht so stark täglich frequentiert werden.

myheimat: Das Gebäude der Berufsfachschule für Musik hat ein neues Gesicht bekommen, doch soll die Schule selber in eine Vereinsträgerschaft umgewandelt werden. Wie stehen Sie und der Stadtrat zu dieser Entwicklung?

Bgm. Hubert Fischer: Die Stadt und der Stadtrat ist sich einstimmig einig, die Schule muss erhalten bleiben, nicht nur für die Stadt Krumbach, sie ist auch für ganz Schwaben eine sehr wichtige Einrichtung. Die Ideallösung wäre es natürlich wenn der Bezirk Schwaben diese Berufsfachschule weiter in seinem kulturellen Programm und Aufgabengebiet betreiben würde. Letzten Endes sind wir für jede Lösung offen wenn der Erhalt gesichert bleibt.

myheimat: Was bedeuten für Sie die Bezirkseinrichtungen für Krumbach?

Bgm. Hubert Fischer: Die Bezirkseinrichtungen in Krumbach sind für die Stadt ein unheimlicher Gewinn.

myheimat: Welches Ziel stecken Sie sich selbst als Bürgermeister der Stadt Krumbach für die Zukunft? Verbunden mit einer Kandidatur 2014?

Bgm. Hubert Fischer: Die Stadt Krumbach soll in ihrer Funktion ein Mittelzentrum bleiben und noch mehr werden. Allerdings nicht nur die Stadt, sondern auch das Umland. Es gilt dies sowohl im schulischen -, wirtschaftlichen -, kulturellen - und gesundheitlichen Bereich zu stärken. Der Bezirk Schwaben hat mit seinen Einrichtungen in Krumbach schon einen Mittelpunkt geschaffen, der weit über die Stadtgrenzen hinaus geht. Und so stehen wir dem Projekt mit dem Flexibus sehr positiv gegenüber, dass das Umland noch mehr mit einbindet. Mein Ziel war es in der Stadt Krumbach etwas voran zu treiben, etwas voran zu bringen. Dieses Gefühl hatte ich jetzt in diesem Jahr. Sollte ich 2014 immer noch das Gefühl haben das ich etwas bewegen kann, brauche ich eine zweite Amtszeit um dies zu verwirklichen. Aber es müssen auch die Bürger das Gefühl gehabt haben das ich in ihren Augen eine gute Arbeit geleistet habe.

myheimat: Herr Bgm. Fischer, herzlichen Dank für das informative und nette Interview für die myheimat - Leser.

Bgm. Hubert Fischer: Bitteschön, gern geschehen!

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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