Unsere Kultur verteidigen
Urlaubszeit-Reisezeit-fremde Kulturen

Foto: Luis Walter
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Wirtschafts- und Energiekrise. Man soll einsparen, wo es geht, ja am Autofahren, fliegen, und wo sonst noch überall. Dennoch zeigt es sich wieder mal, weil ja auch die große Politik in der Welt herum reist, ja herum fliegt, wie unsere Außenministerin, die in ihrer Amtszeit alle Länder dieser Welt beflogen haben möchte. Und wenn man dort ist, dann ist es die Selbstverständlichkeit, sich den Gebräuchen der Länder anzupassen.

Fremde Kulturen, man begrüßt sie im Urlaub, passt sich ihnen an. Denn wenn man zum Beispiel sich in der Türkei oder einem anderen orientalischen, muslimischen Land nicht diesen Sitten und Bräuche unterwirft, wird man schnell dafür sogar noch bestraft. Man fackelt dort nicht lange, ist gleich unten durch. Und man wird sich deshalb hüten, sich dem Land nicht anzupassen. Ausnahmen gibt es immer wieder. Denn diese Länder sind stolz auf ihre Sitten und Bräuche und halten sie auch dementsprechend sehr hoch und heilig.

Man würde sich wünschen, dass sich auch unsere Landsleute so mit ihren Sitten und Bräuche identifizieren könnten und würden. Es gibt nur wenige regionale Landstriche, wo dies der Fall ist, jedoch dann wieder aus anderen Regionen als provinzial bezeichnet wird. Haben wir Deutsche denn noch das Bedürfnis für unsere Kulturen einzustehen oder lieben wir es anderen Kulturen den Vorrang zu geben? Ja wir akzeptieren es sogar, dass unsere Bräuche und Sitten mit Füßen getreten werden, ja sogar zum Abschaffen verurteilt werden, weil es anderen Glaubensgemeinschaften nicht zumutbar ist.

Bei uns verschwinden Namen und Bezeichnungen, weil sie diskriminierend sein können, obwohl sich allerdings daran nur sehr wenig Betroffene darüber aufregen. Wir ändern Sprache, Sitten, damit wir unsere ausländischen Gäste nicht vor den Kopf stoßen. Wir stehen hinten an, beschämen uns selbst, das wird nicht so weltoffen sind, wenn wir für unsere Werte einstehen. Wir gehen in gebückter Haltung, weil wir uns immer noch für das verantwortlich fühlen, was ein Österreicher in und mit unserem Land vor 90 Jahren gemacht hat. Ob die Amerikaner, Israelis, Russen, und Einheimische anderer Länder, die irgendwann einmal mehr oder weniger Krieg geführt haben, in gleicher gebückter Haltung gehen, weil sie ja nichts mehr dafürkönnen?

Sind wir Deutschstämmigen so unterwürfig, ohne Stolz in diesem Land geboren worden zu sein, dass wir es nicht vermögen es zu verteidigen? Müssen wir uns letztendlich sogar schämen, Deutsch zu sein? Unser Bundespräsident, wenn er an einem Gedenktag Reden hält, verhält sich so, in seiner Aussprache, in seiner Rhetorik. Und deshalb müssen wir uns auch gefallen lassen, all unsere Sitten und Bräuche unter den Scheffel stellen zu lassen, damit wir ja niemanden vor den Kopf stoßen.

Des isch mei Kultur

Es geit so viele Menscha, jeder will dia Welt bloß seah,
Ond sia moinad dr’bei, anderscht wo isch b’sonders schea.
Ja sia fliagad drom jedes Jauhr auf deaner Welt om’nand,
Was se aber net kenna deand, des isch des oigne Land.

Kennt andre Kultura auf dr ganza groaßa Welt,
Ja ma bewundrad dia, en d’ Begeischterong verfällt.
All des findat ma so genial dass ma dahoi glei schwärmt,
Doch an dr oigana Kultur sich ja koi Herz erwärmt.

Ma duat dau des alles was dau oifach Sitte isch,
Weil wenn des dau net duasch, soglei außer Landes bisch.
Alle deant se ihre Kultura verteidiga auf’s Bluat,
Doch bei ons, ens onserm Land, dau fendt ma net dean Muat.

Bei ons derf ma alles, jeder doa was er grad will,
Ma derf dau au nix sa, nau hoißt’s glei, sei du doch schtill.
Kulturell send mir zwar offa heit, was andre a’gau duat,
Doch onsre wieder beleaba, ja dau fehlt halt dr Muat.

I mecht’s net vermissa, onsera Kultur,
Au onsre ganze Sitta, g’hearad zu ons von Natur.
Dau fühl i mi au richtig wohl au, ja dau fühl i mi dahoi,
En des bi i nei geboara, ja en mei Schwaubaland alloi.

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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