Die Gnadenkapelle von Frauenbrunn.....

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Fern ab allem Medienrummel und weit entfernt von einem Zentrum steht mitten im Wald eine kleine Kapelle. Und doch sind es, ohne jeden Kommerz, viele Menschen die sich dort einen inneren Frieden, Hilfe, Anhörung und Gesundheit erhoffen. Betritt man diese Kapelle, ist man offen und empfänglich, so kann man eine unwahrscheinliche Energie spüren die davon ausgeht. Und das es diese Stätte gibt ist letzten Endes ein Schwein schuld......

Es wird immer wieder deutlich, nicht der große Kommerz ist es, der Menschen anzieht, der etwas bekannt oder beliebt macht, sondern letzten Endes die zwischenmenschliche Kommunikation. Und wenn jemand etwas einmal gut getan hat, empfiehlt man es sehr gerne weiter. Und wenn man auch nicht weiß wohin, den Weg nicht kennt, so ist es wohl ein Magnet den einen dahin führt, so wie im 17. Jahrhundert ein Schwein, eine wirklich grunzende Sau etwas fand was irgendwann einmal dort vergraben oder versteckt wurde.

Im goldenen Oktober des Jahres 1668 war es, als Schweinehüter aus Waldkirch, in den Offinger Waldwinkel, ihre Schweine auf der linken Seite des Moosbaches auf die Weide. Denn gerade dort sei es saftig und voller Quellen. Eines der Schweine wühlte ein Loch in den Dreck, tiefer als üblich und versuchte ein Stück Holz freizulegen, wie es die Sage erzählt. Der Schweinehüter wollte darauf nicht reagieren, daraufhin schob das Schwein das mutmaßliche Holzstück dem vor die Füße bis er es aufhob. Nach gründlichem säubern kam eine Marienfigur mit dem Jesuskind auf dem Arm zum Vorschein.

Waldkircher Bauern und vor allem der damalige Pfarrer, der auch Hobbyschnitzer war, brachte die Figur wieder auf Hochglanz, sie wurde wieder in den Moosgrund gebracht, denn dort stand bisher kein Feldkreuz und man sah es als einen Wink Gottes an. Dort wurde die Marienfigur auf einen Holzstamm gestellt und geweiht und gesegnet. Ein Jahr später wurden alle „Quellbronnen“ zusammengefasst um der Figur ein trockenes Gelände zu geben. Später wurde über die Figur ein Schutzdach gezimmert, damit die Muttergottes von Regen und Nässe geschützt sei. Menschen, die in den nächsten Jahrzehnten vorbei kamen und Rast suchten, beteten und baten diese Menschen auch um Hilfe.

So wurde 1734 eine Kapelle für die Muttergottes von Bronnen gebaut. Denn das leichte Dach schützte doch nicht so wie es sollte. Inzwischen wurden auch die Quellbronnen neu geleitet und in einem Holztrog gesammelt. Die Figur fand in der Kapelle Platz und die sieben größten Bauern von Waldkirch ließen die Kirchenbänke dazu schreinern. Die Pilger wurden immer mehr und sie tranken von dem Quellwasser, benetzten damit ihre Augen weil sie eine heilende Wirkung darin sahen, vor allem für die Augen. 1838 wurde die Kapelle baufällig und wurde abgerissen. König Ludwig von Bayern bewilligte den Neubau einer Kapelle und Graf Fugger von Glött so wie der Gutsherr Freiherr Clemens von Freyberg unterstützten die Waldkircher bei ihrem Bau.

Ein Rätsel wird bleiben wie die Muttergottesfigur in das Moosbachtal kam. Vermutungen zu Folge wurde wohl in den Wirren der Kriege und Schlachten des 16. Und 17. Jahrhunderts die Figur vor Plünderer versteckt. Es wird auch weiterhin ein Geheimnis bleiben von wo sie stammte. Ob es nun ein Zufall sein sollte, ob es Bestimmung war das gerade durch ein Schwein diese Figur nach Generationen wieder ans Tageslicht kam. Zur Dreihundertjahrfeier 1968 wurde die Kapelle von den Bürgern von Waldkirch renoviert und die „Maria Himmelskönigin“ mit einer neuen Fassung versehen.

Der Zulauf ist nicht jener großer Pilgerstätten, nicht groß beschildert, und doch liest man KFZ – Kennzeichen aus den umliegenden Landkreisen. Die Pilger sind jung und es sind ältere dabei, sie schöpfen aus dem „Bronnen“ der Quelle Wasser und nehmen es mit nach Hause. Andere gehen einen Rosenkranzweg, mit den Tafeln, den Stationen wo die Mutter Jesus ihren Sohn bis zu seiner Himmelfahrt begleitete. Bis hin wo sie ihr Sohn in Himmel auffahren ließ. Menschen wissen wo ihr Flehen erhört wird und letzten Endes macht es der Glaube, der immer wieder Wunder wahr machen kann...........

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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