Tim erlebt Weihnachten Teil V

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Inzwischen ist Heilig Abend und Tim sitz schon am frühen Morgen auf den Stufen einer Klinik. Sein Schutzengel hat ihn hier her begleitet und weiß, jetzt geht der kleine Tim seinen Weg alleine. Eine Schwester die zum Frühdienst kommt sieht den kleinen Jungen da sitzen und fragt ihn „wo kommst du denn her und wo willst du hin?“ Tim, ein wenig verschlafen, „ich suche meine Mutter und meinen Vater, der Nikolaus hat mir gesagt mein Wunsch würde sich erfüllen!“ Die Schwester nimmt ihn bei der Hand „komm erst mal mit rein in Warme“ und geht mit ihm auf die Station. Sie setzt ihn auf einen Stuhl und bringt ihm einen heißen Tee. „Jetzt erzähl mal, was hast du dir denn vom Nikolaus gewünscht und wie heißt du denn überhaupt?“ Tim nimmt die Tasse zwischen seine kleinen Hände und schlürft langsam an dem heißen Tee. „Ich heiße Tim, aber wenn ich meinen Wunsch verrate dann geht er ja nicht in Erfüllung“ antwortet der kleine Mann Weise. „Tja Tim, da hast du allerdings recht, aber wo sind deine Eltern, die du suchst?“ fragt die Schwester weiter. Dann erzählt ihr Tim diese ganze Geschichte, auch das er den Nikolaus getroffen hat und das sein Schutzengel auf ihn aufgepasst hat. Die Schwester lächelt ihn an, „na dann, dann wird sich sein Wunsch ganz sicher erfüllen. Und ganz sicher haben deine Mutter und dein Vater auch so einen Schutzengel der sie zu dir führt.“ Tim schlürft weiter an seinem Tee und die Schwester stellt ihm ein paar Plätzchen dazu, die sie extra für heute für ihre Kolleginnen mitgebracht hat. „Aber wie kommst du jetzt gerade hier her in diese Klinik, hast du dich verlaufen?“ fragt die Schwester weiter. „Ich weiß es nicht, mein Schutzengel hat mich hier her begleitet, vielleicht das ich von dir einen heißen Tee und Plätzchen bekomme, denn er hatte so etwas nicht.“ Die Schwester muss wieder schmunzeln, und fragt sich ob es so etwas wirklich gibt. Sie denkt sich, der Kleine hat sich halt einfach verlaufen und ist hier müde auf den Treppen zusammen gesunken. Noch hat sie ein wenig Zeit bis ihre Schicht beginnt und möchte natürlich nicht gleich die Polizei verständigen, das an Heilig Abend, und wer weiß wo der kleine Tim dann landen würde. „Sag mal Tim, du hast doch sicher auch noch einen Nachnamen, und vielleicht weißt du auch wie deine Eltern heißen?“ Nach dem Tim ein Plätzchen gegessen hat und den Mund wieder frei hat sagt er „ja, Langenfeld, Tim Langenfeld heiße ich und mein Vater auch und meine Mutter auch so.“

Der Schwester kommt dieser Name irgendwie bekannt vor, kann Zufall sein, aber sie will der Sache doch einmal nachgehen. Sie setzt sich an den Computer und gibt den Namen „Langenfeld“ in die Patientenliste ein. Und tatsächlich, hier sind ein Mann und eine Frau aufgeführt, ein Herr Anton Langenfeld und eine Gundula Langenfeld. Dann wendet sie sich wieder dem kleinen Tim zu und fragt ich „sag mal, heißt dein Vater Anton und deine Mutter Gundula?“ Tim schaut auf, immer noch Plätzchen essend, „meine Mama sagt zu Papa immer Toni und Papa zu Mama Gundi...“ Die Schwester denkt sich, kann sein, kann aber auch nicht sein. „Sag mal, wo bist du denn Zuhause?“ Was die alles fragt denkt sich der kleine Tim, „ich gehe in Gundelsdorf in den Kindergarten, und da wohne ich auch mit meinen Eltern.“ Ja, passt alles zusammen, denkt sich die Schwester. Dann ruft sie auf der Intensivstation an und erkundigt sich nach dem Ehepaar Langenfeld. Dort erfährt sie dass beide vor einer Stunde aus dem Koma aufgewacht und ansprechbar sind. Sie erzählt ihrer Kollegin von dem morgendlichen Fund auf den Treppen des Klinikeinganges und weiß nicht wie sie sich jetzt verhalten soll. Ihre Kollegin erzählt ihr auch das die Frau in der letzten Nacht immer von einem Tim gesprochen hat, geträumt hat, sich entschuldigte bei ihm. Dann wird es wohl der Sohn sein von den beiden denkt sie und spricht es auch ihrer Kollegin gegenüber aus. Aber wie um Himmels Willen ist er gerade hier her gekommen, das kann sie nicht verstehen. Der Junge hatte doch keine Ahnung davon was mit seinen Eltern geschehen ist. Sie ist in dieser Hinsicht ratlos, aber glaubt nun ganz einfach an die eine oder andere Fügung doch.

Auf der Intensivstation wird nun der Arzt herbeigerufen und ihm von dem kleinen Mann erzählt, und auch von den Träumen der Frau. Der Arzt lässt zuerst mal die Großeltern darüber informieren das ihre Kinder bei Bewusstsein und Ansprechbar sind. Von dem Kind soll nichts erwähnt werden, denn das würde wohl doch mehr Schaden als Gutes anrichten, ist er sich sicher. Denn die haben ja auch nicht einmal nach ihm gefragt. Und so bestellt er beide Großeltern um 14 Uhr in die Klinik. Bis dahin möchte er die beiden Verletzten nochmals untersucht haben und seiner Sache sicher gehen dass sie wirklich über dem Berg sind. Den kleinen Tim lässt er noch in der anderen Station bis er es für richtig hält ihn zu seinen Eltern zu führen. Es ist Heilig Abend, der kleine Junge alleine, die Großeltern sind nur Krawallhähne, die Eltern hier auf Intensiv, irgendwas geht dem Arzt durch den Kopf. Er weiß dass die Gesundheit der Verletzten auch mit dem Jungen zusammenhängen kann. Und er will nicht das der Junge Weihnachten vielleicht sogar vorübergehend in einem Heim verbringen muss, denn den Großeltern, welchen auch, möchte er ihn nicht anvertrauen, die würden sich wohl noch darum streiten wer ihn bekommen würde. Es würde noch eine Zeit bis 14 Uhr sein, man könnte noch so manches arrangieren, und so holte er seine Schwestern und die Stationshelfer in sein Zimmer. „Ich weiß, Arbeit ist wie immer genügend da und ihr habt auch ein Recht auf Feierabend, ein Recht auch einen familiären Heiligen Abend. Ich kann es und möchte es von Euch nicht verlangen, aber ich habe da so eine Idee wie wir alle zusammen dieses Weihnachtsfest noch verschönern können...“ Und dann erzählt er kurz worum es geht und über seine Gedanken. Er weiß nicht ob es eine gute Idee ist, aber er spürt es dass es so, und nur so funktionieren kann.

Der Arzt ist sich sicher, wenn keine Komplikationen mehr eintreten kann er sein Vorhaben verantworten. Als es langsam auf 14 Uhr zu geht lässt er den kleinen Tim zu sich bringen. Er kann zwar kein Christkind aus sich machen, wohl aber den Nikolaus, und bis der kleine Junge zu ihm kommt, hat er sich verkleidet und empfängt den kleinen Jungen „Hallo Tim, wir haben uns ja bereits getroffen, und nun bin ich hier, im Auftrag des Christkindes, dir deinen Wunsch zu erfüllen.“ Tim schaut ihn an und merkt, der Nikolaus, den er getroffen hat hatte ein ganz anderes Gewand an. „Nein, dich habe ich noch nie gesehen, du hast ja ein weißes Gewand an, der andere hatte ein rotes Gewand“ erwidert ihm gleich spontan. „Ja weißt du Tim, für diesen besonderen Anlass habe ich auch mein Festtagsgewand angezogen.“ Tim glaubt es einfach mal „na und, wie kannst du jetzt meinen Wunsch erfüllen?“ will er wissen. Dann nimmt er Tim bei der Hand und geht mit ihm den langen Flur entlang und bleibt vor einer Tür stehen. Er klopft an die Tür und geht auf leisen Schritten in das Zimmer. „Hallo, hier ist der Nikolaus, mich schickt das Christkind, das leider keine Zeit hat und anderweitig unterwegs ist. Aber es hat mir aufgetragen euer Weihnachtsgeschenk zu überbringen.“ Dann führt er Tim an der Hand zu den etwas verdutzten Eltern, die alles bisher nicht realisieren konnten was hier geschehen ist. Der kleine Tim geht zu seiner Mutter und umarmt sie, dann zu seinem Vater und umarmt ihn das allein beiden dir Tränen in den Augen stehen.

Die Schwestern waren beauftragt die Großeltern erst mal noch in einem Wartezimmer warten zu lassen. Dann lässt der Nikolaus die drei für einen Moment alleine im Zimmer und geht in seinem Gewand ins Wartezimmer. „Fröhliche Weihnacht wünsche ich euch“ begrüßt er sie. Noch bevor etwas über deren Lippen kommen kann fährt er weiter fort „Ich bin der Nikolaus und vom Christkind geschickt. Ich bin heute hier um Menschen Freude zu bringen, allen Menschen auf Erden und auch Frieden. So eben habe ich drei Menschen ihre Wünsche erfüllen können und ich bin sicher, auch euch kann ich Freude und Frieden bringen.“ Die vier wissen gar nicht wie ihnen geschieht, und schon kam es auch wie aus dem Schießgewehr „sind wir hier in einem falschen Film? Was soll der Schmarren mit fröhliche Weihnacht und dem Zeug, haben wir noch nie mitgemacht diesen Unsinn.“ Der als Nikolaus verkleidete Arzt hat auch keine andere Reaktion erwartet, aber er ist sich sicher die werden noch eine andere Meinung bekommen. „Wollen sie mir bitte folgen“ sagt er darauf nur und mit einem recht mürrischen Blick folgen sie. Wieder bleibt er vor dieser Türe stehen, klopft erneut an die Tür und öffnet sie. Er geht zur Seite und lässt den Großeltern den Vortritt. Vor ihnen sehen sie ein großes Zimmer, in der Mitte einen wunderschönen Weihnachtsbaum, die beiden Betten und in der Mitte einen kleinen Jungen der beide fest an der Hand hält. Anton und Gundula stehen die Tränen in den Augen als sie nach nahezu fast zehn Jahren ihre Eltern wieder sehen. „Mama, Papa, das ist euer Enkel“ sagt Gundula und Anton „Tim, das sind deine Omas und Opas.“ Alle vier wissen nicht mehr was sie sagen sollen, der kleine junge Mann steht auf und nimmt die Omas und die Opas an der Hand „dann sind wir jetzt eine richtig schöne große Familie.“ Dann geht er zum Nikolaus und dankt ihm von Herzen „ich habe nicht geglaubt das du meinen Wunsch wirklich erfüllen kannst, danke, danke, danke.“

Im nächsten Moment kommen die Schwestern, als weiße Engel verkleidet und decken den Tisch, welcher im Zimmer steht, weihnachtlich und mit Kaffee und Plätzchen und wünschen „fröhliche Weihnacht alle miteinander“. Die beiden Großelternpaare wussten nicht mehr was sie sagen sollten als nur „Danke, Euch auch eine fröhliche Weihnacht.“ Mit einem verschmitzten Lächeln unter dem angeklebten Bart wünscht auch der Nikolaus „fröhliche Weihnacht allen zusammen, und ein friedvolles Fest. Der Arzt und die Klinikleitung erlauben diese Ausnahme dass sie hier zusammen diesen heiligen Abend und Weihnachten verbringen dürft. Der kleine Tim darf bis zur ganzen Genesung seiner Eltern bei ihnen bleiben, auf eine wundervolle und friedliche Zukunft“ dann ging er zurück und schloss die Tür. Hinter dieser Tür flossen Tränen, vor Freude und es wurde für Tim das erste schönste Weihnachten das er erleben durfte.....................

© by Luis Walter 2008

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Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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