„Mit 80 um die Welt“ - Hans Last zum 80igsten

Foto: Autogrammkarte
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Hält Musik und Partylaune wirklich jung, oder ist es Florida und Miami? Man könnte es fast meinen eines der beiden müsste es sein. Denn wer 45 Jahre „seinen“ Sound dirigiert, dabei immer ein Lächeln im Gesicht und schon 150 Länder bereiste, hätte spätestens dann doch den Ruhestand verdient. Doch James „Hansi“ Last sieht es anders, gleich nach seinem Geburtstag am 23. April geht er auf Tournee, rund um die Welt.....

Sein Rhythmus und Sound ist in aller Welt Zuhause. Es gibt wohl kein Klassiker, kein Evergreen, kein Hit den er nicht schon für seine Band arrangiert hat und auf Platte pressen ließ. Wohl wird es auch fast keine große Halle geben wo er nicht schon war und sein Publikum begeistern konnte. Kein Partykeller, von Nord bis Süd, von West bis Ost, wo nicht seine Musik auf dem Plattenteller oder jüngst von der CD gespielt wurde und wird. In allen Bereichen und allen Generationen ist er Zuhause, der Bremer Bandleader und Arrangeur James Last.

Eigentlich wollte Hansi, Sohn eines Gaszählerablesers aus Bremen, gerne Rockmusiker werden. Gerne hätte er den E-Bass gezupft. Allerdings damals schon mit dem Zukunftsblick, dies auf allen großen Bühnen der Welt. Der Weitblick ließ ihn nicht los, doch studierte er zuerst einmal Musik und gründete nach Kriegsende 1946 seine erste Band, das Last-Becker-Ensemble. Geld verdiente er nach seinem Studium beim NDWR Tanzorchester in Hamburg und später als Orchesterbearbeiter beim Rundfunk.

Last, der gerne die harten und knalligen Töne über alles liebte, Musik wo der Körper zittern musste, legte mit seiner ersten Platte 1965 allerdings einen ganz anderen Sound auf. Eine Tanzplatte die da heißt „Non Stop Dancing“. Mit dieser Platte war sein Sound geboren, sein Stil und nicht zuletzt James Last. Ein englischer Titel und ein deutscher Name passt einfach nicht zusammen, und so machte die Plattenfirma aus dem Hansi Last einfach James Last.

In den darauf folgenden 45 Jahren sollte noch viele Platten folgen, und es sollte darunter 17 Platin - und 206 Goldene Schallplatten geben. Vom Volks - bis zum Seemannslied, von Mozart und Beethoven bis zu den legendären Beatlesongs, Abbahits, Elvisevergreens, Von den Südamerikanischen Rhythmen bis zur Folklore aus der Taiga, wohl kaum ein anderes Orchester hatte je so eine Bandbreite wie James Last. Neben dem legendären Ernst Mosch ist Last wohl der bekannteste musikalische deutsche Exportschlager den es je gab.

Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen hatte James nur selten ein Solo am Klavier, nie ein Mikro, in das er sang, machte nie Show vor seinem Orchester. Ruhig und gelassen schnippte er den Takt, freute sich über seinen herrlichen Sound und lächelt ins Publikum immer wieder mal. Als Ausgleich erholt er sich Zuhause, in seiner Wahlheimat Florida seit nahezu 30 Jahren. Hält sich körperlich und geistig fit und sitzt an seinem Flügel und arrangiert weiter, denn Musik und neue Stücke wird es immer geben, die ihm ins Blut gehen und denen er zu einem weiteren Bekanntheitsgrad verhilft.

Musik ist sein Leben, der Last - Party - Sound seine Erfindung, oft nachgeahmt aber nie erreicht. Und so zieht er nun mit 80ig nochmals mit seinem Orchester um die Welt, wird wieder in den großen Hallen der großen Städte seinen Sound erklingen lassen, licht mit den Finger schnippend dirigieren und wohl Millionen von Menschen immer noch erfreuen. Klein feiert er seinen Geburtstag in Hamburg, ganz groß in der ganzen Welt. Und dort überall wird er wohl auch gefeiert werden. Und ganz sicher wird es auch nicht seine letzte Tournee sein, vielleicht die letzte Welttournee.........

Es gäb noch so vieles über James Last zu schreiben, einen ganzen Roman, hier noch eine kleine Auswahl an Auszeichnungen die er entgegenehmen durfte......

1950: bester Jazzbassist des Jahres (Deutscher Jazzpoll)
1951: bester Jazzbassist des Jahres (Deutscher Jazzpoll)
1952: bester Jazzbassist des Jahres (Deutscher Jazzpoll)
1969: MIDEM-Trophäe (Cannes)
1969: Deutscher Schallplattenpreis für das Neuarrangement von Bertolt Brechts Dreigroschenoper
1969: Beliebtestes Orchester des Jahres (Deutscher Musikpoll)
1970: Beliebtestes Orchester des Jahres (Deutscher Musikpoll)
1971: Beliebtestes Orchester des Jahres (Deutscher Musikpoll)
Goldene Europa (Europawelle Saar)
1971: Goldenes Grammophon
1971: Silbermöwe (Hamburger Abendblatt)
Gold Leaf Award (Kanada) für Super Non Stop Dancing
Gold Leaf Award (Kanada) für James Does His Thing

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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