Martin Gauss – Ein Maler der seinem Stil treu geblieben ist

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Die Welt ist sein Zuhause, auch wenn er nicht weltbekannt ist. Seine Bilder sollen neben den Erdfarben, die ihn faszinieren, die Sinnlichkeit seiner Seele ausdrücken, geleitet von den Klängen der Musik. Seit 27 Jahren in Paris ebenso Zuhause wie in Krumbach und München, hat auch ständig Bilder bei Rolf Kolbien in Garbsen bei Hannover hängen. Und die Bilder von Martin Gauss hängen im Auktionshaus Neumeister in München neben Werken von Picasso, Dali oder Wunderlich. Inspirationen holt er sich beim Skispringen und aus der ganz einfachen Natur, die er in seine Sinnlichkeit mit Farbe auf Leinwand umsetzt.

Martin Gauss ist ein Mensch der leisen Töne. Nicht auffällig, nicht darbietend, sich selber nicht verkaufend, so der studierte Maler über sich selber. Doch wenn man in seine Krumbacher Wohnung kommt, die er mit seiner Lebensgefährtin teilt, muss man den gebürtigen Schwabinger reden lassen. Und da redet er über sein Leben und seine Sinnlichkeit, über seine Arbeit, seine Erfolge ebenso wie über die Tatsache dass Kunst schon auch Brotlos sein kann. Es liegt aber auch daran, dessen ist sich der Künstler Gauss sicher, an der schnelllebigen Zeit und nicht zuletzt auch an dem Zeitalter der Technik. Dennoch weiß er was er kann und weiß was seine Bilder wert sind. Und er weiß wo sie schon überall hängen.

Wenn Martin Gauss über sein Leben erzählt, dass erst 49 Lenze zählt, dann muss man einfach hören und staunen. Kein Künstler der andere im Konkurrenzkampf nieder macht, denn wie er auch selber betont, hat Kunst viele Facetten. Und wenn man von ihm behauptet, seine Bilder, meist in blau, schwarz, braun, gold und weiß gehalten, eine negative Stimmung auslösen würden, so kann er dies durchaus widersprechen. Seine Lieblingsfarben, mit denen er arbeitet sind die Erdfarben. Auch in seine Aquarelle baut er diese mehr ein als alle anderen. Aus der Natur entspringt alles und jedem muss eines klar sein, er ist kein „Blümchenmaler“. Für ihn drücken eben Wasser und Wellen gewisse Kräfte aus, die er mit seiner Sinnlichkeit und Phantasie auf die Leinwand bringt.

Als Gauss 1982 nach Paris kam um weiterzustudieren, war es wichtig erstmal richtig die Sprache des Landes zu beherrschen um nicht als deutscher Tourist zu gelten. Dort richtete er auch sein Atelier ein und verwirklichte sich auch dort. Da er in seinen Werken viel mit Röntgenbildern arbeitet, bekam er schnell den Ruf weg als „Der Deutsche mit den Röntgenbilder“. Seit der Zeit pendelt er auch immer wieder zwischen Frankreich und Deutschland hin und her. Wobei für ihn die 80er Jahre zu den erfolgreichsten zählen. Damals, bis zu Beginn der 90er war richtige Kunst noch gefragt, so sein Resümee. Er lernte 1989 den Lettländer Rolf Kolbien kennen, der in Garbsen bei Hannover eine Galerie betrieb und stellt seither dort ständig aus. Dann wirkte er unter anderem auch an Ausstellung vieler europäischer Großstädte mit, unter anderem in München in einer Gemeinschaftspraxis von Frau Dr. Marianne Koch.

Martin Gauss, auch ein Mensch der Widersprüche. Er versucht nicht gegen den Strom zu schwimmen, will aber auch nicht mit jeder Modeerscheinung Schritt halten. So ist er wohl einer der wenigen der malenden Kunst der auch noch dem aktiven Sport viel Zeit schenkt, nämlich dem Skispringen. Schon in den 60iger Jahren begeisterten ihn die Skispringer, dann stand er 1981 zum ersten mal auf der Sprungschanze in München, 19999 dann in Auerbach, wo er auch dem Verein beigetreten ist und dazwischen auch mal in Oberstdorf, als die Allgäu – Arena gebaut wurde. Das letzte Mal und somit den 335igsten Sprung machte er jetzt im Oktober 2008. Die Skispringerei und seine Malerei verbindet er, denn für beide Aktivitäten sind größte Anstrengung und Konzentration erforderlich, Es ist für ihn auch eine Art der Bestätigung, wobei er in keinen Dingen die Grenzen außer Acht lassen würde. Es ist auch nicht der Kick, den er braucht, es ist, wie er es nennt, eine Gratwanderung, die Herausforderung. Beim Springen und bei der Malerei gibt es kein Zurück, man muss den Hang runter ebenso wie auch die Farbe auf das Bild bringen.

Die Zeit der 50er und 60er Jahre waren Martin Gauss Aufwachsen und hat die positiven Eigenschaften dieser Jahre bis heute nicht verloren. Sie war die Zeit als die Welt, als Deutschland noch eine lieblichen Reiz hatte, die Menschen Lebenslustig waren und vor allem Zufrieden. Da kommt dann die Erinnerung seiner Kindheit zutage, das Fernsehen drei bis vier Programme, das ausgewählte und Zeit begrenzte Fernsehprogramm für Kinder und natürlich auch die Genügsamkeit. Schaut man in das Arbeitszimmer in der Krumbacher Wohnung, stehen Einrichtungsgegenstände aus dieser Zeit da und zieren und inspirieren Martin Gauss zugleich.

Der sonst so stille Mensch, mit einem festen Willen, aber auch sensiblen und zugleich waghalsigen Charakter ergeben seinen mentalen Charakter. Wenn er mehrmals im Jahr für sieben Wochen in seinem Atelier in Paris arbeitet, lässt er sich von der Musik leisten. Die Stimmung hängt davon ab ob nun Pop und Rock der 60er läuft oder aber auch Schumann oder Schubert. Seine Werke schweben zwischen der abstrakten Kunst und von Aktbildern. Und wer sie dann sieht kann nicht immer gleich verstehen was er damit ausdrücken möchte. Denn er ist auch einer der wenigen Maler der seine Werke zusätzlich mit seinen poetischen Worten ausstattet und ergänzt.

Zu seinen Höhepunkten in seiner Karriere zählt Martin Gauss mehrfach im Auktionskatalog von Neumeister in München zu stehen. Mit gleich vier Bildern ist er diesmal vertreten, neben Künstler wie Picasso oder Dali und hunderten anderen ganz Großen der Malkunst. Denn die Zeiten wo auch der ganz normale Mann sich einen „Gaus“ in seine Wohnung hängen kann, die scheint im Moment vorbei zu sein. Zurück führt es der Künstler auf die Zeit der digitalen Technik. Die „Kunstkrise“ fing in den 90er Jahren an, Internet und Kunstdrucke, selbsterstellte Fotos auf Poster immer mehr in Mode kamen. Man kann Kunstdrucke bestellen und selbst erstellen, der Phantasie wurden keine Grenzen gesetzt. Gute Kunst ist Luxus geworden und muss jeder Künstler spüren.

Dennoch ist Martin Gauss voller Inspiration und Motivation mit einer guten Portion Selbstvertrauen dass ihn zu einem Künstler macht der die Beine noch fest am Boden hat. Weiter wird er seine Kräfte und seine Energien aus der Natur schöpfen, weiter positiv denken und mit seiner Sinnlichkeit für alles Schöne auch die nächsten 40 Jahre überleben. Auch wenn mancher Künstler der Malerei sein Schaffen an den Nagel gehängt hat, für Martin Gauss geht jeden Morgen neu die Sonne auf , findet in manch einem Satz oder Bild eine neue Inspiration und Paris den etwas anderen Flair, an den man sich gewöhnen muss. Aber er hat es geschafft, schneller als manch anderer, in Paris, in Frankreich als deutscher Künstler anerkannt zu werden.........

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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