Hochkarätiges Dozentenkonzert begeisterte im Krumbacher Stadtsaal

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Oft liegt zwischen der Theorie und der Praxis ein kleiner Unterschied und nicht jeder der etwas lehrt hat auch in der Praxis das notwendige Können. Dass dies bei den Dozenten an der Berufsfachschule für Musik in Krumbach nicht zu trifft, bewies ein exzellentes Konzert im Krumbacher Stadtsaal. Nach 24 Jahren trat zum ersten mal wieder ein Lehrerkollegium der BFSM auf die Bühne, ohne Schüler, und bewies, alles was sie ihren Schülern mit auf den Weg geben können, dass alles haben sie auch selber drauf. Ein tosender Beifall am Ende der Veranstaltung war ihnen daher sicher.

Zu diesem silbernen Jubiläum, „25 Jahre Berufsfachschule für Musik des Bezirks Schwaben in Krumbach“ war Anlass dafür, dass die Dozenten ein eigenes Konzert gaben. Mit Meisterwerken in ihrem Fach wollten sie zeigen dass sie nicht nur aus der Theorie lehren, sondern alles auch selbst in die Praxis umsetzen können, was sie ihren Musikstudenten weiterzugeben in der Lage sind. Und das mit diesen Dozenten ein hochkarätiges Fachpersonal an der Berufsfachschule für Musik unterrichtet, wurde spätestens Schülern und Publikum an diesem Samstagabend im Krumbacher Stadtsaal zu Gehör gebracht.

Die richtigen einstimmenden Worte fand zu Beginn gleich der Moderator Matthias Müller. Er führte den ganzen Abend sehr kurzweilig durch das Programm und machte durch seine außerordentlich Sprachakrobatik auf sich aufmerksam. Müller ist Diplom - Musiklehrer und gibt an der BFSM Unterricht in Fächer Gesang, Stimmbildung und Unterrichtsmethodik. Aus „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi spielte Sabine Reuss auf ihrer Violine „Der Sommer“. Begleitet wurde sie von ihrem Bruder Stephan Kaller am Klavier. Sabine Reuss ist Geigerin und Pädagogin für Violine, Viola und Kammermusik aus Kissing bei Augsburg. Diese Fächer unterrichtet sie auch an der BFSM und hat mittlerweile eine fest etablierte Geigenklasse an der „Musikschmiede Kissing“.

Das Ehepaar Helena Kocacova und Pavol Kovac studierte zusammen an der Hochschule für Musik in Bratislava. Seit dieser Zeit gehen sie ihre Wege privat wie auch künstlerisch gemeinsam. Beim Konzert brillierten sie mit dem Stück von Antonin Dvorak „Slawische Tänze op. 72 für Klavier zu vier Händen“. Zu hören waren Nr. 2 Allegretto grazioso und Nr. 8 Lento grazioso, quasi tempo di valse. Zwischen diesen beiden Stücken trat Siglinde Damisch-Kusterer als beschwipste Wienerin auf die Bühne und unterbrach das Pianistenehepaar mit ihrem „Schwipslied“ als nicht im Programm stehende Einlage. Am Klavier wurde sie von Direktor Alfons Baader, der sie nach dem Stück auch wieder von der Bühne führte damit das Ehepaar Kovacova / Kovac ihren vierhändigen slawischen Tanz zu Ende spielen konnte.

Elisabeth Ort gibt an der BFSM das Hauptfach Gesang und Stimmbildung. Sie ist Diplomgesangslehrerin und Trägerin verschiedener Preise. Künstlerisch auf der Bühne ist sie von der Oper, Operette bis zum Musical und Chanson zuhause. Ihr Können stellte sie beim Dozentenkonzert mit der Arie „Cao nome che il mio cor“ aus der Oper „Rigoletto“ von Guiseppe Verdi unter Beweis.
Mit welcher Vielfalt man eine Querflöte zum Klingen bringen kann, dies bewies Sonja Sanders. Auch sie ist Dipolm Musiklehrerin und unterrichtet Flöte, Klavier, Ensembleleitung und Ensemblespiel. Mit dem Stück von Wilhelm Popp für Flöte und Klavier aus der „Ungarischen Rhapsodie op. 385 spielte sie Maestoso - Adagio - Presto, piu animato. Am Klavier begleitete sie Stephan Kaller.

Das Matthias Müller nicht nur in der Moderation schauspielerisch zuhause ist, dies zeigte er vor der Pause. Als Vorsitzender des Fördervereins der Berufsfachschule für Musik „Contakt e.V.“ hatte er auch das richtige Lied parat. Einstimmend dazu ließ er verlauten was er nicht alles schaffen würde, für die BFSM, wenn er Geld genug hätte. Von Jerry Bock sang er aus dem Musical „The Fiddler on the Roof“ das Lied „Wenn ich einmal reich wär“. Hier glänzte der Bassbariton in Stimme und Schauspiel gleichermaßen und begeisterte das Publikum vollends. Begleitet wurde er in dem Stück von Stephan Kaller am Klavier und Günther Beugel an der Klarinette.

Pavol Kovac ist wohl einer der Pianisten an der Schule der am weitesten gereist ist. Seine Konzerttätigkeiten erstrecken sich über den ganzen Erdball. Er gibt an der BFSM Unterricht für Klavier und Ensemblespiel. Als Solist am Flügel spielte er mit Bravour von Bedrich Smentana die Polkas op. 8, 1 Es-Dur, und op. 8, 2 g-moll so wie op. 8, 3 As-Dur. Glanzvoll war dazwischen das Blumenduett der Sopranistinnen Elisabeth Ort und Silke Kaiser aus der Oper „Lak,me“ von Leo Delibes.

Das Lied ist ihre künstlerische Heimat, somit auch Schwerpunkt ihrer Konzerttätigkeiten. Silke Kaiser, Sopranistin und Diplom Musiklehrerin unterrichtet an der BFSM die Fächer Gesang, Stimmbildung, Vocalensemble und Musikalische Früherziehung. In der Liedinterpretation überall zuhause, ließ beim Dozentenkonzert von Joseph Kosma das Lied „Les feuilles mortes“ erklingen. Begleitet wurde sie hierzu vom Direktor der BFSM, Alfons Baader. Das Fingertechnik nicht nur beim Klavierspiel von großer Bedeutung sind, sondern auch das Spiel am Saxophon hervorheben kann, dieses bewies Günther Beugel mit seinem Stück „Pequena Czarda“ von Petro Iturralde. Er ließ das Publikum nur noch staunen und dieses belohnten ihn mit einem dementsprechenden Applaus. Günther Beugel ist Dozent an der BFSM für Saxofon, Klarinette, Methodik, Ensemblespiel und Gehörbildung.
Ein wohl in verschiedenen Variationen erschienenes Stück ist jenes aus der von George Gershwin stammenden Oper „Porgy and Bess“ „Summertime“. Die Sopranistin Siglinde Damisch-Kusterer brachte das Original zu Gehör. Die Niederösterreicherin und in Salzburg studierte Sopranistin unterrichtet an der BFSM Gesang und Stimmbildung. Begleitet wurde sie von Direktor Alfons Baader.
Dann kam das spritzige Finale, wo nochmals alle Dozenten auf der Bühne standen. Silke Kaiser verteilte mit einem Tablett Sektgläser, wo die Künstler noch einmal singend auf das Jubiläum und das gelungene Konzert anstießen.

Sie waren keine Solisten, aber sehr wichtige Musiker, Pianisten auf der Krumbacher Stadtsaalbühne, die Begleiter am Klavier, Direktor Alfons Baader und Stephan Kaller. Schulleiter Baader unterrichtet Klavier, Unterrichtspraktisches Klavierspiel, Ensemblespiel, Tonsatz und Arrangement. Stephan Kaller, der auch sehr viel mit Pavol Kovac auf Konzerten zu hören ist und als Solist sowohl in der Region wie auch im Ausland konzertiert, unterrichtet ebenfalls Klavier, Unterrichtsmethodik, Hauptfach Tasteninstrumente und Ensemblespiel.

Am Ende des Konzertes verließ ein durch und durch begeisterndes Publikum den Saal. Die Zuhörer waren begeistert von der Vielfalt der Künstler, der Dozenten, die diesen wundervollen Abend gestaltet haben. Wenn auch der Saal nicht bis auf den letzten Platz gefüllt war, so waren sich einige ganz sicher, Krumbach weiß gar nicht welches hochkarätige Lehrerkollegium an dieser Berufsfachschule für Musik in Krumbach unterrichtet. Dieses Konzert war nur für dieses Jubiläumsjahr geplant, ob es wieder etwas in dieser Richtung geben wird ist noch ungewiss. Leider hat es nach außen hin immer noch den Anschein, es können noch so hochkarätige und talentierte Künstler auf einer Kleinstadtbühne wie in Krumbach auftreten, der Stellenwert ist nicht der gleiche wie in einer Großstadt, wo selbst Krumbachern kein Eintritt zu teuer ist.

Auf jeden Fall, zusammen mit Schülern der BFSM und dem großen Chor sind auch wieder einige Dozenten beim Adventskonzert am 30. November, dem ersten Adventssonntag, um 16 Uhr in der „Maria - Hilf - Kirche“ in Krumbach zu hören. Der Eintritt dort ist frei, jedoch wird um eine kleine Spende für Adveniat und die Kartei der Not gebeten. Dieses Konzert ist dann das letzte im „Jubiläumsjahr 2008“ der BFSM.

Mehr über die Dozenten der BFSM unter http://www.bfs-musik-krumbach.de/index.php?id=pers...

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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