myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Carsharing-Modell für ganz Deutschland: Soziales Gemeinschaftsprojekt in Königsbrunn macht Menschen mit Behinderung mobil

Das Fritz-Felsenstein-Haus initiiert gemeinsam mit der Aktion Mensch und den Königsbrunner Vereinen Car-Sharing und Zeitbörse ein gemeinsames Projekt, das Menschen mit Behinderung kostengünstigere und flexiblere Mobilität ermöglicht. Das Vorhaben ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie vom Bürgerengagement und dem richtigen Zusammenspiel sozialer Organisationen alle Beteiligten profitieren.

In Königsbrunn startete nun ein deutschlandweit einzigartiges Projekt: Das Fritz-Felsenstein-Haus übergibt den ortsansässigen Organisationen Königsbrunner Auto-Teiler und Zeitbörse ein behindertengerechtes Fahrzeug. Der mit einer Rampe für Rollstühle ausgestatte Peugot wurde zu 70 Prozent von der Aktion Mensch finanziert und ist im Besitz des Kompetenzzentrums für Körperbehinderte, das aus Spenden die restlichen 30 Prozent beisteuerte. Die Königsbrunner Auto-Teiler stellen die Infrastruktur für die Fahrzeugverwaltung zur Verfügung, während über die Zeitbörse Königsbrunn engagierte Bürger Chauffeurdienste anbieten und sich damit „Talente“ verdienen. Diese Währung kann über die Börse für Leistungen jeder Art eingetauscht werden, z.B. für die Ausleihe eines Geräts, für Kuchen oder Gartenarbeit. Beide Organisationen arbeiten Hand in Hand, in beiden Vereinen ist Jürgen Müller als Vorstand ehrenamtlich tätig.

Mobilität steigert Lebensqualität

„Diese gut funktionierenden, lokalen Strukturen nutzen wir, um Menschen mit Behinderung einen besseren Zugang zu kostengünstiger Mobilität zu verschaffen und gleichzeitig das Bürgerengagement hier vor Ort noch inklusiver und für alle Beteiligten gewinnbringender zu gestalten“, so Gregor Beck. „Mit der Aktion Mensch haben wir seit vielen Jahren einen sehr engagierten Partner, der mit uns immer wieder neue Wege geht, um Menschen mit Behinderung in die Mitte unserer Gesellschaft zu holen“, so FFH-Geschäftsführer Gregor Beck. „Der Kauf eines Loses der Aktion Mensch lohnt sich immer: sowohl für die Gemeinschaft als auch für den Einzelnen.“ Die Aktion Mensch prüft, ob das Königsbrunner Modell künftig deutschlandweit gefördert wird.

Angebot steht allen Rollstuhlfahrern offen

Mit dem neuen Fahrzeug erweitert sich der Nutzerkreis des Car-Sharing Vereins um eine wichtige Klientel: Vor allem Rollstuhlfahrer, die wegen der Nähe zum Kompetenzzentrum für Menschen mit Körperbehinderungen gerne in Königsbrunn leben, profitieren davon. Aber auch behinderten Menschen, die nicht in Königsbrunn leben, können das Angebot nutzen.

Wenn Edith Gröger z.B. nach Augsburg zum Arzt oder Freunde besuchen möchte, dann wird es richtig teuer. Sie lebt ambulant betreut in einer eigenen Wohnung im Generationenpark Königsbrunn und meistert ihr Leben mit starken körperlichen Beeinträchtigungen. Für Privatfahrten stehen ihr mit der Mobilitätspauschale monatlich 200 Euro zur Verfügung. Doch die sind schnell aufgebraucht: Da sie mit ihrem großen Elektro-Rollstuhl keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann, bleiben ihr lediglich die teuren Fahrdienste privater Anbieter. Ca. 100 Euro kostet eine Fahrt nach Augsburg und zurück. „Mehr als zweimal im Monat ist da nicht drin“, sagt die unternehmungslustige Frau.

Kostengünstig und flexibel

Das neue Angebot steht allen Menschen offen, die Mitglied des Carsharing-Vereins sind und ein behindertengerechtes Fahrzeug benötigen. Die Fahrdienste übernehmen entweder persönliche Assistenten, die Menschen wie Edith Gröger über PAsst!, einer Tochter GmbH des FFH, stundenweise für Unterstützung im Haushalt oder der Freizeit bucht oder eben engagierte Bürger, die über die Zeitbörse ihre Hilfe anbieten. Lediglich eine Einweisung in die Handhabung des Fahrzeugs ist notwendig. Eine Fahrt nach Augsburg kostet so nur noch ca. 12-15 Euro. „Diese deutliche Kostenersparnis bringt eine individuelle Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderung“, erläutert FFH-Geschäftsführer Gregor Beck. Indem das FFH das Auto zur Verfügung stellt, verdient sich die Behinderteneinrichtung Talente, die sie den Fahrzeugnutzern zur Verfügung stellt. Diese wiederum vergüten damit den Fahrdienst.

Die Nachfrage, ein behindertengerechtes Fahrzeug nutzen zu können, ist groß - davon sind alle Beteiligten überzeugt. Die Königsbrunner Auto-Teiler und die Zeitbörse wollen soziale Gemeinschaftsprojekte fördern und sind vom Erfolg überzeugt. Je mehr Menschen dieses Angebot nutzen, umso schneller wird sich das Modell für weitere Städte und Gemeinden empfehlen.
Kontakt über www.carsharing-koenigsbrunn.de bzw. 0178/212577 oder www.zeitboerse-koenigsbrunn.de 08231/6058680.

Weitere Beiträge zu den Themen

CarsharingBehindertenfahrdienstKönigsbrunner Auto-TeilerFritz-Felsenstein-HausMobilitätZeitbörse Königsbrunn

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite