CSU Seniorenunion befasst sich mit salafistischer "Bedrohung"

CSU Senioren sprachen über Salafistische Bestrebungen
Inhalte und Ziele salafistischer Ideologie erörtert

Augsburg. Zu einer Veranstaltung der Hanns-Seidel-Stiftung luden die CSU – Senioren, Bezirksverband Augsburg (SEN) für Dienstag, 18. Juni 2013, um 15.30 Uhr in das Johann-Michael-Sailer-Haus, Adelheidstube, I. Stock
Hafnerberg 2, Eingang Kuhgässchen/Peutingerstrasse recht herzlich ein. Zum Thema ISLAMISMUS – WAHABISMUS – SALAFISMUS
 Was steckt dahinter? > Eine Gefahr für Deutschland? sprach Alfred Janzik
Erster Kriminalhauptkommissar am Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei in
Ainring.

Der Salafismus gilt sowohl in Deutschland wie auch auf internationaler Ebene als die zurzeit dynamischste islamistische Bewegung. Die Hanns Seidel Stiftung unter der Regie von Klaus Joas stellte den wißbegierigen Seniorinnen und Senioren mit Ersten Polizeihautkommissar Alfred Janzik einen namhaften Referenten.
Zuvor hatte der Bezirksvorsitzende der Seniorenunion (SEN) Heinrich Bachmann die Mitglieder begrüßt.
Unter dem Oberbegriff Salafismus versteht man eine vom Wahhabismus geprägte islamistische Ideologie, die sich an den Vorstellungen der ersten Muslime und der islamischen Frühzeit orientiert. Der Wahhabismus ist eine auf Muhammad Ibn Abdalwahhab (1703-1792) zurückgehende und in Zentralarabien (Najd) entstandene Lehre. Er orientiert sich weitgehend an der hanbalitischen Rechtsschule und vertritt die Reinigung des Islam von späteren "Neuerungen". Der Wahhabismus ist die Staatsreligion Saudi-Arabiens und die einflussreichste ideologische Strömung innerhalb des Salafismus, gab der Referent zu Gehör.

Dementsprechend, so Janzik geben Salafisten vor, ihre religiöse Praxis und Lebensführung ausschließlich an den Prinzipien des Koran und dem Vorbild des Propheten Muhammad und der frühen Muslime - der sog. "rechtschaffenen Altvorderen" (arab. al-salaf al-salih, d.h. die ersten drei Generationen des Islam) - auszurichten. Ziel von Salafisten ist jedoch die vollständige Umgestaltung von Staat, Rechtsordnung und Gesellschaft nach einem salafistischen Regelwerk, das als "gottgewollte" Ordnung angesehen wird. In letzter Konsequenz soll ein islamischer "Gottesstaat" errichtet werden, in dem wesentliche, in Deutschland garantierte Grundrechte und Verfassungspositionen keine Geltung haben sollen, so Erster Polizeihauptkommissar Janzig, bei seinen weiteren Ausführungen in der Adelheidstube.

Der Salafismus entfaltet seine Breitenwirkung vor allem durch das Internet; salafistische Ideologieinhalte werden durch eine Vielzahl von deutschsprachigen Webseiten sowie durch zahlreiche Kurzvideos, z.B. im Internetportal "Youtube", vermittelt. Salafistische Propaganda erfolgt auch über Vorträge von salafistischen Predigern ("Islamseminare"), bundesweit organisierte "Islam-Infostände", die Verteilung von Broschüren und Flugblättern sowie Publikationen und Übersetzungen salafistischer Grundlagenwerke.

Strukturelle Besonderheiten
Salafistische Gruppierungen in Deutschland stellen die Sicherheitsbehörden durch strukturelle Besonderheiten vor neue Herausforderungen. Sie zeichnen sich zum Teil durch schwer einsehbare und dynamische Netzwerkbildungen und Hierarchien aus. Salafistische Personenzusammenschlüsse sind zum Teil nicht formell (in juristischen Personen) organisiert, sondern durch Schüler-Lehrer-Beziehungen gekennzeichnet. Dadurch ist die salafistische Szene in Deutschland in Teilen volatil und schwer greifbar. Eine lebhafte Diskussion schloß sich den Ausführungen des Referenten an.
Der Pressesprecher der CSU Senioren Union Augsburg Kurt Aue verwies auf die nächste Veranstaltung hin, die am 16. Juli 2013, 15:30 Uhr ebenfalls in der Adelheidstube über die Bühne geht. Die Seniorenunion unterhält sich mit den Landtagskandidaten aus ihrer Region.

Bürgerreporter:in:

Kurt AUE aus Augsburg

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