Sensation auf dem Koalitionsgipfel in Berlin

Es stand auf keiner Tagesordnung und beherrschte doch den Koalitionsgipfel am Donnerstag in Berlin. Kein anderer als der vorher bei seiner eigenen Partei arg in die Kritik geratene Guido Westerwelle brachte die Lawine ins Rollen. In einer mitreißenden Rede machte er deutlich, wozu Politiker da sind. „Man muss die Bedürfnisse der Deutschen fest im Auge haben!“ „Weg mit der schweißtreibenden Räumungsarbeit bei Schneefall!“ Diese und andere Worte rief er in die Runde. Man solle doch endlich akzeptieren, dass wegen der Klimaerwärmung der Golfstrom nachlässt, weil polares Schmelz-Süßwasser den Salzgehalt verdünnt und dem Strom seinen Motor nimmt. Da werden sowieso bald sibirische Verhältnisse an der Tagesordnung sein und deshalb soll die Räum- und Streupflicht weg. Keiner kann mehr erwarten, dass er im Winter aufkosten der Hausbesitzer mit indischen Tempelschleichern auf deren Bürgersteigen herumtanzen kann.
Mit stehendem Applaus und einer hundertprozentigen Zustimmung wurde beschlossen, einen Fachausschuss nach Alaska und Sibirien zu schicken, der danach auch Lappland unter die Lupe nehmen soll. Außenminister Westerwelle will Island besuchen, weil er sich auf der „Insel aus Feuer und Eis“ besondere Erkenntnisse über die Räumproblematik in Landau machen will, wo zurzeit geothermische Folgen Schlagzeilen machen.

Unbestätigten Gerüchten zufolge ist Herr Westerwelle aus Kreisen der Kirchhainer FDP auf das Thema „Räum- und Streupflicht“ aufmerksam gemacht worden. Eine couragierte Stadtverordnete der FDP soll ihm gesagt haben: „Guido, wo du niemals etwas mit Hand und Fuß machen kannst – mache doch einfach etwas für Hand und Fuß der vielen Schneeschaufler.“

Bürgerreporter:in:

Hansheinrich Hamel aus Kirchhain

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