Fototipps: Wenn Motive aus dem Bild herauslaufen

Bewegungsrichtung dieser Elefeantenherde ist von inks nach rechts und damit in das Bild hinein. Stellen wir uns den "leeren" Raum zwischen Elefantenkuh und Bildrand auf der anderen Seite links vor, dann wäre das Bild misslungen. Die Aufnahme entstand übrigens im Dschungelpalast des Erlebniszoos Hannover.
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  • Bewegungsrichtung dieser Elefeantenherde ist von inks nach rechts und damit in das Bild hinein. Stellen wir uns den "leeren" Raum zwischen Elefantenkuh und Bildrand auf der anderen Seite links vor, dann wäre das Bild misslungen. Die Aufnahme entstand übrigens im Dschungelpalast des Erlebniszoos Hannover.
  • hochgeladen von Jens Schade

Beim Fotografieren gilt es, auf viele Kleinigkeiten aufzupassen: Befindet sich unser (Haupt-)Motiv nahe am Bildrand, so sollte es nicht scheinbar aus dem Bild herauslaufen. Bewegt sich etwa ein Fahrzeug oder ein Fußgänger erkennbar von links nach rechts und platzieren wir dieses Fahrzeug bzw. unseren Fußgänger direkt neben den rechten Bildrand, so wird uns anschließend beim Betrachten des Fotos zumeist doch irgendwie etwas stören. Denn unser Motiv scheint unser Bild verlassen zu wollen.

Besser ist es da, wenn unser Motiv das Betrachterauge in das Bild hinein führt. Fährt das Auto nach rechts, so sollte es daher am besten links von der Bildmitte angeordnet sein. Übrigens: in unserem Kulturkreis lesen wir bekanntlich von links nach rechts. Das prägt auch unsere sonstigen Sehgewohnheiten. Oft ist es deshalb gefälliger, wenn sich das Motiv scheinbar von links nach rechts bewegt als umgekehrt.

Natürlich sind diese Hinweise nicht zwingend. Manchmal wird die Bildaussage durch ein bewusstes Negieren von allgemeinen Gestaltungsregeln verstärkt. Da muss man ein bisschen Fingerspitzengefühl entwickeln, was noch geht und was nicht mehr.

Das „aus dem Bild hinauslaufen“ funktioniert nicht nur bei sich bewegenden Objekten. Schnell kann es auch unschön wirken, wenn ein Model aus dem Bild herausblickt. Steht unser Model also am Bildrand, sollte es bei einem seitlichen Blick lieber in die andere Richtung, „in das Bild hinein“ schauen.

Selbst diagonale Linien im Bild können manchmal als etwas störend empfunden werden, wenn sie den Blick des Betrachters ohne ersichtlichen Grund aus dem Bild herausleiten.

Zum Teil liest man, in der sogenannten „Street-Fotografie“ sei alles anders, die eben genannten Regeln würden nicht gelten. Ich habe da eher den Verdacht, mit dieser These soll kaschiert werden, dass der Fotograf in der Eile an diese Gestaltungsregeln nicht immer denkt oder in der gegebenen Situation keine Chance für eine bessere Bildgestaltung hat. Aber auch hier gilt: Es handelt sich jeweils immer dann um ein gutes Foto, wenn es dem jeweiligen Betrachter gefällt.

Die ganze Geschichte mit dem „in das Bild hinein oder herauslaufen bzw. gucken“ hat daneben noch Bedeutung, wenn wir ein Fotoalbum oder ein Fotobuch gestalten. Auch hier sollten Bilder mit Blick- oder Bewegungsrichtung nach rechts möglichst nicht am rechten Buchrand und Bilder mit Blick- oder Bewegungsrichtung nach links nicht am linken Buchrand platziert werden.

Bewegungsrichtung dieser Elefeantenherde ist von inks nach rechts und damit in das Bild hinein. Stellen wir uns den "leeren" Raum zwischen Elefantenkuh und Bildrand auf der anderen Seite links vor, dann wäre das Bild misslungen. Die Aufnahme entstand übrigens im Dschungelpalast des Erlebniszoos Hannover.
Auch Diagonalen, wie  der Stiel der roten Nelkenwurz eine bildet, führen das Auge. Obwohl die Blüte ungefähr die Vorgaben des goldenen Schnitts einhält, scheint das Bild nach rcehts zu kippen. Besser wäre es gewesen, die sich nach rechts neigende Blume mehr in der linken Bildhälfte unterzubringen.
Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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