Fototipps: Kontraste bei Gegenlicht nutzen

Eine Ente vom Maschsee im Gegenlicht.
3Bilder
  • Eine Ente vom Maschsee im Gegenlicht.
  • hochgeladen von Jens Schade

„Hab‘ Sonne im Rücken…“ lautet eine alte Fotoregel. Man sollte sich nicht immer danach richten. Manchmal führt das genaue Gegenteil zu ganz spannenden Fotos. Fotografieren wir im Gegenlicht, kann das beeindruckende außergewöhnliche Ergebnissen bedeuten. Gegenlicht bedeutet: das Objektiv zeigt in die Richtung, aus der das Licht kommt – wir nehmen unser Motiv als gegen eine Lichtquelle (etwa die Sonne) auf.

In einer früheren Folge meiner Fototipps habe ich schon gezeigt, dass Porträts von hübschen Frauen im Gegenlicht eine ganz besondere Note bringen, nämlich einen tollen Schein um Körper und insbesondere um die Haare. Damals sagte ich, wir müssen die Schatten aufhellen. Heute plädiere ich einmal für das Gegenteil.

Gegenlicht bedeutet hohe Kontraste. Denn wenn sich unser Motiv zwischen Lichtquelle und Kamera befindet, liegt es automatisch im Schatten. Es wird ja von hinten beleuchtet. Diese Situation bringt den Belichtungsmesser in unserer Kamera im Regelfall ganz schön durcheinander. Je nachdem, welchen Teil des Bildfeldes unser Motiv einnimmt, sagt die Belichtungsautomatik entweder „sehr hell“ (weil sie das in das Objektiv strahlende Licht überbewertet) und regelt Blende bzw. Belichtungszeit herunter, oder sie meint „sehr dunkel“ (weil unser schattenreiches Motiv die Messpunkte beeindruckt) und öffnet die Blende oder verlängert die Zeit. Ziel der Automatik ist immer ein möglichst 18prozentiges Grau. Darauf ist der interne Belichtungsmesser geeicht.

Aber eine 18prozentige Einheitssoße ist nicht unser Ziel. Wir wollen uns heute mal die hohen Kontraste für die Bildwirkung zu Nutze machen. Belichten wir auf die hellen Stellen im Bild und lassen die im Schatten liegenden Motivteile „absaufen“, bekommen wir scherenschnittartige Ergebnisse. Wenn das Motiv dazu passt, erhalten wir eine tolle grafische Wirkung. Brauchen wir – je nach Bildidee - noch etwas Zeichnung in den Schatten, müssen wir sie gezielt aufhellen. Am besten verwenden wir dazu einen Reflektor (die preiswerteste Lösung: auf Pappe aufgeklebtes - und zerknittertes! – Silberpapier).Ein Blitz geht im Prinzip auch. Aber es ist schwierig, Lichtintensität und Einfallswinkel des Lichtes im Voraus genau vorherzusagen und entsprechend einzustellen. Wichtig: die Gegenlichtblende nicht vergessen! Streulicht im Objektiv mit seinen vielen Linsen kann zu unangenehmen Ergebnissen und vor allem zu flauen Bildern führen, die Gegenlicht- oder Streulichtblende schafft Abhilfe.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

69 folgen diesem Profil

10 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.