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Nationalpark Harz
Ski und Rodel am Wurmberg bei Braunlage gut, dem höchsten Gipfel Niedersachsens

  • Der Wurmberg ist der höchste Berg Niedersachsens und einer der höchsten des Harzes.
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Dass es in Niedersachsen Berge gibt, ist vielleicht nicht allen Süddeutschen bekannt, die es wohl eher mit einer platten Landschaft in Verbindung bringen. Aber ein Teil des Harzes, der sich auch über Sachsen-Anhalt und Thüringen erstreckt, gehört tatsächlich zu diesem norddeutschen Bundesland. Und natürlich hat es auch einen höchsten Gipfel. Er misst nicht ganz 1000 Meter, aber doch fast. Immerhin stolze 971 Meter. Und wenn man dort oben sogar noch den Aussichtsturm erklimmt, dann hat man sogar die 1000 Meter-Marke erreicht. So ist also der Wurmberg für einen Norddeutschen ein attraktives Ausflugsziel.

Besonders war er das aber, als Deutschland noch zweigeteilt war. Damals standen wir Wessis immer mal wieder dort oben und haben von der Höhe der Sprungschanze, die es seit einigen Jahren nicht mehr gibt, weit in die DDR hineinsehen können. Zum Kyffhäuser hin und zum Thüringer Wald, über einen Teil des Ostharzes und natürlich zum Brocken hinüber, dessen Gipfel nur einen Katzensprung entfernt liegt. Ganze vier Kilometer. Doch er war für uns unerreichbar, genauso wie für die Bürger der Ostzone, wie sie damals im Westen genannt wurde. Er war ein militärisches Sperrgebiet, streng bewacht und zusätzlich von einer hohen Mauer umgeben. Innerhalb dieser Sicherungsanlage lag der gigantische Abhörposten der Sowjets, der den Tarnnamen „Jenissei“ trug. Auch die Stasi hatte dort oben ihre Lauscher aufgestellt, die weit in den Westen hineinspähen konnten. Aber auch der Westen war mit Abhörstationen gut aufgestellt. Und allen voran auf dem Wurmberg. Dort hatte die NATO einen 100 Meter hohen Turm errichtet, der in den Osten hineinhörte. Kurioserweise bezog dieser seinen Strom aus der DDR, aus Schierke. Anderes herum bezogen die Sowjets auf dem Brocken technische Teile zum Abhören über den Umweg Frankreich von der westdeutschen Firma Siemens.

Wenn wir nun damals auf der alten Wurmberg-Sprungschanze standen, dann versuchten wir zu erkennen, ob sich auf dem Brocken irgendetwas tat, sich etwas bewegte und ob die Brockenbahn noch fuhr. Doch nichts war auszumachen. Dafür sahen wir nach unten auf die Dächer von Schierke, auf der anderen Seite der Grenze, das, da es im Sperrgebiet lag, für DDR-Bürger, die dort Urlaub machen wollten, nur mit Passierschein erreichbar war.

Aber das alles ist nun lange her, immerhin bald 35 Jahre. Seitdem ist der Brocken, wie vor dem Kalten Krieg auch, ein freier Berg und man guckt von seiner Höhe zum Wurmberg hinüber. Auch kann man beide Gipfel durch eine Wanderung über den Goetheweg und die alte Militärstraße, den Kolonnenweg, auch Harzer Grenzweg genannt, miteinander verbinden.

Mit einigen Bildern möchte ich nun die Landschaft des Wurmbergs vorstellen. Die meisten davon allerdings im Winter, ist es doch dann am schönsten dort, manchmal märchenhaft. Oft liegt der Schnee hoch, wenn auch heutzutage immer seltener. Auf den Fotos ist eine ordentliche Schneedecke zu sehen, wenn auch nicht so hoch wie im Jahr 1970. Da wurde die Rekordhöhe von 3,14 Metern gemessen.

Und noch etwas hat sich verändert. Natürlich ist es seit einigen Jahren der Fichtenwald, der zum Großteil abgestorben ist. So wandert man heute durch eine irreale Waldlandschaft, die aus stehenden und gefallenen grauen Baumleichen besteht. Das hat allerdings zur Folge, dass man nun in die Weite schauen kann, was vorher nur von wenigen Aussichtspunkten möglich war. Aber ein neuer Wald hat sich im Nationalpark von selbst ausgesamt und wächst schnell heran. Der wird vermutlich robuster werden als die vielerorts angepflanzten Forstwälder. Und in den tieferen Lagen wird es der Laubwald sein, der dominieren wird. Das lässt für die Zukunft hoffen.

Damit also viel Spaß beim Anschauen der Bilder, die bis auf zwei vor dem Waldsterben entstanden sind. Vielleicht auch bei einer Wanderung auf den Wurmberg oder der schönen Landschaft des Nationalparks Harz. Dort gibt es viel Reizvolles zu entdecken, und dort kann man mal, weit entfernt vom Mief der Stadt, die Seele baumeln lassen und klare Bergluft einatmen. Das tut gut.

Siehe auch:  - Toter Wald im Nationalpark Harz ist kein Grund zur Sorge
                       - Der Harz - Das nördlichste Mittelgebirge von seiner schönsten Seite

  • Der Wurmberg ist der höchste Berg Niedersachsens und einer der höchsten des Harzes.
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  • Man kann ihn auf Stiefelsohlen erklimmen, mit Skiern oder bequem in 15 Minuten mit der Kabinenbahn hinaufgondeln.
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  • Nicht selten geht es dabei durch schönste Winterlandschaften, die märchenhaft anmuten.
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  • In der Nähe des Rodelhauses befindet sich der Wurmberg-Steinbruch. Eindrucksvoll hängen die Eiskaskaden von den 40 Meter hohen Felswänden herab. Zugänglich ist er allerdings nur für Eiskletterer, die sich von oben abseilen können. Die Annährung von unten ist wegen der empfindlichen und besonderen Vegetation verboten.
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  • Der "Hexenritt" bietet mit über vier Kilometern Länge und 400 Höhenmetern die längste von mehreren Abfahrten. Es ist außerhalb der Alpen die Längste Deutschlands.
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  • Zur Ostseite gibt es Abfahrten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Im Hintergrund ist die Felskuppe des Achtermanns zu sehen. Auch ein lohnendes Ziel.
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  • Aus 971 Metern Höhe - die Aussichtsturm-Plattform des Turmes schafft die 1000 Meter - geht der Blick weit ins Land hinein.
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  • So über einen großen Bereich des Unterharzes.
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  • Die Wurmberg-Skisprungschanze ist Geschichte. 2014 wurde sie abgerissen, da sie marode geworden war. Aber ein Aussichtsturm ersetzt sie jetzt.
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  • Am Schanzentisch geht der Blick Richtung Norden.
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  • Nur einen Katzensprung entfernt liegt der Brocken. Ohne die einst vielen militärischen Anlagen gibt er ein schönes Bild ab. Im rechten Bildbereich scheint es unter der Heinrichshöhe einmal eine weitere Sprungschanze gegeben zu haben. Der Sprunghang ist noch erkennbar.
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  • Weiter nach Osten liegt der Hohne-Kamm mit den gleichnamigen Klippengruppen, und anschließend der Unterharz. Nach unten sehen wir auf einige Häuser von Schierke.
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  • Während der Himmel im Tiefland oft wolkenverhangen ist, hat man in der Höhe manchmal Glück. Dann blickt man auf ein weites Wolkenmeer, das sich bis zum Horizont erstreckt. Das hat seinen ganz besonderen Reiz.
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  • Ob Abfahrtski oder Skilanglauf. Beides macht Spaß.
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  • Von der Hochfläche zwischen Hasserode und Rübeland hat man den Blick auf den Hochharz aus östlicher Richtung, wie ihn die Bürger der DDR einst gesehen haben. Von links: Wurmberg mit Großer Winterberg, Hohnekamm und Heinrichshöhe und Brocken.
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  • Kurz nach der Wende habe ich dieses Foto im Jahr 1990 aufgenommen. Am Fuß des Großen und des Kleinen Winterberges (linke Bildhälfte) ist die Vorgrenze erkennbar. Oben vorm Wurmberg und direkt unter seiner Kuppe die Hauptgrenze. Links die Sprungschanze, rechts der Natoturm, der von den Amerikanern betrieben wurde.
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  • Und das ist der Blick vom Brocken auf den Wurmberg. Im Vordergrund die Felsgruppen von Teufelskanzel und Hexenaltar. Der Nato-Turm steht nicht mehr.
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  • Leider hat der Fichtenwald den Klimawandel nicht ertragen. Es wurde ihm zu warm. Inzwischen ist der Großteil dieser Wälder tot. Auch am Wurmberg, der, vom Achtermann aus gesehen, hier schon mit dem neuen Aussichtsturm zu sehen ist.
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  • Aber der Wald regeneriert sich im Nationalpark von allein. Die sich selbst ausgesamten jungen Fichten wachsen schnell und werden in vielleicht drei Jahrzehnten einen neuen dichten Wald bilden.
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  • Verabschieden möchten wir uns aus dieser Bildserie aber mit einem winterlichen Bild des Waldes wie er einmal war und wie er in der Zukunft hoffentlich wieder sein wird.
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6 Kommentare

Lieber Kurt,
vielen Dank für diese grandiosen Bilder, die mich hellauf begeistern!

4. 💚
Sehr schöner Bericht in Text und Bild, Kurt!
Gruß Jost

Kommentar wurde am 18. Januar 2024 um 16:48 editiert

Vielen Dank für eure Kommentare. In diesem Winter lassen die Schneeverhältnisse am Wurmberg noch zu wünschen übrig. Aber es kann ja noch werden.
In jungen Jahren, Karl-Heinz, war ich dort auch einige Male zum Schlittenfahren. Vom Rodelhaus ging es auf der Rodelbahn, teils flache Teilstücke, teils steile mit Steilkurven, in rasanter Fahrt hinunter. Dabei ging durch kleine Luftsprünge so mancher Schlitten zu Bruch.

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