CSU vor Ort im Westen Günzburgs

Nicht gerade die biblischen Plagen, aber doch immerhin sehr lästige, suchten seit Jahren die Weststadt heim. Das jedenfalls bewegte die Gemüter der Anwesenden. Lärm, Müll, die Raserei auf vier und zwei Rädern und andere Unvernunft störte die Bewohner rund um die Ulmer Straße.

Der Lärm sei schon länger da, seit der Verkehr auf der B 10 so stark zugenommen habe, aber auch seit sich das Gebiet an der Violastrasse, ursprünglich geplant für Wohnungen und Handwerk, mit Einzelhandel gefüllt habe. Noch mehr Lärm aber, vor allem zu unzumutbarer Uhrzeit für alle Anwohner, sei durch die Niederlassung des Fast-Food-Lokals im Westen Günzburgs entstanden. Auf die Frage nach der Genehmigungsfähigkeit eines derartigen Lokals neben einem Wohngebiet, wies Stadtrat Dr. Thomas Ermer auf die Tatsache hin, dass es keinen Bebauungsplan für diesen Bereich gebe, und nach der umgebenden Gebietsstruktur eine Gaststätte planungsrechtlich zulässig war. Der Stadtrat habe aber die Ansiedlung von Mc Donalds in Günzburg und den städtebaulichen Akzent am Ortseingang auch gewollt. Konkreten Beschwerden müsse man nachgehen, man dürfe das Kind aber nicht mit dem Bade ausschütten.

Lösungen gegen die Lärmbelastung? Diese wurden von den CSU-Stadträten in mehrfacher Weise angesprochen, aber die Umsetzung auch gleich mit großen Fragezeichen versehen: der Verkehr könne nicht kurzfristig verringert werden, ein Lärmschutzwall sei sehr teuer und möglicher Weise von den Anliegern mit zu bezahlen, mehr Polizeipräsenz und vermehrte Ordnungsstrafen als abschreckende Maßnahmen wären sinnvoll aber nicht ständig möglich, eine wesentliche Verkürzung der nächtlichen Öffnungszeiten nicht realisierbar. Stadtrat Peter Lang wies aber darauf hin, dass sich die allgemeine Lärmsituation in der Ulmer Strasse mit der Umleitung der B 10 über die Autobahn nach deren Fertigstellung deutlich verbessern werde, weil die Ulmer Straße dann lediglich Ortsverbindungsstrasse sei, in die Planungshoheit der Stadt falle und deren Möglichkeiten damit wesentlich besser würden.

Die beklagte Raserei auf der Weissenhorner und Ulmer Strasse sei nichts neues. Als Maßnahme zur Temporeduzierung wurde von der CSU-Vorsitzenden Stephanie Denzler ein mobiles Tempoüberwachungsgerät vorgeschlagen.

Der verstärkt auftretende Müll sei dagegen eine zusätzliche Belastung für die Anwohner - vor allem in ihren Gärten. Eine Ahndung der Müllsünder sei vergeblich, da müsste man schon ständig Wache halten, auch nachts, äußerten sich einige Anwesende. Es wurde aber auch positiv vermerkt, dass sich der Betreiber des Fast-Food-Lokals bemüht, den Großteil selbst einzusammeln...

Die Anwesenden bedauerten, dass es bisher kein Gesamtkonzept für ihr Viertel gebe. Dies müsse die Stadt nun schnellstens weiterentwickeln, am sinnvollsten zusammen mit Leipheim, in der Zusammenschau mit der Neunutzung des Fliegerhorstgeländes und natürlich unter Beteiligung der Anwohner.

Die CSU konnte weitere Anregungen mitnehmen oder auch gleich vor Ort aufklären. So zu dem seit langem beklagten Fehlen einer Apotheke in der Weststadt. Neben der Erläuterung der Hintergründe fand vor allem der Hinweis Gehör, dass alle Apotheken inzwischen einen Lieferservice anbieten, schnell, zuverlässig und kostenlos.

Bemängelt wurde weiterhin die neue Plakatierverordnung der Stadt, die der Weststadt im Bereich von wenigen 100 Metern ca. 12 Großplakatwände beschert habe, und den übrigen Günzburger Bürgern häufig auch nur ein Kopfschütteln entlocken könne. Fraktionsvorsitzender Günter Treutlein sicherte zu, eine Anfrage dazu im Stadtrat zu stellen und eine Übersicht einzufordern.
(Quelle: Pressemitteilung CSU-Ortsverband)