Wenn jemand eine Reise tut… Ausstellung von ganz persönlichen Reise-Erinnerungen

Foto: Nicole Schneider/Stadt Leipheim
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„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“ schrieb der deutsche Dichter Matthias Claudius schon im 18. Jahrhundert. Das geflügelte Wort hat der Historische Arbeitskreis der Stadt Leipheim zum Motto genommen, um ab 30. Juni eine sehr persönliche Ausstellung von Erinnerungen an Urlaubsreisen von Leipheimern und Leipheimerinnen im Bauernkriegs- und Heimatmuseum Leipheim zu präsentieren.

Reisen wie wir es heute kennen, war in den vergangenen Jahrhunderten vollkommen unbekannt. Im Mittelalter waren vor allem Kaufleute und Pilger unterwegs. Schlechte Straßen, unbekannte Gegenden, Wegelagerer, wilde Tiere und fehlende Wegweiser machten das Reisen zu einer gefährlichen Angelegenheit. Im 18. Jahrhundert wurden Bildungsreisen populär, während man es im 19. Jahrhundert ausgefallener mochte: Luxusreisen im Orientexpress oder nach Ägypten kamen bei der Oberschicht in Mode. Anfang des 20. Jahrhunderts genossen Mitglieder der Oberschicht ihre Sommerfrische, während die einfachen Arbeiter und Angestellten erstmals durch die organisierten Reisen des Freizeitwerks „Kraft durch Freude“ im Dritten Reich, etwas Urlaubsluft schnuppern durften. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, in den Zeiten des Wirtschaftswunders und durch die Anhebung des Urlaubsanspruchs wurde die jährliche Urlaubsreise für die Deutschen zu einem regelmäßigen Bestandteil ihres Lebens. Ab Ende der 1950er Jahre wurde es üblich, einen Urlaub ins Ausland zu planen. Im Jahr 1958 reisten bereits 3,5 Millionen Deutsche nach Italien – eigene Sonderzüge fuhren die Urlauber dabei nach Südtirol oder an den Gardasee. Ende der 1970er Jahre löste Mallorca Italien als Wunschdestination der Deutschen ab. Die Zahl der Fernreisen stieg erst in den letzten 30 Jahren signifikant an.
Die Mitglieder des Historischen Arbeitskreises haben in ihren ganz persönlichen Reise-Erinnerungen der letzten Jahrzehnte gekramt und das eine oder andere Schmuckstück ausgegraben. Diese Erinnerungen werden in der Ausstellung „Wenn jemand eine Reise tut...“ mit der Öffentlichkeit geteilt. Das Reisen ohne Navi anhand von alten Landkarten wird genauso präsentiert wie bunte Souvenirs aus aller Herren Länder.
Zu sehen ist die sehr persönliche Ausstellung ab 30. Juni im Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente jeden Sonntag zwischen 14 und 17 Uhr. Führungen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Führungen, auch außerhalb der Öffnungszeiten, können bei Jörg Grafe, Tel. 08221/72 199 vereinbart werden.

Foto: Nicole Schneider/Stadt Leipheim
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Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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