Ukrainische Gäste "erforschen" das Bezirkskrankenhaus

Ukrainische Gäste

Bereits 1955 übernahm der Bezirk Schwaben die Patenschaft für die Buchenlanddeutschen, vor zehn Jahren ging er dann eine offizielle Partnerschaft mit der Bukowina ein. Die Region Czernowitz war im 16. Jahrhundert türkisch und gehörte bis 1775 dem Fürstentum Moldau an. Bis 1918 war Czernowitz die Hauptstadt des Herzogtums Bukowina und zu Österreich-Ungarn gehörend. Bis 1944 zählte die Region zu Rumänien und war bis 1991 Teil der Sowjetunion. Seit 1991 ist Czernowitz ein Rayon der Ukraine.
Der Einladung von Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert folgten jetzt fünf Mitarbeiter aus der Klinik in Czernowitz. Vier Ärzte und eine Pflegekraft informieren sich derzeit über die psychiatrische Versorgung in der Region Nordschwabens. Themen wie Versorgungsstrukturen, Behandlungskonzepte, Therapieangebote, Personalstrukturen, Gebäude, Unterbringung, Finanzen und vieles mehr, trafen auf reges Interesse bei den Besuchern. Gleich am ersten Tag erhielten sie grundlegende Informationen zur Klinik von stellvertretendem Ärztlichen Direktor Dr. Jürgen Schübel und Pflegedirektor Gerhard Fischer. Die sprachlichen Barrieren wurden von den Krankenschwestern Swetlana Wagner und Lilia Pfannenstiel sowie der Psychologin Susanne Kraft in exzellenter Form behoben.
Die Psychiatrische Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen war das erste Ziel. Nach der Besichtigung der Räumlichkeiten bestand ausreichend Gelegenheit, mit Ärzten und Pflegekräften das Behandlungs- und Therapieangebot zu diskutieren und auch mit Patienten zu sprechen. Rechtzeitig vor Inbetriebnahme des neuen OP’s der Neurochirurgie, konnten die Besucher einen Blick in diesen werfen. Pflegedienstleiter Birzle erläuterte die Funktionsabläufe der Neurochirurgischen OP-Abteilung und führte sie im Anschluss durch die Stationen der Neurochirurgie. Beeindruckt über die hochmoderne Technik im Zusammenspiel mit harmonischer Raumgestaltung ging der erste Tag zu Ende.

Die folgenden Tage waren gefüllt mit Informationen über das vielfältige Leistungsspektrum der Psychiatrischen Klinik. Die Oberärzte aus den Funktionsbereichen informierten über das Therapie- und Diagnosespektrum. Dabei zeigte sich, dass es keine wesentlichen Unterschiede in der Behandlung gibt. Die finanziellen Engpässe verhinderten und verhindern jedoch die Entwicklung der Psychiatrie in der Ukraine auf westliches Niveau. Sehr erstaunt waren die Besucher über das fein abgestimmte Zusammenspiel der verschiedenen Berufsgruppen in der Klinik. In einem Vortrag über die Klinik in Czernowitz informierte Dr. Oleg Sichkar, stellvertretender ärztlicher Direktor des dortigen Krankenhauses, die Mitarbeiter des Bezirkskrankenhaus Günzburg. Mit Bildern veranschaulichte er die Gegebenheiten der Klinik in Czernowitz.

Noch bis zum 7. Dezember währt der Studienaufenthalt der ukrainischen Gäste in Günzburg. Auf dem Programm stehen noch der Besuch der Neurologischen Abteilung, der Psychiatrischen Abteilung in Donauwörth, die Psychiatrische Forschungsabteilung und die Abteilung für Psychotherapie und Psychosomatik. Natürlich finden auch Informationen zur Stadt Günzburg ihren Platz, außerdem sind Ausflüge nach Ulm und Füssen geplant. Neben vielen fachlichen Gesprächen entstand auch ein freundschaftlicher Kontakt zwischen den Klinikmitarbeitern aus zwei Ländern.

Bürgerreporter:in:

Bezirk Schwaben aus Augsburg

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